Als Hitler 1933 an die Macht kam, wurden alle Jugendorganisationen, d. h. sowohl Wandervogel und Pfadfinder als auch Sportverbände und christliche Jugendgruppen aufgelöst und durch die HJ (Hitlerjugend) bzw. BDM (Bund Deutscher Mädel) ersetzt. Der Zwangsübertritt in die HJ erfolgte oft nur widerwillig: viele Jugendliche versuchten im stillen ihre alten Gewohnheiten beizubehalten; andere trugen ihren Protest offen durch Verhalten und Kleidung zur Schau, um sich von der HJ zu distanzieren; kommunistische Jugendorga- nisationen machten sich durch Wandmalereien bemerkbar, wurden aber bald gefangen und bestraft; manche Jugendliche gingen bis zu Gewaltaktionen und Anschlägen.
Oppositionelle Jugendgruppen sind vor allem in Cliquen, Swing-Jugend und Edelweißpiraten bekannt. Viele von ihnen endeten am Galgen oder im KZ. Allerdings muß man einräumen, daß Konflikte zwischen Jugendlichen und den Autoritäten nicht immer aus politischen Motiven, sondern auch aus anderen Gründen wie z. B. Großstadtkriminalität auftauchten.
Die bekannteste Widerstandsgruppe aus Studentenkreisen war die weiße Rose, die an der Münchner Universität Flugblätter austeilte. Ihr letztes Flugblatt endete mit den Worten: \"Der deutsche Name bleibt für immer geschändet, wenn nicht die deutsche Jugend endlich aufsteht, rächt und sühnt zugleich, ihre Peiniger zerschmettert und ein neues geistiges Europa aufrichtet.\" (7). Die weiße Rose wurde denunziert und verhaftet, ihre wichtigsten Mitglieder, die Geschwister Scholl, Christoph Probst, Willi Graf, Alexander Schmoll und Professor Kurt über wurden zum Tode verurteilt, für das Verteilen von Flugblättern.
Ein zweites Aufleben der weißen Rose gab es in Hamburg, wo ebenfalls Studenten die Münchner Flugblätter verteilten, doch auch sie fanden ein ähnliches Ende.
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