Inhaltsangabe:
Weimarer Republik />
-Bedrohung durch Rechten und Linken
-Gegner der Republik
Inflation
-Ursache, Verlauf, Folge, Ende
Die Reparationsfrage
Der Hitlerputsch
-Wort an das deutsche Volk, Gründe, Verlauf, Die Folgen
Die Goldenen Zwanziger
Die Radikalisierung (1929)
Das Notverordnungsrecht
Weimarer Republik
Bedrohung der Demokratie
Durch die Rechten und Linken
Schon zu Beginn der Weimarer Republik wurde sie von Antidemokraten gehasst und bekämpft, was daran zu erkennen war, dass zahlreiche Morde an Politikern begangen wurden, wie zum Beispiel an Walther Rathenau, der als Außenpolitiker der DDP mit der Sowjetunion 1992 einen Vertrag unterzeichnete, um mehr Bewegung in die Außenpolitik zu bringen. Für die Rechten galt dies aber als ein Beweis, dass er ein \"Bolschewistenfreund\" war, daher wurde er am 24.Juni 1922 erschossen.
Die Gegner der Republik
a) Die Rechtsextremisten
Im Verlauf der Weimarer Republik fanden sich immer mehr Gegner und Anhänger der Rechten. Im Jahr 1920 war es wegen der Reduzierung des Heeres, welche im Versailler Vertrag geregelt war, unter den Führern Kapp und Lüttwitz und ehemaligen Frontsoldaten, die in einer Militärdiktatur eine bessere Zukunft sahen als in einer auf friedlichen Ausgang bedachten Republik, zu einem Putsch gekommen. Dieser brach jedoch nach kurzer Zeit zusammen, was daran lag, dass zum Generaltstreik aufgerufen wurde und daraufhin die gesamte Verwaltung erlag. Die Republik hatte zwar eine Bewährungsprobe bestanden, doch die Eingliederung der Rechten konnte nicht erreicht werden, so endeten auch die Morde auf Politiker nicht.
b) Die Linken
Der Kapp-Putsch hatte nicht nur die Regierung in Bedrängnis gebracht sondern beunruhigte auch die Partein, die links der SPD standen. Im April 1920 sorgten die Kommunisten für die Bewaffnung von Arbeitern an der Ruhr, die anstelle von Reichswehr den Aufbau einer nationalistischen Militärdiktatur verhindern sollten. Die Armee unterstützte die Gewerkschaften im Kampf, einen Erfolg Kapps im Generaltstreik zu verhindern. Später jedoch verhalf sie jedoch auch im Kampf gegen die Regierung, die nach dem Kapp - Lüttwitz Putsch behauptete, dass die Republik zu schwach sei sich gegen die Aufstände zu wehren und zugleich sich um die Interessen der Arbeiter zu kümmern.
Die Inflation (1918-1923)
Ursache
\"Es gab nie mehr Millionäre, die sich für ihr Geld fast nichts kaufen konnten wie zur Zeit der Inflation in Deutschland.\"
Die Geldentwertung der Reichsmark entstand durch die Reparationszahlungen, welche der Staat seit dem Versailler Friedensvertrag zu zahlen hatte. Aber auch die hohe Verschuldung des Staates bei den eigenen Bügern des Mittelstandes durch die riesigen Kosten des Krieges , der Ruhrkampf, die Unterstützung der Familien gefallener Soldaten und Kriegsinvaliden, Zinsen für Kriegsanleihen und die Hilfe für die Arbeitslose, waren alles Auslöser der Inflation, da diese Unmengen an Geld verschlangen. 1922 betrugen die Schulden des Staates 469 Milliarden Mark. Es wurde andauernd neues Geld gedruckt, da dem Geldumlauf keine Waren gegenüber standen, verlor das Papiergeld seinen Wert. Diese Inflation nennt man Hyperinflation .
