Außenbeziehungen der USA ab den Fünfziger Jahren
Die amerikanische Außenpolitik der Nachkriegszeit ist durch vier Tendenzen traditioneller und widersprüchlicher Art charakterisiert:
1. Liberaler Internationalismus: Kooperation und gemeinsame Problemlösung
2. Pragmatische Realpolitik: (pragmatisch: den Tatsachen / Erfahrungen des Lebens entsprechend) Sie orientiert sich am Gedanken der Macht und des nationalen Interesses
3. Außenpolitischer Unilateralismus (unilateral: einseitig)
4. Globalität amerikanischer Interessen: Idee, daß jede wirtschaftliche/politische/militärische Frage irgendwo auf der Welt, die amerikanischen Interessen berührt und beeinflußt. Präsident Roosevelt's Idee war diejenige der USA als Weltpolizisten.
Mit dem ,,Marshall-Plan\" gaben die USA massive wirtschaftliche Hilfen vor allem für Europa, wo sich inzwischen die sog. Siegermächte immer öfter in Ost-West-Gegensätzen befanden.
Das artete aus in den sog. Kalten Krieg. In dessen Verlauf fiel z.B. die sowjetische Blockade der gemeinsam verwalteten (Für mehr Informationen siehe Der Kalte Krieg und die Teilung Deutschlands Kernstoffgebiet Nr. 33). Warum die USA und die UdSSR so schnell nach dem 2. Weltkrieg in den Kalten Krieg verwickelt wurden, kann auf drei Arten erklärt werden:
1. Die USA verteidigten sich und Europa gegen den Expansionismus der Sowjetunion und gegen den Kommunismus.
2. Die UdSSR wollten umgekehrt sich von der amerikanischen Außenpolitik des open door-Imperialismus sichern.
3. Strukturelle Probleme und Fehlentscheidungen auf beiden Seiten führten zur Verhärtung der Lage.
Beide Parteien hatten Angst ihre traditionellen Werte zu verlieren und einen Einfluß der anderen Partei in Kauf nehmen zu müssen. Sie versuchten also sich gegen Außen abzusichern.
Die Blockade der Stadt Berlin konnte erst mit der Versorgung über die berühmt gewordene "Luftbrücke\" überwunden wurde. Im Randbereich des Kalten Krieges gab es jedoch auch begrenzte "heiße" Kriege mit direkter US-Beteiligung wie in Korea (Ende 1953) und in Vietnam (bis 1973), Kubakonflikt. Das vorläufige Ende dieser Situation war der Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums mit der Folge des Mauerfalls und der deutschen Vereinigung DDR/BRD. Die Rolle der USA als Weltpolizist wurde in den letzten 50 Jahren immer deutlicher und wird heute von einigen Staaten bereits als bedenklich eingestuft.
Die USA wollten Frieden und freien Güter- und Gedankenverkehr. Die UNO war als System gemeinsamer Friedenssicherung konzipiert. Darin fand Roosevelt auch seine Idee des Weltpolizisten wieder, allerdings mußte er diese Position mit anderen Großmächten teilen, die jeweils ein Vetorecht hatten.
Die Weltmachtstellung wurde durch den harten Dollarkurs gestärkt und bald nach dem Krieg wurden die USA zu der führenden Nation im Industriesektor. Sie erzeugten etwa 60% aller Industrieprodukte, der Weltexportanteil lag 1953 bei etwa 30% und sie erwirtschafteten ca. 40 % des Weltbruttosozialproduktes. Damit hatte die USA einen hohen Stellenwert in der Weltwirtschaft, was ihr auch die entsprechende außenpolitische Macht verlieh. Einen großen Einfluß wollte die USA auf Deutschland verüben, um einen wirtschaftlichen Partner in Europa zu haben. Nach dem 2. Weltkrieg profitierte die USA vor allem von den Verfahrenstechniken, Patenten und anderen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die sie beschlagnahmten.
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