Nach Sullas Sieg im Osten (mit Mithridates war ein für den König vorteilhafter Frieden geschlossen worden) und unbarmherzigen Auflagen für die Provinz Asien, von denen sich manche Landstriche wirtschaftlich nicht mehr erholen konnten, betrat er 83 wieder mit seinen erneut auf ihn eingeschworenen Legionen italischen Boden. Er war fest entschlossen, sich an seinen politischen Gegnern gnadenlos zu rächen und in Rom wieder Ordnung einkehren zu lassen. Ein Versuch der römischen Führung im Jahre 86, ihn des Oberbefehls zu entsetzen und den Krieg einem eigenen Feldherrn samt Heer zu übertragen, scheiterte am Vorgehen des von Cinna entsandten Konsuls L. Valerius Flaccus, der entgegen seinem Auftrag nicht mit Sulla verhandelte und in Kleinasien einen eigenen Krieg gegen Mithridates begann.
Sulla stand 83 nun einer kopflosen römischen Führung gegenüber - Cinna war 84 von meuternden Truppen erschlagen worden - und trotz seiner Zusicherung, an der Bundesgenossenfrage nicht weiter zu rühren, griffen die Italiker, allen voran die Samniten, zu den Waffen, um die römische Regierung im Kampf gegen den Heimkehrer zu unterstützen. Sulla hatte diesmal kein vergleichbar leichtes Spiel wie bei seinem ersten Marsch auf Rom. Der Bürgerkrieg zog sich bis in das Jahr 82 hinein und weitete sich auch auf die westlichen Provinzen aus. Unter Einsatz seines ganzen militärischen Genies und unvorstellbarer Grausamkeiten gegenüber seinen Gegnern war er schließlich uneingeschränkter Herr über Italien und fand Rom in den Wirren eines heillosen politischen Chaos. Als seine Gegner schon auf verlorenem Posten standen, verrichteten sie in Rom unter Führung des Sohnes von Marius noch ein grausames Blutbad, eine skrupellose Verzweifelungstat, der zahlreiche ehrwürdige Senatoren zum Opfer fielen.
|