Daher ist als weiterer wichtiger Bereich für die ,,Industrielle Revolution\" die Entwicklung des Transportsektors zu nennen, die zunächst mit einem intensiven Kanalaus- und Neubau begann und ihren Höhepunkt mit dem Bau der Eisenbahn fand.
Die Einführung von eisernen Schienen im Jahre 1767 in den Coalbrookdale Eisenwerken erleichterten den Transport von Kohle in einem eng begrenzten Gebiet.
Das Problem des Transports dieses Rohstoffes über weite Strecken wurde zunächst durch die Anlage von Kanälen gelöst und erst später durch die Eisenbahnen.
Kanäle wurden, ebenso wie später die Eisenbahnen, überwiegend von privaten Gesellschaften erbaut und betrieben.
Der erste war der 1757 errichtete Sankey Brook Canal auf dem überwiegend Kohle von den Minen bei St. Helens bis zum Fluss Waaver befördert wurde.
Er war so profitabel, dass diese Kanalgesellschaft in den folgenden Jahren 33,1/3 % Gewinn ausschütten konnte.
Der eigentliche Beginn der Kanalära begann aber mit dem Bridqewater Canal, eröffnet 1761.
Benannt und initiiert wurde diese Wasserstraße vom Herzog von Bridgewater, der auf diesem Wege die Kohlen seiner Minen bei Worseley kostengünstig nach Manchester beförderte. Als weiterer wichtiger Kanal sei hier der Grant Trunk Kanal genannt, der zwischen 1766 und 1777 angelegt wurde.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass Kanäle einen entscheidenden Beitrag während der ersten Phase der ,,Industriellen Revolution\" leisteten, denn die Länge des Kanalnetzes stieg von 2240 km im Jahre 1760 auf 6.500 km im Jahre 1850. Einst wurde auf diesen Wasserwegen ca. 30 Mio. Tonnen Güter befördert. Auf den Kanälen arbeiteten 1841 schätzungsweise 100.000 Menschen. Die Kanäle bewirkten außerdem einen sehr starken Preisverfall, besonders der Lebenshaltungskosten, weil die Transportkosten im Gegensatz zum Straßentransport lediglich ca. 1/2 bis 1/4 so hoch waren.
Letztlich aber waren die Kanäle der Konkurrenz der Eisenbahn nicht gewachsen, zumal es versäumt wurde, eine Standardisierung der Kanäle zu erreichen ; z.B. in Bezug auf Breite und Tiefgang, sodass ein häufiges Umladen der Güter unvermeidlich war. Außerdem war aufgrund der vielen lokalen Gesellschaften kaum eine Preisvereinbarung für einen Transport über eine längere Strecke, bei dem die Benutzung mehrerer Kanäle notwendig wurde, möglich.
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