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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die politische situation während der weltwirtschaftskrise(weimarer republik und ihr untergang)



Bei Ausbruch der Weltwirtschaftskrise reagierte in Deutschland eine große Koalition aller staatstragenden Parteien. Reichskanzler war der Sozialdemokrat Hermann Müller. SPD, Zentrum und BVP (Vorgänger der heute christlichen Volksparteien) sowie die liberalen Parteien DDP und DVP führten die erfolgreiche Verständigungspolitik Stresemanns (starb am 03.10.1929) zusammen, die es gegen die wütenden Angriffe der Nationalsozialisten zu verteidigen galt. In der Innenpolitik gingen die Interessen weit auseinander.

     Im März 1930 brach die große Koalition im Streit um die Arbeitslosenversicherung auseinander. Der neue Reichskanzler Heinrich Brüning (regierte 1930-1932), ein Führer des Zentrums, besaß keine parlamentarische Mehrheit und war vom Vertrauen des Reichspräsidenten abhängig. In den Jahren 1930-1933 wurde die Verfassung durch Präsidialkabinette mit eingeschränkten Rechten des Parlaments unterhöhlt und das ohnehin labile demokratische System schrittweise zerstört. In Deutschland fallen Wirtschaft- und Staatskrise zeitlich zusammen. In sie verstrickt waren nicht nur Militärs, Wirtschaftsführer und konservative Politiker, die Einfluss auf den Reichspräsidenten, den greisen General Feldmarschall Paul von Hindenburg (regierte 1925-1935) besaßen, sondern Verantwortung für den Niedergang der Demokratie trugen auch demokratische Parteiführer, die den autoritären Kurs tolerierten, weil sie die Gefahren für die Republik unterschätzten. Wie in den Nachbarstaaten griff die Regierung Brüning (Bild) zu rigorosen Sparmaßnahmen, um den drohenden Zusammenbruch der Staatsfinanzen abzuwenden.

     Die Folgen waren eine Steigerung der Arbeitslosigkeit und ein ständiger Rückgang des Konsums.Die wirtschaftliche Notlage radikalisierte die Wählerschaft. Bei den Reichstagswahlen am 14 September 1930 schafften die Nationalsozialisten den politischen Durchbruch (NSDAP 18 Prozent, ein Aufstieg von 12 auf 107 Mandate). Zugewinnen verzeichneten auch die Kommunisten (13 Prozent).Aufgrund des Versailler Vertrages und der Weltwirtschaftskrise kam es zum Aufschwung der Nationalsozialisten. Hinzu kam, dass in Deutschland ein Mangel von demokratischem Bewusstsein herrschte.

    Nach dem Vorbild der italienischen Faschisten verfolgten die Nationalsozialisten die Taktik, durch radikale Parolen und selbstinszenierte Unruhen ein Klima der Angst und Unsicherheit zu schaffen, in dem der Ruf nach dem starken Mann übermächtig wurde. Die neue Regierung entwickelte trotzdem eine beachtliche Stabilität und brachte im Herbst 1930 und im Winter 1930/31 eine Reihe einschneidender Notverordnungen durch: Erhöhung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung auf 6 1/2%, Gehalts- und Pensionskürzungen der Beamten, Herabsetzung der Überweisungen an Länder und Gemeinden, auch an die Arbeitslosenversicherung, Fortdauer der Ledigensteuer, Zuschläge zur Einkommensteuer und weitere Maßnahmen zugunsten der Landwirtschaft. Nach der Wiederwahl von Hindenburg zum Reichspräsidenten am 10 April 1932 verlangte Hindenburg von Brüning eine Erweiterung der Regierung nach rechts. Das Kabinett Brüning trat jedoch am 3. Mai zurück. Neuer Reichskanzler wurde Franz von Papen.

     Die NSDAP wollte jedoch Hitler, welcher schon früher in der Weimarer Republik durch seinen gescheiterten Putsch aufgefallen war, als Reichskanzler sehen, was Hindenburg jedoch ablehnte. Mit 512 gegen 42 Stimmen sprach der Reichstag dem Kabinett Papen das Misstrauen aus. Der Reichstag wurde aufgelöst und für den 6. November 1932 Neuwahlen angesetzt. Begründung in der Auflösungsorder: \"Weil die Gefahr besteht, dass der Reichstag die Aufhebung meiner Notverordnung vom 4. September des Jahres verlangt.

    \" Die Neuwahlen brachten der NSDAP eine schwere Niederlage. Sie verlor 2 Millionen Stimmen; die Zahl ihrer Reichstagsmandate ging auf 196 zurück. Die Kommunisten steigerten sich von 89 auf 100 Sitze. Die SPD verlor 12 Sitze. Die negative Sperrmehrheit von Nationalsozialisten und Kommunisten blieb jedoch bestehen (50,7 %). Aufgrund von Differenzen im Reichstag trat Papen, zugunsten des Reichwehrministers Schleicher zurück.

     Alle Bemühungen Schleichers, eine breite Basis zu finden, scheiterten. Alle Aufforderungen zur Mitarbeit blieben vergeblich. Hindenburg verweigerte Schleicher die Notstandsvollmachten und die Ermächtigung zur Reichstagsauflösung. Am 28.1.1933 trat Schleicher zurück.

     Nach den Neuwahlen ernannte Hindenburg ein \"Kabinett der nationalen Konzentration\" unter Hitler und Papen. Damit war das Schicksal der Weimarer Republik besiegelt und der systematischen Machtergreifung Hitlers der Weg geebnet.

 
 

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