Joseph II wurde als ältester Sohn von Maria Theresia und Franz I am 13. März 1741 in Wien geboren. 1764 wurde Joseph zum römisch deutschen König gewählt, folgte aber erst ein Jahr später seinem Vater auf den Kaiserthron nach. Die habsburgischen Erblande regierte er zusammen mit seiner Mutter, die ihm aber fast nie freie Hand ließ. Er kam mit ihr öfters in Konflikt, weil er gegen ihren Willen den Machtbereich der Habsburger erweitern wollte. Er wollte Galizien von Polen, und Bukowina von dem osmanischen Reich trennen. Galizien erwarb er gemeinsam mit dem Staatskanzler Kaunitz 1772, und die Bukowina 1775.
Ebenso wollte er bayrisches Gebiet für sich gewinnen, aber das wurde ihm vom Preußenkönig Friedrich II vereitelt. Nur das Innviertel ging in habsburgischen Besitz über.
Nach dem Tod von Maria Theresia wurde Joseph II zum Alleinherrscher des habsburgischen Besitzes. Jetzt konnte er beginnen Kirchen- und Staatsreformen durchzuführen. Alle seine Reformen werden kurz Josephinismus genannt.
Unter anderem unternahm Joseph II auch weite Reisen, durch die er auch fremde Länder (Frankreich, Belgien, Holland, Schweiz, Süddeutschland, Italien, Russland) kennenlernte. Er versuchte den Staat zu erneuern, indem er zum Beispiel Deutsch als Landessprache durchsetzten wollte, oder viele Reformen unternahm. Ebenso förderte er aber auch die regionalen Sprachen und Kulturen. Leider scheiterten die meisten Reformen, da sie zu schnell und unvorbereitet durchgesetzt wurden. Außenpolitisch band sich Joseph eng an Russland, was ihn 1788 in einen Türkenkrieg verwickelte.
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