Kurz nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler, Dönitz befand sich noch immer an Bord des Kreuzers Emden, bekam er den Auftrag, junge Kadetten auf seinem Kreuzer auszubilden. Sie bekamen dort ihre Marineausbildung in Form einer Trainingsoperation, die ein Jahr dauerte.
Als Dönitz mit seinem Kreuzer zurückkehrte, wurde er direkt zum Oberbefehlshaber der Seestreitkräfte,
Erich Raeder, bestellt. Er bekam dort den Befehl von
Adolf Hitler, eine neue schlagkräftige U-Boot-Flotte zu erstellen, die später als wirkungsvolle Waffe gegen England genutzt werden sollte. Dies unterlag strengster Geheimhaltung, da der U-Boot-Bau laut Versailler Vertrag noch verboten war. Da Hitler es sich so früh noch nicht hätte erlauben können, den Vertrag zu brechen, begann der Bau der U-Boot-Waffe in stillgelegten Werften bei Kiel. Ein weiteres Problem war die Ausbildung fähiger U-Boot-Besatzungen. Dieses wurde unter dem Deckmantel der
U-Boot-Abwehr ganz öffentlich realisiert. Dönitz plante den Bau der U-Boote so, daß im Jahre 1939 56 Einbäume bereitstehen sollten. 1936 wurde Dönitz zum Führer der U-Boote (FdU) ernannt. Im gleichen Jahr wurde mit Groß- Britannien das Flottenabkommen beschlossen. Darin wurde festgesetzt, daß Deutschland wieder schwere Schlachtschiffe, schwere Kreuzer und auch U-Boote haben durfte. Die Zahl dieser deutschen Marineeinheiten durften aber nur einen gewisser Prozentanteil der englischen Einheiten ausmachen. Und so war es Dönitz jetzt erlaubt, U-Boote legal zu bauen. Zu 56 Booten sollte es allerdings im Jahre 1939 nicht kommen. Hitler sah die Marine eher als notwendige Defensive, die im Notfall von der Wasserseite aus Deckung geben konnte. Hitler investierte viel in die Luftstreitkräfte, dessen Oberbefehlshaber Hermann Göring war. Diese Investitionen sollten sich allerdings als falsch herausstellen. Die Marine war und blieb an dritter Stelle hinter der Luftwaffe und dem Heer. Obwohl Dönitz immer das Versprechen auf mehr Gelder bekam, wurde dies von Hitler schnell wieder vergessen. Kurz vor Kriegsausbruch standen Dönitz 28 Boote zur Verfügung und ebensoviele Besatzungen, die zum Teil auch durch ihn persönlich ausgebildet wurden. Inzwischen hatte Dönitz auch eine hervorragende Taktik zum Offensivkampf der U-Boote entwickelt, auf die im Gliederungspunkt 4 genauer eingegangen wird. Dönitz war also für den Krieg gerüstet. Viele Trainingsoperationen hatten ihm die Schlagkräftigkeit der neuerbauten U-Boot-Waffe bewiesen.
|