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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Faschismus

Perestrojka und glasnost unter gorbatschow



1985 wurde das jüngste Mitglied des überalterten Politbüros, der 54jährige Michael Gorbatschow, Generalsekretär. Unter den Losungsworten Glasnost (Offenheit) und Perestrojka (Umgestaltung) begann er eine Reformpolitik, die darauf abzielte, das politische und wirtschaftliche System effektiver zu gestalten und in gewissem Umfang zu demokratisieren, da der kommunistische Riesenstaat nicht in der Lage war die Bevölkerung mit den wichtigsten Konsumgütern ausreichend zu versorgen.
In der Außenpolitik unternahm Gorbatschow Schritte zu einer Entspannung im Ost-West-Verhältnis. 1987 und 1988 unterbreitete die Sowjetunion mehrere Abrüstungsvorschläge und zog ihre "geschlagenen" Truppen aus Afghanistan ab.
1989/90 tolerierte die UdSSR den demokratischen Wandel in den osteuropäischen Staaten sowie die deutsche Wiedervereinigung. Außerdem stimmte sie der Auflösung des Warschauer Paktes zu und unterzeichnete einen Vertrag über konventionelle Abrüstung in Europa. Damit war das Ende des Ost-West-Konflikts besiegelt.
Innenpolitisch entwickelte die Bewegung, die Gorbatschow in Gang setzte, eine Eigendynamik, und der Wandel ergriff unaufhaltsam immer weitere Bereiche. Einerseits führte er zu einen beschränkten Parlamentarismus ein, andererseits erreichte er die Einführung eines Präsidialsystems, das ihm als Staatspräsidenten nahezu unbeschränkte Vollmachten verschaffte. Im gleichen Jahr verzichtete die KPdSU auf ihren verfassungsmäßigen Anspruch, die führende Kraft der Gesellschaft zu sein. Mehrere prominente Reformer verließen die Partei (u.a. Boris Jelzin u. Edward Schewardnadse).
In den baltischen Republiken bildeten sich "Volksfronten", die Autonomie und Demokratie forderten, wodurch sie sich 1990/91 für unabhängig erklärten.
Vergleichbare Entwicklungen gab es in allen Unionsrepubliken. Zwischen Armeniern u. Aserbaidschanern kam es zu schweren Kämpfen.
Bei einem Referendum am 17. 3. 1991 stimmte eine Mehrheit für den Erhalt der UdSSR als Föderation gleichberechtigter Republiken.
Am 19. 8. 1991 unternahmen konservative Kräfte einen Staatsstreich, der erfolglos blieb. Die Reformer um Boris Jelzin (im Juni 1991 zum russischen Präsidenten gewählt) wurden gestärkt. Die Tätigkeit der KPdSU wurde bis auf weiteres untersagt; in einigen Republiken wurde die Partei definitiv verboten. Die meisten Unionsrepubliken erklärten sich für unabhängig.
Gorbatschow wurde von Jelzin immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Ende 1991 gründeten Rußland, die Ukraine u. Weißrußland eine "Gemeinschaft Unabhängiger Staaten" (GUS); ihr schlossen sich nach und nach alle verbleibenden ehem. Sowjetrepubliken an. Daraufhin erklärte Gorbatschow seinen Rücktritt als Staatspräsident der UdSSR, die damit aufgehört hatte zu existieren (Dez. 1991)

 
 

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