Keiner wollte mehr Geld sondern Naturalien. Die Löhne stiegen mit der Inflation von einem Tag auf den anderen zum Teil um 100%. Die Löhne wurden am gleichen Tag ausgegeben, das Geld am nächsten Tag nichts mehr Wert war.
Verlauf
Viele Bürger wurden durch die Inflation arm und verloren ihr erspartes Geld, dass Tag für Tag immer mehr an Wert verlor. Der Staat oder verschuldete Unternehmen wurden aber von ein auf den anderen Tag von ihren Schulden befreit, da nun Milliarden Mark Beträge einfach durch einen Geldschein erledigt wurden.
Folge
Die Deutschen reagieren auf die Besetzung des Ruhrgebiets mit \"passiven Widerstand\". Erst streikten die Arbeiter in den besetzen Unternehmen, dann verbot die Regierung den Behörden, Weisungen der Besatzungsmächte Frankreich und Belgien zu befolgen. Die Kosten übernahm die Staatskasse und bezahlte sie mit neu gedrucktem Geld.
Ende
Im November 1923 wurde die Rentenmark unter dem Reichskanzler Hans Luther eingeführt. 1000 Mrd. Mark entsprachen einer Rentenmark. Durch die Einführung der Rentenmark wurde die Inflation beendet, doch die Erholung der Inflation kam erst langsam.
Die Reparationsfrage (1918-1932)
Nach dem 1.Weltkrieg wurde dem Deutschen Reich die allgemeine Verpflichtung von Reparationskostenzahlungen an die Siegermächten auferlegt. Ihre Höhe wurde durch die Reparationskommission bestimmt. Der Betrag von 226 Milliarden Goldmark in 42 Jahresraten wurde so hoch festgesetzt, da in den Augen der Alliierten Deutschland der Hauptverantwortliche der hohen Kriegsschäden war. Deutschland protestierte über den hohen Betrag der Zahlungen, was nicht ohne Wirkung blieb: die Reparationskommission reduzierte den geforderten Gesamtbetrag. Erst mit der Währungsreform (1923) und der Inflation wurden die Vorraussetzungen für neue Verhandlungen geschaffen.
Forderungen an Geldbeträgen an Deutschland der Alliierten
Jahr Konferenz Gesamthöhe in Goldmark Anzahl der Jahresraten
1919 Versailles nicht festgelegt 30
1920 Boulogne 269 Mrd. 42
1921 Paris (Jan.)
London (Apr.) 226 Mrd.
132.Mrd 42
66
1924 Paris (Dawes-Plan) nicht festgelegt Jahresraten von 1-2,5 Mrd. nicht festgelegt
1929 Den Haag (Young-Plan) 112 Mrd. 59
1932 Lausanne (Schuldenmoratorium) 3 Mrd. 1
Der Hitlerputsch
Wort an das deutsche Volk
Die Regierung der Novemberverbrecher in Berlin ist heute für abgesetzt erklärt. Eine provisorische Deutsche Nationalregierung ist gebildet worden. Diese besteht aus: Gen. Ludendorff, Adolf Hitler, Gen, v. Lussow, Oberst v. Geisser.
Mit Flugblätter versuchte Adolf Hitler und seine Verbündenden zu einem Putsch gegen die Weimarer Republik am 8 und 9 November 1923 aufzurufen. Von München ausgehend sollte sich der Putsch auf das ganze Reich aus denen. Aber es kam anders...
Die Gründe
Der wichtigste Grund war, dass es einen großen Geldmangel in der nationalsozialistischen Bewegung gegeben hat. Ferner nutzte Hitler aus, dass das Volk unzufrieden mit der Reichsregierung war, da diese für die Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrags verantwortlich war. Diese wurde auch dadurch begünstigt, dass das Jahr 1923 ein von Krisen gebeuteltes Jahr war. Hitler hoffte auch auf die Unterstützung von der bayrischen Regierung unter G. Ritter von Kahr, welche sich im Streit mit der Reichsregierung befand. Jedoch blieb diese Unterstützung aus, da Kahr nur zum Schein Hitlers Angebot einging und den Putsch gemeinsam mit Gen. Kress von Kressenstein, der das Komando über die Reichswehr hatte, niederschlug.
