Mit Chruschtschows Sturz im Oktober 1964 verbanden sich zahlreiche Vorwürfe: Er habe die Kuba-Krise provoziert, den Bruch mit China eingeleitet, die Wirtschaft desorganisiert und einen neuen "Personenkult" begonnen. Unter dem Nachfolger Chruschtschows, Leonid Breschnew wurde die Herrschaft der Parteibürokratie wieder gestrafft.
Dies drückte sich u. a. in zunehmender ideologischer Intoleranz und Zurücknahme vieler Liberalisierungsmaßnahmen aus. Breschnews Innen- und Wirtschaftspolitik zielte hauptsächlich darauf, Erschütterungen des Systems zu vermeiden, und hatte zunehmende Stagnation zur Folge. Breschnew starb 1982. Seine Nachfolger, der reformwillige Andropow (1982-1984) und der konservative Tschernenko (1984/85), waren krank u. starben beide schon nach kurzer Amtszeit.
Außenpolitisch betrieb die Sowjetunion bis zur Mitte der 1980er Jahre eine starke Weltmachtpolitik. Während des Vietnamkrieges unterstützte sie mit ihrem Bündnisblock das kommunistische Nordvietnam, vermied aber ein unmittelbares Eingreifen in den Konflikt. Im Nahen Osten stand die UdSSR auf seiten der Staatengruppe, die einen Frieden mit Israel entschieden ablehnte. Den Golfkrieg zwischen Iran und Irak nutzte die UdSSR um den islamischen Antiamerikanismus zu schüren.
Der aus ideologogischen und territorialen Streitfragen resultierende Rivalitätskonflikt mit China schwelte weiter, da Chinas weltpolitische Position seit Beginn der 1970er Jahre gestärkt wurde; unter Breschnew eingeleitete Bemühungen um eine Verständigung führten erst Ende der 1980er Jahre zu einer Wiederannäherung.
In Europa und gegenüber den USA bemühte sich die UdSSR zwar um Entspannung, nahm aber in mehreren Fällen wegen ihrer Machtinteressen ernste Rückschläge in Kauf.
In den 70er Jahren handelte sie mit den USA Verträge über die Beschränkung der strategische Rüstung (SALT I u. II) und gegen Atomkrieg aus.
Trotz der Annäherung besetzte die UdSSR im August 1968 Tschechoslowakei, um reformkommunistischen Tendenzen zu unterdrücken (Prager Frühling), und im Dez. 1979 Afghanistan, was sich zu einem russischen Vietnam ausweitete. In Polen betrieb die UdSSR die Errichtung eines Militärregimes (Dez. 1981), um die demokratische Gewerkschaftsbewegung "Solidarnosc" zu ersticken.
Dies alles belastete die Beziehungen zum Westen. Hinzu kam noch eine sowjetische Aufrüstung auf dem Gebiet der Mittelstreckenraketen, auf die die NATO mit der Stationierung amerikanischer Mittelstreckenwaffen in Westeuropa reagierte.
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