Als Reaktion auf die Luftangriffe hat die russische Regierung die Nato aufgefordert, ihr Verbindungsbüro in Moskau zu schließen. Außenminister Iwanow hat dem Militärbündnis Aggression und Völkermord vorgeworfen. Rußland leistet Jugoslawien ab sofort humanitäre Hilfe.
\"In Jugoslawien wird gegenwärtig ein doppeltes Vebrechen begangen - die Aggression der Nato gegen einen souveränen Staat und der unverhüllte Genozid an den Völkern Jugoslawiens\", wurde Igor Iwanow von den russischen Nachrichtenagenturen zitiert.
Zugleich warf Iwanow der Nato \"offene Unterstützung für die albanischen Separatisten und Terroristen\" vor. Damit übernahm Iwanow nach Meinung von Beobachtern den propagandistisch eingefärbten Sprachgebrauch der jugoslawischen und serbischen Führung in Belgrad.
Kurz zuvor war die Nato zum Schließen ihres Verbindungsbüros in Moskau aufgefordert worden. Die entsprechende Aufforderung sei bereits an den Leiter des Nato-Kontaktbüros in der russischen Hauptstadt ergangen, sagte Außenminister Igor Iwanow am Nachmittag. Den Nato-Offizieren wurde nahegelegt, Moskau zu verlassen. Iwanow betonte, daß Rußland gegenwärtig keine Kontakte zur Nato-Führung, auch nicht zum Nato-Generalsekretär Javier Solana, unterhalten werde.
Rußland leistet Jugoslawien auch ab sofort humanitäre Hilfe. Ein entsprechender Beschluß wurde am Freitag in Moskau bei einem Treffen des russischen Präsidenten Boris Jelzin mit mehreren Ministern der russischen Regierung getroffen, teilte Außenminister Igor Iwanow mit. \"Die Regierung hat bereits entsprechende Anweisungen erhalten\", sagte er.
Nähere Angaben über die geplanten Lieferungen machte er nicht. Schon am Mittag hatte das russische Rote Kreuz beschlossen, in Jugoslawien humanitäre Hilfe zu leisten.
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