Der Verlauf
Die NSDAP erregte im November 1923 durch den sogenannten Hitlerputsch in München erstmals Aufmerksamkeit. Die kleine Partei, der Hitler 1919 beigetreten war und deren effektvollster Propagandaredner er bald wurde, war bis dahin durch eine übertrumpfende Hetze gegen das Weimarer System, gegen die Erfüllung des Versailler Vertrages und gegen Juden aufgefallen.
Im Krisenjahr sah Hitler seine Chance. Er erklärte von München aus die \"Regierung der Novemberverbrecher\" in Berlin für abgesetzt und proklamierte eine deutsche Nationalregierung mit ihm und Gen. Lundendorff an der Spitze. Die von den Putschisten erhoffte Unterstützung der bayrischen Regierung blieb jedoch aus.
Am 9. November wurde in München eine Ausgangssperre verhängt. Zwischen 20 Uhr und 5 Uhr durfte kein Fahrzeug die Straßen benutzen und alle Lokale mussten um 19.30 Uhr schließen. Als Hitler in der Nacht mit Ludendorff und einer Gruppe von Nationalsozialisten bei der Federherrenhalle auf die Polizei traf, forderte Hitler die Beamten auf sich zu ergeben und sich seiner Bewegung anzuschließen.
Hitler, Ludendorff und die anderen Funktionäre des Putsches wurden festgenommen und vor Gericht gestellt. Hitler wurde als Hauptanführer angeklagt und zu fünf Jahren Kerker verurteilt. Jedoch kam er nach einem halben Jahr wieder frei. In der Haft schrieb Hitler auch ein Teil des Propagandawerkes \"Mein Kampf\".
Die Folgen
In Berlin haben die Vorgänge in München eine beunruhigende Rückwirkung gezeigt. Es herrsch völlige Ruhe. Am 10.11 ist das Kabinett zu einer Sitzung zusammengetreten, in der um weiter energische Maßnahmen zur Wiederherstellung der inneren Ruhe und Ordnung und zur Wahrung der Reichseinheit, sowie auch um neue wirtschaftliche Maßnahmen vor verhandelt werden soll. Die Vorgänge in München haben die parlamentarische Lage in Berlin stark beeinflusst. Aus deutschnatinalen Kreisen wird gehört, dass man von der am Nachmittag stattfinden Sitzung Erklärungen erwartet wird, wonach die deutsch Nationalen beriet sind, in eine legale rechts stehende Regierung einzutreten.
Die Goldenen Zwanziger (1920)
Die Schrecken des Ersten Weltkriegs sind vorbei. Die Währungsreform 1923 kann die Inflation bremsen. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung bricht sich auch ein neues Lebensgefühl die Bahn.
Wissenschaft und Technik erleben eine Blütezeit. Berlin entwickelt sich zum unangefochten Zentrum der neuen Lebens- und Kunstformen. Neue Medien wie Beispielsweise Film und Rundfunk verstärken das gesteigerte Lebensgefühl. Die Jugend ist im Aufbruch.
Doch der Fortschritt hat auch seine Schattenseiten. Die Einführung der Fließbandarbeit führt zu Rationalisierungen und verstärkt die Arbeitslosigkeit.
Große Teile der Landwirtschaft und des Handwerks gehören ebenfalls zu den Verlierern der Modernisierung.
Durch vielfältige Maßnahmen der Arbeitsbeschaffung, Arbeitslosenversicherungen und sozialen Wohnungsbau versucht der Reichstag diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Die Vielfalt und Pluralität dieser neuen Zeit steht auch das Beharrungsvermögen der alten Kräfte gegenüber. So wird nach dem Tod des ersten Reichspräsidenten Ebert 1925 der frühere Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg zu dessen Nachfolger gewählt und bleibt es bis 1934. Auch in Justiz, Verwaltung und Militär dominieren noch die vom Kaiserreich geprägten Denkmuster. Zum Konfliktpunkt zwischen den alten und neuen Kräften wird immer wieder die Außenpolitik.
