Die fortschreitende Hexenverfolgung entwickelte sich zu einem Wirtschaftszweig, der
viele Arbeitsplätze schuf. Sogar die Henker kamen zu großem Reichtum. Ihre Frauen
trugen Seidenkleider und fuhren in schönen Kutschen.
Die Hexenverfolgung fand erst im Zeitalter der Aufklärung ein Ende. Das bedeutete,
daß mit steigenderAnerkennung der Naturwissenschaften, der Grundstein für eine
Beendigung des Hexenwahns gelegt wurde.
Die Naturwissenschaften entlarvten viele " göttliche Wahrheiten " als Phantasterei.
Der Mensch trat als Vernunftswesen immer mehr in den Mittelpunkt. Er folgte nicht
mehr irgendwelchen Vorurteilen, sondern gestaltete sein eigenes und öffentliches
Leben nach den eigenen vernünftigen Einsichten. Dieses Gedankengut kam in
Deutschland erst Mitte des 18. Jahrhunderts ganz zum Durchbruch. In anderen
europäischen Ländern, unter anderem Frankreich, faßte die Aufklärung schon viel
früher Fuß. In Deutschland veränderte sich unmerklich das Welt- und Lebensgefühl,
durch alle Schichten der Bevölkerung. Die Menschen verlangten nun nach
überschaubaren Ordnungen, statt nach " unermeßlichen illusionistischen Weiten. Es
wurde nach Klarheit, Nüchternheit, Hilfe und Nützlichkeit verlangt, nicht nach
gefühlsseligem Überschwang und himmlisch - irdischem Prunk.
Einige der wichtigsten Reformen des aufgeklärten Zeitalters betrafen die Freiheit des
einzelnen Menschen, die Abschaffung der Folter im Strafprozess und die Abschaffung
der langen Quälereien bei Hinrichtungen, das heißt die Beachtung der Menschen -
würde. Dies brachte das Ende der Hexenprozesse.
Ullrico@t-online.de (Sebastian Boettcher)
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Aber erst 1965 verzichtete das II. Vatikanische Konzil auf die " mit weltlichem Zwang
verbundene Inquisition ". Und wandelte, nach der Erklärung auf Religionsfreiheit die
alte Inquisitionsbehörde in die Glaubenskongregation um. (1/2/3)
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