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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die inkas allgem.



Hausarbeit 19.10.01 Die Inkas Die Inkas, vom Stamm der Ketschua-Indianer, waren vom Rest der Menschheit unentdeckt. Sie bevölkerten lange vor Kolumbus und Pizarro das Dach der Anden. In der Glanzzeit erstreckte sich ihr Reich von der heutigen Südgrenze Kolumbiens bis ins Herz Chiles. Damit umfaßte dieses ungeheure Reich eine Fläche von mehr als 1,7 Mio.

     km . Der Ruhm der Inkas und der Glanz ihres Göttergoldes überstrahlten alles je dagewesene. In Wirklichkeit geht dem Inkareich eine Vorgeschichte von über 20 Jahrtausende voran. Die Ureinwohner Südamerikas kamen mit großer Sicherheit aus Asien und waren Nomaden. Vor ca. 7000 Jahren versuchten die Eingeborenen sich das Land Untertan zu machen.

     Sie entwickelten erste Ansätze des Landbaus und das Fischernetz. Vor ungefähr 4000 Jahren folgten dann weitere große Errungenschaften: verfeinerte Landwirtschaft, Bewässerungssysteme, hochentwickelte Baukunst, Bildhauerei, Keramik, Schmiedekunst und vor allem eine Hochentwickelte Medizin. Aus diesem Bereich gibt es eindeutige Belege, daß die Inkas bereits Operationen am offenen Schädel vornahmen, und die Patienten auch überlebten, was wiederum an der Regenerierung der Knochen nachgewiesen wurde. Mindestens 2000 Jahren vor der Gründung der berühmten Inka- Dynastie durch die 4 legendären Ayar- Brüder wurde in Chavin de Huantar (dem Jerusalem der Anden) die Urkultur des alten Peru geboren. Rätselhafte Felszeichnungen in Lavastein geritzt, haben bis heute die Zeit überdauert. Darauf folgte die Zeitenwende: Gigantische Pyramiden aus Lehmziegeln und Holz, voll von Schätzen der Mochicas, Mumien von Prinzen, blutige Kopftrophäen und Opfer, um die Gunst der Götter zu erringen.

     All dies zeugt von einer glanzvollen Macht, mit der die Priesterkönige herrschten. Die glanzvolle Kunst und sehr hochentwickelte Technik vorausgegangener Kulturen diente den Inkas als Grundlage. Darauf bauten sie ein Reich auf, daß die Entdecker aus Europa (Pizarro und seine 200 Soldaten) bei ihrer Ankunft im Jahre 1532 vor Verblüffung, Neid und Habgier sprachlos machte. Das legendäre Inkareich war in der Tat nur das letzte leuchtende Feuerwerk einer langen kulturellen Entwicklung. Pizarro, mit seinen Kriegern und 27 Pferden, hatte den Plan, in nur einem Tag das Inkareich zu erobern. Und es gelingt ihm Tatsächlich.

     Wie war das möglich? Das Inkareich war ein Koloß auf tönernen Füßen, dessen System einen entscheidenden Fehler hatte. Das ganze System war handlungsunfähig, weil auch sein Chef, der damalige Herrscher Atahualpha, handlungsunfähig wurde. Die Zentralisierung der Verwaltung gipfelte im Monarchen, das heißt, das Atahualpha, der einzige Kopf des Reiches nie fallen durfte. Die Stammväter der Inkas waren die Kinder der Sonne. Manko Capac ist der erste von 14 Herrschern gewesen, der die Hauptstadt Cuzco gegründet hat. Aus den Nachkommen, die er mit seiner Schwester zeugte, wurden die Inkas.

     Der Vater der Brüder Huascar und Atahualpha hatte ihnen eine geheime Botschaft hinterlassen: es werden weiße Männer aus Norden kommen, die Herren über den Blitz seien und das Reich zerstören werden. Atahualpha wurde es trotzdem nicht unheimlich, als er von der Landung der Spanier erfuhr. Er hielt das Häuflein um Pizarro für keine Gefahr, er lud die Spanier sogar ein, der Sonne seiner Gegenwart teilhaftig zu werden. Vielleicht konnte er sie als Bundesgenossen nutzen, die angeschlagene Partei seines Bruders Huascar niederzuschlagen. Vorsichtshalber lies er seinen Bruder im Gefängnis umbringen. Am 15.

     November 1532 befiehl Pizarro den Einmarsch in die gespenstisch leere Stadt. Pizarro schickt eine Abordnung von 20 Reitern in das Lager von Atahualpha, und bittet um eine Unterredung. Fernando de Soto, der die Abordnung kommandiert, reitet durch Tausende bewegungslose dastehende indianische Krieger hindurch. Dann trifft eine Botschaft von Atahulpha ein, er will Pizarro einen Besuch abstatten, und zwar unbewaffnet. Pizarro läßt die Artillerie überall um den Hauptplatz von Cajamarca herum verstecken. Die Infanterie versteckt sich in den umliegenden Häusern.

     Mit der Kavallerie nimmt er Aufstellung am Hauptplatz, sein Kaplan hält das Brevier (=Bibel) in der Hand. Atahualpha zieht mit aller Pracht ein, 2000 Indianer ziehen seiner Sänfte voran. Gleichzeitig rückt die Armee der Inkas von allen Seiten gegen die Stadt vor. Der Kaplan, mit dem Brevier in der Hand, geht Atahualpha entgegen und spricht: ,,Ich bin Gottes Priester und komme euch zu lehren was in diesem Buche steht\". Atahualpha greift das Brevier, hält es an sein Ohr, hört nichts, läßt es zu Boden fallen und spricht: ,,Bei uns gibt es keinen gebundenen Bücher\". Pizarro wird unruhig und empfindet das als eine Verhöhnung der christlichen Religion.

     Einige Augenblicke starres Schweigen, dann geht Pizarro langsam auf Atahualpha zu, gibt ein Handzeichen und von einem Turm kracht der erste Schuß. Dies war das Signal für den Beginn eines grausamen Gemetzels. Da Atahualpha keinen Befehl zum Gegenangriff gab, ließen sich seine Untertanen ohne jeden Widerstand umbringen. Während des ,,Abschlachtens\" nahm Pizarro Atahualpha gefangen. Selbst die außerhalb stehenden Truppen griffen nicht ein, sondern zogen sich sogar zurück. Der Gefangene Atahualpha bedeutet für Pizarro den Besitz des ganzen Inkareiches.

     Atahualpha wollte sich seine Freiheit erkaufen, indem er Pizarro anbot, das Zimmer in dem er saß, mit Gold und Edelsteinen bis an die Decke zu füllen. In kürzester Zeit wurden die Schätze herbeigeschafft. Die Spanier fühlten sich hintergangen und trauten Atahualpha nicht. Atahualpha wurde in Ketten gelegt und durch einen Urteilsspruch, der bereits vorher feststand, zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Pizarro bot Atahualpha an, wenn er sich taufen ließe, würde er vor der Verbrennung erdrosselt werden. Am 29.

     August 1533 wurde Atahualpha erdrosselt und anschließend auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Mit dem Tod Atahualphas war das ganze riesige Inkareich auf einen Schlag den Spaniern ausgeliefert. Die Spanier zerstörten mit unerbittlicher Konsequenz die gesamten politischen, sozialen- u. kulturellen Strukturender Indianer. Ein Volk ohne Geschichte ist ein ohnmächtiges Volk! Freunde der Hingerichteten erstachen Pizarro am 26.Iuni 1541 in der neu gegründeten Hauptstadt Lima.

     Lukas Beisel

 
 

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