Radikalisierung (1929)
1929 ist das Jahr der Weltwirtschaftskrise. Dies trifft Deutschland mit unerwarteter Härte und führt rasch auch zu einer politischen Krise. Die letzte große Koalition unter Reichskanzler Hermann Müller (SPD) scheiter 1930 an der Beitragshöhe zur Arbeitslosenversicherung.
Aus den Wahlen 1930 gehen die anti-demokratischen Parteinen als klare Sieger hervor. Die demokratischen Parteien der Weimarer Koalitionen verloren endgültig ihren politischen Einfluß.
Da im Reichstag keine regierungsfähigen Mehrheiten mehr zustande kommen, ernennt Hindenburg Reichskanzler ohne Rücksicht auf das Parlament. Brünning, von Papen und von Schleicher haben keine parlamentarischen Mehrheiten. Sie sind auf das Notverordnungsrecht des Reichspräsidenten angewiesen.
Dieses präsidiale Regierungssystem führt schrittweise zur Aushöhlung der parlamentarischen Demokratie. Die Schwäche des Parlaments und die Abhängigkeit des Kanzlers vom Präsidenten erinnern stark an die vorrepublikanische Regierungspraxis der Kaiserzeit.
Zudem eskaliert die Wirtschaftskrise. 1932 gibt es mehr als sechs Millionen Arbeitslose. Bei den Wahlen im selben Jahr werden die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler mit 230 Mandaten zur stärksten Partei im Reichstag.
Soll Adolf Hitler neuer Reichskanzler werden? Reichspräsident von Hindenburg zögert. Hitlers rechtsradikalen Ansichten sind bekannt. Doch die Berater des Präsidenten glauben dessen politische Ansichten durch konservativen Minister an seiner Seite kontrollieren zu können.
Erst als dem Präsidenten nahestehende Interessengruppen wie Großagrarier, Großindustrie und Hochfinanz - die alten Eliten aus der Kaiserzeit - zuraten, beauftragte er Hitler mit der Regierungsbildung und ernennt ihn am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler. Hitler erwirkt daraufhin die Auflösung des Reichstags und Neuwahlen.
Einen Monat später der willkommene Anlass: In der Nacht vom 27. zum 28 Februar 1933 steht der Reichstag in Flammen. Damit beginnt Hitlers Machtergreifung.
Notverordnungsrecht
Der Artikel 48 der Weimarer Reichsverfassung räumt dem Reichspräsidenten die Befugnis ein, bei Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung Gegenmaßnahmen zu ergreifen. SO kann der Präsident über das Militär verfügen und bestimmte Grundrechte außer Kraft setzen.
Auf Verlangen des Reichstags sind diese Maßnahmen jedoch aufzuheben.
Das Notverordnungsrecht wird nicht erst in der Endphase der Weimarer Republik eingesetzt. Tatsächlich setzt es schon der erste Reichspräsident Ebert häufig zur Krisenbewältigung ein, insbesondere in den kritischen Anfangsjahren der Weimarer Republik.
In den Jahren 1930 bis 1933 wird der Artikel 48, dann auch \"Diktaturparagraph\" genannt, zu einem wesentlichen Merkmal des sich entwickeln den präsidialen Regierungssystems. In dieser Zeit können sich die Regierungen nicht mehr auf Mehrheitskoalitionen im Reichstag stützen, sondern werden allein vom Reichspräsidenten getragen.
Die permanente Anwendung des Artikels 48 ab 1930 führt schließlich zur Auslösung der parlamentarischen Demokratie und bereitet damit die Machtergreifung Hitlers wesentlich vor.
Vor diesem Hintergrund wird es verständlich, warum in den sechziger Jahren in der Bundesrepublik die Einführung der Notstandsverfassung so umstritten ist.
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