In der Zwischenzeit inspizierte und registrierte Finanzminister Marigny den Templerschatz. Die offizielle Erklärung für die Annektierung des Templerschatzes war, dass er für einen späteren Kreuzzug verwendet werden sollte, der natürlich nie durchgeführt wurde. Man wird nie genau erfahren, was mit dem Schatz geschehen ist. Aber es genügt schon, die verschiedenen Münzen der Regierungszeit Philipps miteinander zu vergleichen, um zu wissen, wo das Geld des Ordens geblieben ist. Außerdem begannen ab 1307 die Bauarbeiten am königlichen Schloss wieder. Auch der Kapellenkranz um Notre Dame und die Conciergerie des Palais Royal, das spätere Gefängnis Marie Antoinettes, stammt aus dieser Zeit.
Das Rätsel um den verschollenen Templerschatz dürfte somit auf höchst unspektakuläre Weise gelöst sein. Auch die Archive des Ordens, in denen sich Bittbriefe und Schuldscheine der Krone befanden, verschwanden. Philipp zog noch im Oktober ins Großmeisterschloss. Molay hingegen musste noch sieben Jahre auf seinen Prozess warten.
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