Am 22. Dezember testeten die Amerikaner erstmals die deutsche Verteidigung bei La Gleize. Peiper hatte nur mehr wenig Treibstoff und Munition und der Großteil des von der Luftwaffe abgeworfenen Nachschubs war in die Hände der Alliierten gefallen. Am 23. Dezember erhielt er die Erlaubnis in Richtung Osten auszubrechen. Nachdem sie ihre Fahrzeuge zerstört hatten, versuchten am 24. Dezember Peiper und die restlichen 1.000 Mann, die deutschen Linien zu erreichen. Nur eine kleine Nachhut blieb zurück, um die amerikanischen Verfolger aufzuhalten. Der Rest der Kampfgruppe Peiper überquerte die Salm und schloß sich am Weihnachtsabend der Leibstandarte an.
Die 12. SS-Panzerdivision Hitlerjugend hatte weniger Glück bei ihrem Angriff auf die amerikanischen Stellungen bei Elsenborn. Nach drei Tagen heftiger Kämpfe waren die Dörfer Rocherath und Krinkelt noch immer nicht eingenommen. Sie wandte sich dann der südlichen Flanke der Leibstandarte zu, um am Vormarsch gegen die 7. Amerikanische Panzerdivision bei Poteau am 19. Dezember teilzunehmen. Die Division Hitlerjugend, die bei diesem Feldzug nur wenige Erfolge verzeichnen konnte, wurde in Richtung Süden dirigiert, um die Straße Büllingen - Malmédy freizuhalten. Sie mußte dabei schwere Verluste hinnehmen, vor allem bei den Kämpfen um Büfenbach. So wurde die Division am 23. Dezember abgezogen, um sich in der Gegend von Moderscheid/Born neu zu gruppieren.
Das Reich hatte in seinem Sammelort bei Jünkerath auf den Befehl gewartet, die Hohenstaufen bei den Kämpfen zu unterstützen. Sie wurde jedoch vorübergehend Manteuffels 5. Panzerarmee zugetreilt und kämpfte am 22. Dezember beim Frontbogen von St. Vith. Am 23. Dezember eroberte sie die wichtige Straßenkreuzung bei Baraque de Freiture und nahm in einem Nachtangriff Manhay. Hier konnte sie jedoch auf Grund zunehmenden Widerstandes der Amerikaner nicht mehr weiter. Am 27. Dezember ging Manhay wieder verloren.
Die Hitlerjugend, Das Reich und Hohenstaufen nahmen am 27. Dezember am Angriff im Sektor von Manhay teil, konnten aber die amerikanischen Linien nicht durchbrechen. Ein erfolgreiches Unternehmen der Deutschen war aber der Angriff des SS-Panzerregiments 2 auf amerikanische Panzer in diesem Sektor. Einmal mehr bewies das Panzerass SS-Oberscharführer Ernst Barkmann seinen Wert, indem er mehrere M4-Sherman-Panzer abschoß. Sein Kamerad, SS-Hauptscharführer Franz Frauscher, konnte den Amerikanern ebenfalls beträchtlichen Schaden zufügen, indem er neun Sherman-Panzer ausschaltete. Er erhielt dafür am 31. Dezember das Ritterkreuz.
Die gesamte Offensive kam nun zum Stillstand, als sich die alliierte zahlenmäßige Überlegenheit und Luftübermacht gemeinsam mit den deutschen Nachschubproblemen bermerkbar machten. Alle Hoffnung, Antwerpen zu erreichen, war nun vorbei. Doch Hitler hatte bereits einen neuen Plan. Er wollte die alliierten Truppen von den Ardennen ablenken und so die festgefahrenen Angriffstruppen entlasten.
Diese neue Offensive, Operation "Nordwind" genannt, startete am 1. Januar 1945. Sie zielte auf die schwachen amerikanischen Truppen im Elsaß. Daran nahmen auch Einheiten der Waffen-SS, wie die 17. SS-Panzergrenadierdivision Götz von Berlichingen und die 6. SS-Gebirgsdivision Nord teil, die erst vor kurzem von Finnland evakuiert worden war.
Trotz anfänglicher Erfolge - mehrere hundert amerikanische Gefangene wurden gemacht - scheiterte der Angriff schon nach wenigen Tagen. Der Vorstoß der Frundsberg auf Straßburg kam ebenfalls rasch zu Stehen und die Deutschen konnten im Elsaß keine weiteren Erfolge erzielen.
In den Ardennen versuchten die Divisionen Hitlerjugend, Leibstandarte und Hohenstaufen Bastogne einzunehmen, ehe Pattons 3. Armee Entsatz bringen konnte. Bis zum 24. Januar verschlechterte sich aber die Lage in Ungarn derart, daß alle vier Divisionen der Waffen-SS, die ursprünglich an der Ardennenoffensive teilgenommen hatten, abgezogen und an die zusammenbrechende Ostfront verlegt werden mußten.
Am 10. Februar 1945 setzte die letzte deutsche Einheit über den Rhein über. Die letzten, sorgfältig gesammelten Reserven der Wehrmacht waren in den Ardennen geopfert worden. Den verbleibenden SS-Einheiten blieb im Westen nichts anderes übrig, als verbissen, aber hoffnungslos als Nachhut gegen die vorrückenden Amerikaner, Briten, Kanadier und Franzosen zu kämpfen, die tief ins Reich vordrangen. An der Ostfront sammelte der Führer in der Zwischenzeit seine Streitkräfte, um den Todesritt der SS-Panzerdivisionen zu starten.
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