Ständegesellschaft und Generalstände br />
Was ist der Dritte Stand?
Stände sind gesellschaftliche Großgruppen, die sich voneinander unterscheiden hinsichtlich der Art und Weise der Erwirtschaftung des Lebensunterhaltes (Subsistenzweise), der Teilhabe am Herrschaftssystem und der Lebensführung.
Ausgehend von der Französischen Revolution werden bis Mitte des 19. Jahrhunderts ständische Beschränkungen (beispielsweise Zunftprivilegien) abgeschafft sowie allgemeine Menschenrechte (Rechtsgleichheit, Recht auf eigene Unversehrtheit, Eigentumsrechte) im Rahmen eines Staatsbürgertums weitgehend durchgesetzt.
Die Schichtung der bürgerlichen Gesellschaft vor der Revolution:
Stand: Geistlichkeit (le Clergé), circa 130.000 (=0,5% der Bevölkerung)
Privilegien: Befreiung vom Militärdienst und allen Steuern; Erhebung eigener Steuern ist möglich (Zehnt); Ehrenrechte; eigene Gerichtsbarkeit
Pflichten: Armen- und Krankenfürsorge; Seelsorge; Unterrichtswesen
Stand: Adel (la Noblesse), circa 300.000 bis 400.000 (ungefähr 1,3% der Bevölkerung)
Privilegien: Befreiung von den meisten Steuern; Frondienste abhängiger Bauern, Erhebung von Abgaben (Zehnt); Anrecht auf Ämter und Pfründe; Jagd-, Holz-, Wasserrechte und andere Rechte
Pflichten: ursprünglich Militärdienst, ab dem 18. Jahrhundert keine Gegenleistung mehr gefordert.
Stand: Bürgertum und Bauern, circa 25 Millionen Der dritte Stand umfasst das gesamt Volk in Stadt und Land. Er ist in sich vielfach nach der sozialen Lage geschichtet. Nur einige Schichten stehen in Opposition zum Adel.
Gliederung: Bürgerliche in freien Berufen (circa 10-20% des Bürgertums) Handwerker und Ladenbesitzer (circa 56% des Bürgertums) Arbeiter in Zünften organisiert Fabrikarbeiter und Tagelöhner Bauern (85% der Gesamtbevölkerung)
Statt die Mitglieder wie bisher individuell zu berufen, wurden die drei Stände aufgefordert, auf der Ebene der Ämter (bailliages) Vertreter zu wählen. So wählten je der Adel und der Klerus (Geistlichkeit) einschließlich des Pfarrklerus in eigenen Versammlungen ihre Repräsentanten. Der dritte Stand, Städte und Landgemeinden, wählten gemeinsam ihre Vertreter. Es wurde mit dem ganzen Volk verhandelt weil die Probleme alle angingen. Die Hauptaufgabe der Generalstände war die Bewilligung neuer Steuern.
An der Spitze stand der König. Er hatte die größte Macht im Staat. An seiner Seite stand der Adel. Zu diesem gehörten die adligen Ritter. Darauf folgte die Geistlichkeit. Zu ihr zählten Priester, Mönche und Pfarrer. Unter der Geistlichkeit stand die Stadtbevölkerung. Der größte Teil der Stadtbevölkerung war Handwerker von Beruf wie z.B. Schreiner oder Schmied. Zur Bevölkerung gehörten außerdem die Händler. An unterster Stelle in dieser Pyramide standen die Bauern.
Leben ist Arbeit
Durch die französische Revolution (Auflehnung der Bürger) verlieren die Adligen ihre Macht.
Jeder muss für seinen Unterhalt arbeiten.
Man wird nicht mehr in eine Gesellschaft geboren.
-> Bürger freie Menschen (von Geburt an gleich) Bildungssystem (jeder hat Recht auf eine Schulbildung = ermöglicht es einen Rang zu erreichen.)
Unterricht soll die Bürger erziehen und Leistungen fördern um Eigenschaften zu entwickeln.
