Der 2. Weltkrieg endete am 8. Mai 1945 mit der Kapitulation Deutschland und der Kapitulation Japans am 14. August 1945. Etwa 1, 7 Milliarden Menschen waren an den Kämpfen beteiligt. Menschen aus Europa, Ostasien, Südostasien, Nordafrika und den pazifischen Inseln. Es wurde zu Land, zu Wasser und in der Luft gekämpft. Der 2. Weltkrieg hinterließ eine Spur der Vernichtung und Verwüstung so wie es noch nie gegeben hatte. Er kostete ca. 55 Millionen Soldaten und Zivilpersonen das Leben und zerstörte unzählbare Besitztümer. Es war nicht nur die äußere Welt zerstört, sondern auch die individuellen Lebenshoffnungen und die kollektive Moral der Deutschen. Die Städte waren zerstört und es herrschte Hunger. Die Nahrungsmittel waren knapp und deswegen bekam jeder Bürger eine Lebensmittelkarte. Um die zerstörten Städte wieder aufzubauen setzte man Männer und Frauen ("Trümmerfrauen") ein, die die Verkehrswege wieder frei räumten und die Städte mit wenigem Material wieder aufbauten. Die neuen Wohnungen reichten aber nicht für die vielen Flüchtlinge und so mussten die Familien sich eine Wohnung mit anderen Familien teilen. Um die Not etwas zu lindern unterstütze das Ausland Deutschland und schickte Nahrungsmittel. Zum Beispiel Schulspeisung. Das war für die meisten Kinder die einzige warme Mahlzeit am Tag, und ohne sie hätten viele die Nachkriegszeit nicht überlebt. Es wurden viele Menschen während des Krieges aus ihrer Heimat vertrieben und sie konnten nach dem Krieg auch nicht mehr zurück, da ein östliches Stück von nun an zu Polen zählte. Außer den Gebietsabtre- tungen mussten noch Reparationen gezahlt werden. Um dessen Höhe stritten sich die Siegermächte, was später noch Folgen hatte. Weiterhin ordneten sie noch die Entmilitari-
sierung und die Entnazifizierung an und wollten eine Demokratische Selbstverwaltung in Deutschland errichten. Diese Beschlüsse wurden auf der "Potsdamer Konferenz" beschlossen, die vom 17. Juli bis 2. August 1945 tagte. Außerdem entstand im Sommer 1945 der Alliierte Kontrollrat, der ein eingerichtetes oberstes Regierungsorgan zur "Regelung der Deutschland als Ganzes betreffenden Fragen" war. Er bestand aus den 4 Besatzungsmächten. Deutschland wurde von den Siegermächten in 4 Besatzungszonen aufgeteilt sowie Berlin. Eine weitere Folge des 2. Weltkrieges war die Gründung einer neuen internationalen Organisation, deren Ziel es war, den Frieden, die Zusammenarbeit der Völker und die Menschenrechte zu fördern. 1945 schlossen sich die Nationen, die sich zum Ziel gesetzt hatten, den nach diesem totalen Krieg schwer erkämpften Frieden zu wahren zusammen und gründeten die Vereinten Nationen (United Nations Organization, UNO). Von November 1945 bis Oktober 1946 fanden die "Nürnberger Prozesse" statt. Auf diesen Prozessen wurden deutsche Kriegsverbrecher bestraft und verfolgt. Die Verbrecher wurden wegen Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Zugehörigkeit zu einer Organisation, die vom Gerichtshof als verbrecherisch bezeichnet wird verurteilt. Am 30. September wurde das Urteil der Hauptverbrecher gesprochen: 12 Angeklagte wurden zum Tode verurteilt, 7 erhielten langjährige Freiheitsstrafen und 3 wurden frei gesprochen. In der sowjetischen Zone bildete sich eine neue Partei, die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschland). In der westlichen Zone gab es keine neuen Parteien. Dort gab es CDU/CSU, KPD, SPD, LPD und die Liberalen. Die westliche und die östliche Zone lebten sich schnell auseinander, weil jeder andere Ziele befolgte. Schließlich vereinigten sich dann die amerikanische und die britische Zone zu einer zusammen, die sogenannten "Bi-Zone". 1947 fand eine Konferenz zur "deutschen Frage" zusammen. Es sollte sich eine deutsche Zentralverwaltung bilden und schien der Kompromiss in der Nähe, dass stufenweise eine deutsche Regierung eingesetzt werden sollte und die Grundzüge einer deutschen Verfassung sich bildeten. Auch wurde über die 10 Milliarden Doller Reparationen diskutiert, aber es kam zu keiner Einigung, da Außenminister Marshall die Forderungen der Sowjetunion zurück wies. Oft gab es Auseinandersetzungen zwischen Ost- und Westzone. Der sogenannte "Kalte Krieg". Außenminister Marshall entwickelte eine Theorie zur wirtschaftlichen Wiederaufrichtung Europas ("Marshall-Plan"). Am 