Definition:
1. Zum einen meint man damit die Übernahme der römischen Zivilisation durch andere, meist eroberte, Völker. Romanisierung bedeutet im Wesentlichen eine sprachliche und kulturelle Anpassung unter Aufgabe oder Umgestaltung eigener Kulturformen. Die Ausdehnung des Römischen Imperiums hatte nicht überall eine Romanisierung zur Folge. In den entwickelten Hochkulturen des Orients haben sich die von den Römern vorgefundenen orientalischen oder hellenistischen Kulturformen überwiegend behauptet. Sie konnten sogar Einfluss auf die römische Kultur nehmen. Romanisiert haben sich die nördlichen und nordwestlichen Regionen Europas, die zur Zeit ihrer Eroberung keine eigene hochentwickelte Schriftkultur besaßen. Die Romanisierung begann im dritten vorchristlichen Jahrhundert und dauert in der französischen und spanischen Einflusssphäre in Afrika und Südamerika zum Teil bis heute an. Im engeren Sinne bezeichnet das Wort nur Kulturentwicklungen bis zum frühen Mittelalter (etwa die Romanisierung der fränkischen Oberschicht im Westfrankenreich).
2. In der Sprachwissenschaft bedeutet Romanisierung die Wiedergabe eines fremden Schriftsystems durch lateinische Buchstaben bzw. eine Umschrift in lateinischen Buchstaben. Beispiel dafür sind als Umschrift für das Chinesische oder das für das Japanische.
- Ziel war es die führenden Schichten der Unterworfenen zur Mitverantwortung zu gewinnen um eine dauerhafte Stabilität zu sichern
- Das römische Reich sollte eine Einheit von Lebensform und Kultur werden
- Die Umsetzung dieses Vorhabens wurde durch zwei Veränderungen begünsitgt
1.)
Die Statthalter ( Vertreter des Staatsoberhaupts oder der Regierung in einem Gebietsteil. ) hatten zwar noch ihre umfassenden Vollmachten standen aber unter der Kontrolle des Princeps ( führender Staatsmann in Rom, später Titel der römischen Kaiser; im Mittelalter der Fürst; Auch Prinzipat ). Außerdem erhielten die Statthalter hohe Löhne, damit diese keine Lesitungen zur Finazierung des statthalterischen Haushalts verlangen konnte.
2.)
Die Provinzbewohner hatten verbesserte Klagemöglichkeiten, dies bedeutete, dass die Statthalter abhängig vom Urteil den Untertanen waren.
- Auf römische Initiative ging die Gründung städtischer Zentren im Norden un Westen zurück
- Sie dienten als Gerichts- und verwaltungsmittelpunkt für die Landbevölkerung und als Partner der ihnen übergeordneten römischen Organe
Diese Zentren waren selbstverwaltend organisiert mit einem Stadrat, eine Magistratur aus einheimischen. Der römische Standard hielt Einzug. Feste Häuser ( Bild ), Straßen ( Bild ), Aquädukte ( Bild ), Theater ( Bild ), zentraler Versammlungsplatz ( Bild ), Thermen ( Bild ). Dadurch entfaltete und entwickelte scih die römische Lebensweisen in Italien. Die Bildung wurde auf die der griechisch-römischen angehoben, die Rechtsordnug wurde an die römische angepasst, die lateinische Sprache und römische Kleider wurden übernommen. Dies alles drückt die herrschende Vormachtsstellung der Römer aus und gleichermaßen dern Willen der provinzeinwohner sich dem römsichen System zu fügen.
Als Belohnung für die Anpassung verlieh der Kaiser das römische Bürgerrecht an die Führungsschicht, es konnte sogar die ganze Stadt in das Bürgerrecht aufgenommen werden. Dies ging aber nur in Verbindung mit der preisgebung der eigenen Traditionen zum Gunsten der Romanisierung.
Als Vermittler in den zu \"romanisierenden\" oder bereits \"romanisierten\" Regionen galt das Militär als Vermittler. Die aus römischen Bürgern rekrutierten Legionen waren in Mainz, Köln und Xanten stationiert. Einige der befesigten Lager wurden zum Entsehungspunkt großer ziviler Ansiedlungen, in denen römische Kolonisten, entlassene Soldaten und Geschäftsleute ihre Lebensordnug auf die gesamte Region abstrahlten und somit der romanisierung voranholfen.
Die stationierten Legionen wurden von Hilfstruppen, bestehend aus Provinzeinwohnern, abgelöst. Diese leisteten 25 Jahre Heeresdienst und bekamen als dank für sich und ihre nachkommen das römische Bürgerrecht verliehen. Ihre Aufgaben waren nicht nur militärischer Natur sie waren unter anderem zuständig für den Bau von Straßen und Wasserleitungsnetzen.
Die provinzialen Soldaten fühlten sich durch die lateinische Dienstsprache, die Aussicht auf Heranbeziehung zur Verteidigung des römischen Reiches, den Kaiserkult und durch die Aussicht auf das römische Bürgerrecht an das Römische Reich gebunden.
Hadrian ( römischer Kaiser 117-138 n. Chr., * 24. 1. 76 in Spanien oder Rom, † 10. 7. 138 Baiae; Im Innern führte Hadrian eine Heeresreform durch, verstärkte den Beamtenapparat aus dem Ritterstand, verbesserte das Finanz- und Rechtswesen und stattete die Provinzen mit Städten, Straßen und Wasserleitungen aus (u. a. Hadriansstadt, Olympieion, Hadrianstoa in Athen); Bauten in und bei Rom: Pantheon, Engelsburg, Hadriansvilla bei Tivoli.) vermittelte den Völkerschaften nicht nur Untertanen sondern auch Mitgestalter der Herrschaft zu sein.
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