Um das Jahr 1000 gab es von der Nordsee bis zu den Alpen hin so gut wie nur Wälder. Es waren keine Städte mehr vorhanden, außer ein paar vereinzelte Dörfer und verkleinerte Bischofssitze. So gut wie unbewohnt waren Moorgebiete im Norden, die Alpen im Süden und das mit dem Schwarzwald vergleichbare Mittelgebirge. Die meisten Menschen fand man am Nordrand des Mittelgebirges und an den Flußauen (von Rhein, Main und Donau), wo sie Landwirtschaft betrieben. Doch die jährlichen Überflutungen machten das Leben dort teilweise unmöglich, da es sich nach und nach in ein Sumpfgebiet verwandelte. Es gab aber auch Menschen die in den Wäldern wohnten. Auf den freien Flächen des Waldes hausten die Einsiedler und Köhler, in den undurchdringlichen Gebieten hingegen das Räubergesindel und aus der Grundherrschaft entflohene Grundholde. Das Ackerland machte auf der Gesamtfläche ungefähr drei Prozent aus.
Ein Dorf in der damaligen Zeit dürfte wohl so ausgesehen haben:
Es gab mehrere kleine Höfe, die jeweils von einem Zaun begrenzt wurden, eine kleinen Kirche, den Wohnturm des Dorfherren, ein Backhaus und natürlich eine große Scheune. Ein Hof besteht aus zwei bis drei Gebäuden und wird durch einen Weg mit den anderen Höfen verbunden. Ein Hof, der Hof des Stellvertreters des Dorfherrn, wird besonders durch Palisaden und Erdwälle hervorgehoben. In seinem Gebiet befinden sich ebenfalls tiefer gelegte Häuser, zum Weben von Stoffen, da dort eine gute Luftfeuchtigkeit herrscht. Die Abgaben der Bewohner werden in der großen Scheune aufbewahrt. Die Wege sind unbefestigt und deshalb sehr witterungsbedürftig. In den Häusern gibt es meist nur einen Raum. Die Konstruktion der Häuser besteht nur aus den Pfosten, kleinem Geäst(welches diese verbindet), Lehm(zur Abdichtung) und Stroh.
Um 1000 n. Chr. gehörte zu einem Haus auch die Sippschaft, die es bewohnt. Dazu zählten außer der Familie noch Mägde und Knechte. Es gab einen Hausherrn, der die Bewohner zu beschützen und in Rechtsstreiten zu vertreten hatte.
Die Arbeit war in der damaligen Zeit eine seht mühselige Angelegenheit, da es keine guten Geräte gab. Die Äcker mussten vor der Aussaat gepflügt werden und das Korn, welches damals eher gräserähnlich war, mit einer Sichel geschnitten werden.
Das häufigste Essen bestand aus einem Brei oder Fladenbrot. Fleisch oder Gemüse und Obst gab es sehr selten, da diese noch nicht so weit verbreitet war. Häufig gab es zu wenig Nahrung. Daher wurde meist für ausreichendes Brot gebetet.
Die Frau hatte eher die Aufgaben am Hof, da sie die meiste Zeit ihres Lebens damit verbrachte, schwanger zu sein oder Kinder zu stillen. Die Frauen waren die Hüterinnen des Kornes und waren für den Viehbereich verantwortlich. Wenn es möglich war arbeiteten sie auch auf dem Feld mit.
Die Kindheit war damals sehr kurz, da jede Hand gebraucht wurde. Die Kinder wurden meist mit Holz sammeln oder Gruben graben beschäftigt.
Chroniken sind für uns die Hauptquellen über dieses Zeitalter. Sie berichten uns über Plagen, Hungersnöte oder Kriege. Die Menschen wurden meist nur 30 Jahre alt oder starben im Kindesalter. Greise wurden daher sehr verehrt und hatten das Recht Bräuche und Sitten weiter zu vermitteln.
Die Menschen damals dachten, sie seien ein Teil der Natur und versuchten mit Kräutern zu heilen und mit grässlichen Figuren Geister zu vertreiben. Die Bischöfe, die dies als unchristlich sahen, schrieben daher Bücher, wie viel Buße der Mensch zu leisten hatte.
Für die Menschen gab es keine Daten, nur Zeiträume(z. b. Ernte-Aussaat).
Hochzeitstage waren eher ein fest zur Bestätigung des Zusammengehörens.
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