1. März 1948 wurde in der westlichen Zone eine neue Währung eingeführt, die DM (Deutsche Mark). Die Ostzone reagierte auf die neue Währung mit der Berliner Blockade. Sie sperrten die Wege zu Land und zu Wasser und wollten die Berliner aushungern. Jedoch errichteten die Amerikaner mit Hilfe der Briten und Franzosen eine Luftbrücke. Und versorgte so Berlin mit dem Nötigsten. Am 1. September 1948 entstand der "Parlamentarische Rat", dessen Präsident Konrad Adenauer und der Vorsitzende des Hauptausschusses Professor Carlo Schmid waren. Als Grundrechte der neuen Verfassung galten: die Einführung des "konstruktiven Misstrauens", Stärkung der Rechte der Länder gegenüber dem Bund, soziale Gerechtigkeit, Entstehung eines Bundesverfassungs-
gerichts der Schutz des Eigentums, die Möglichkeit der Sozialisierung und die Wahrung der staatlichen Kontinuität und Wiedervereinigung Deutschlands. Am 12. Mai 1949 hob die Sowjetunion die Berliner Blockade auf. Am 8. Mai 1949 wurde das Grundgesetz beschlossen und am 24. Mai trat es in Kraft. Am 23. Mai 1949 wurde die BRD gegründet und am 7. Oktober die DDR. Für viele Menschen war die Zeit nach dem 2. Weltkrieg sehr schlimm. Sie waren oder geraten in Gefangenschaft und wurden dann in Arbeitslager geschickt, um die Wirtschaft in Europa wieder aufzubauen. In den Auffanglagern herrschten am Anfang katastrophale Zustände. Erst nach einiger Zeit wurden bessere Lebensbedingungen geschaffen. Es starben 700 000 Menschen in den Arbeitslagern. Auch konnten die Menschen nicht so schnell nach Hause. Die letzten durften die Lager erst 1956 verlassen. Insgesamt waren in den Lagern 11 Millionen Menschen. Eine Rolle spielte auch der Korea-Krieg 1950. Die BRD sollte Truppen zur Verfügung stellen. Adenauer strebte das Ziel der Wiederbewaffnung an und bot von sich aus 1950 die Remilitarisierung an. Um 1950 erlebte die BRD einen wirtschaftlichen Aufschwung. In diesem Jahre hatte man dort eine Arbeits- losenzahl über 2 Millionen erreicht. Dank dem Bundeswirtschaftsministers Professor Erhard und dem Korea-Krieg, der einen Weltwirtschaftsaufschwung verursachte, stieg die Produktion sehr schnell an, genauer gesagt um 20 Prozent. Die Arbeitslosigkeit ging ab 1951 kontinuier- lich zurück, und die Lohnerhöhungen lagen seit 1952 über den Preissteigerungsraten. Der 2. Weltkrieg hinterließ auch in der Literatur seine Spuren. In der BRD wurden Exilautoren bevorzugt. Die Autoren schrieben über politische Themen. Nach einiger Zeit folgte dann eine Literatur der individuellen Selbstfindung und Reflexion. In der DDR schrieb man zuerst über den Sozialismus und der Arbeiterklasse aber es folgte später die Auflehnung und Staatskritik. Beliebte Autoren der Nachkriegszeit waren Wolfgang Borchert, Heinrich Böll, Bertold Brecht und Günther Grass. Auch in der Physik gab es Entdeckungen, die wichtig für die Welt waren. Die deutschen Chemiker Otto Hahn und Fritz Straßmann spalteten das Uranatom in zwei nahezu gleiche Teile, indem sie es mit Neutronen beschossen. Aus der Erfindung von Otto Hahn und der Relativitätstheorie von Albert Einstein war nun eine Herstellung einer Atombombe möglich. Die ersten Entwicklungen und Tests liefen in Los Alamos (New Mexico) unter dem Decknamen Manhattan-Projekt. Es wurde während des 2. Weltkrieges (August 1942) gegründet. Wissenschaftlicher Leiter des Projekts war der US-Physiker J. Robert Oppenheimer. Die erste Atombombe wurde von den Amerikanern über Hiroshima (6.09.1945) und die zweite über Nagasaki (9.09.1945) abgeworfen. Nach dem Krieg wurde der Medienanteil immer größer. 1952 wurde das Fernsehen eingeführt. Und schon 1957 hatten schon über 1 Million Menschen einen Fernseher zu Hause und auch ein Radio. Sie bekamen jeden Tag die Zeitung. In der DDR gab es Anfangs nur Parteizeitungen, später auch bürgerliche Zeitungen. 1953 fand ein Volksaufstand in der DDR statt und 8 Jahre später, am 13. August 1961 wurde dann eine Mauer durch Berlin und zwischen Westzone und Ostzone gezogen. Die Mauer. Viele DDR-Bürger kamen bei ihrem Versuch in den Westen zu fliehen ums Leben. In den späteren 80er Jahren kam es zu immer mehr Unzufriedenheiten. Besonders in der DDR kam der Wunsch nach einer Wiedervereinigung Deutschlands auf. Die Mauer fiel dann am 9. November 1989.
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