Im Norden entwickelte sich die Industrie sehr schnell. 75% aller Industriewaren stammten von dort, von den rund 1,3 Mio. Arbeitern waren c.a. 940000 in Fabriken beschäftigt. In dieser Zeit wurde auch eine neue Form der Finanzierung geboren: die Aktiengesellschaft.
Eine zweite Komponente der Industrialisierung war der Aufbau neuer Infrastruktur, vor allem im Verkehrs- und Kommunikationswesen. Von 1840 - 1850 wuchsen die Eisenbahnstrecken von 4500km auf 14500km, und von 1850 - 1860 verdreifachte sich diese Zahl. Der Hauptbahnhof von Chicago wurde zum Drehplatz des Eisenbahnverkehrs. Der Süden blieb von dieser Entwicklung größtenteils ausgeschlossen. Zum allgemeinen Informationsaustausch diente der 1844 von Samuel Morse erfundene Telegraf. Um 1860 verliefen 80500km lange Telegrafendrähte quer durch die Nation, auch hier überwiegend im Norden.
Städte wie New York vergrößerten sich in kurzer Zeit auf Millionenstädte. 1860 lebten 26% der nördlichen Bevölkerung in Städten. Eine bedeutende Rolle für dieses Wachstum spielte die Immigration eine wichtige Rolle. Im Jahre 1840 kamen 84000 Menschen ins Land und bis 1850 jedes Jahr 300000 Europäer. Zwei drittel des Exporthandels der USA hingen von Baumwolle ab, die einen jährlichen Profit von 200 Mio. US-Dollar abwarf.
Europas Wollspinnerein waren auf die amerikanische Baumwolle angewiesen. Mit der massiven Ausbreitung des Baumwollanbaus stieg auch die Zahl der Sklaven im Süden. Der Süden wuchs, aber entwickelte sich nicht. Der Status der Sklaven wurde durch ein dichtes Geflecht repressiver Gesetzte geregelt. Sklaven durften keinen Landbesitz erwerben, durften ohne Erlaubnis ihres Besitzers sein Grundstück nicht verlassen und sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht im Freien aufhalten. Mit anderen Sklaven durften sie sich nur in der Kirche versammeln.
Sie durften keine Feuerwaffen bei sich tragen und sich gegen Weiße in keiner Weise verteidigen. Weißen Besitzern war es verboten, ihren Sklaven das Lesen und Schreiben beizubringen. Ehen zwischen Sklaven wurden nicht amtlich anerkannt. Doch diese wurden in der Regel nicht so streng eingehalten. Die Einfuhr afrikanischer Sklaven in die USA war seit 1808 verboten. William Lloyd Garrison gründete die American Antislavery Society (AAS).
Er weckte das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Unvereinbarkeit der Sklaverei mit den Grundrechten der Amerikaner. Es entstanden sog. Untergrundeisenbahnen, das waren Routen die von Süden nach Norden führten und es geflohenen Sklaven möglich machten endlich ihre Freiheit zu bekommen. Es folgten Sklavenaufstände die auch blutig endeten, wie z.b. 1831 eine Gruppe von Sklaven mit Gewehren und Äxten durch Southhampton County (Virginia) zog und 60 Weiße ermordeten.
Die Bitterkeit zwischen freien und Sklavenstaaten wuchs sich zum gegenseitigen Hass aus, und in der nationalen Politik schien sich alles nur noch um die Frage der Sklaverei zu drehen.
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