Feste am Hof
Die Anlässe zur Veranstaltung großer Hoffeste waren: Hochzeiten, Krönungsfeierlichkeiten, Friedensschlüsse und die Feier der Kirchenfeste. Im Vordergrund stand immer die Entfaltung einer märchenhaften Pracht und die Ausmalung der feinen höfischen Umgangsformen. Schon die Auswahl der Gäste ließ häufig den politischen Charakter des Festes hervortreten. Öfter richtete sich die Einladung in spezieller Weise an die Fürsten des Landes oder, wenn der Einladende selber ein Fürst war, an den Adel oder Geistlichkeit. Die Bediensteten waren drei Tage lang damit beschäftigt die für die Bewirtung der Gäste erforderlichen Aufbauten zu errichten. Am vierten Tag wurde dann auf 100 Lastpferden alles herangeschafft, was für das Festmal gebraucht wurde. Zum Empfang wurde den Gästen teilweise mit einer Musikkapelle entgegengeritten. Nach dem Empfang wurde zu Tisch gebeten. Neben dem siebengängigen Menü trugen die Spielleute zur Unterhaltung bei. Sie traten auf den Hoffesten in verschiedenen Funktionen auf, als Sänger und Musikanten, als Akrobaten und Spaßmacher. Es gab einen Überfluß an Speisen und dazu wurde der beste Wein getrunken. Als besondere Spezialitäten galten Mandelpudding, Feigen, Wild, Fisch und Mandelkerne. Roggenbrot, saures Bier, Kohl, Haferbrot, Sauerkraut und Rüben galten als schlechtes Essen für arme Leute (Bauern ). Diese Lebensmittel ließ man an Festen als Almosen für die Armen an die Tür bringen. Wenn man weder das Tischtuch noch die Hand benutzen durfte, blieb nur der Ärmel. Die Tischzuchten wurden von der Überzeugung getragen, daß die höfische Gesellschaft sich durch die Einhaltung solcher Regeln vom Volk unterschied. Dies ist in sofern ein wichtiges Zeugnis für das Selbstbewußtsein der höfischen Gesellschaft und zugleich für die Verfeinerung der gesellschaftlichen Umgangsformen in der höfischen Zeit.
Gutes Leben auf Kosten des Volkes (Steuern.)
= Hybris der Landesfürsten , Hybris: Übermut, Übertreibung, Maßlosigkeit
Erziehung
Jungen und Mädchen wurden im Gegensatz zu heute auf verschiedene Weise erzogen. Der Vater, in Sorge um einen Erben seiner vergänglichen Besitztümer, bestimmte den Sohn zur weltlichen Ritterschaft. Als dieser noch im Kindesalter war, trieb er ihn daher an, zusammen mit gleichaltrigen Jungen zu reiten, das Pferd im Kreis zu bewegen, die Lanze zu schwingen, mühelos den Schild zu führen und - was dieser am meisten verabscheute - auf Raub und Beute auszugehen. Neben sportlichen und militärischen Übungen hat am Hof das Erlernen höfischer Umgangsformen eine große Rolle gespielt. Weil die weibliche Natur so schwach war, mussten Frauen sorgfältiger belehrt und angeleitet werden, als Männer. Mädchen sollten einer strengen Überwachung unterworfen sein, um ihre Jungfräulichkeit nicht zu gefährden. Am besten hielt man sie ständig im Haus; auf dem Weg zur Kirche sollte die Mutter ihre Tochter begleiten. Sie sollten arbeiten, beten und lernen. Arbeiten hieß spinnen, weben und nähen. Die Mädchen sollten auch lesen lernen und sich viel mit den heiligen Schriften beschäftigen. Außerdem sollten sie in guten Sitten und Bräuchen unterwiesen werden. Die wichtigste Tatsache war, dass die Frau dem Mann immer dienen musste und ihm Untertan war.
Erziehung, Reisen, Arbeit /Leben ist Arbeit
Spielen: ausdauer, konzentration, = mädchen spielen mit puppen (fleißig, fürsorglich)
Rollen seit der Geburt festgelegt.
Bildung für Erwachsene: Musik, Reisen, antike dinge (studieren, malen) bilder (bildungszuwachs) Wohnungen machen das Lernen zum Vergnügen.
Spazieren ( Körper und Geist erholen sich) Anerkennung wenn man sich vor der Gesellschaft zeigt. Gesellschaft = Rechtsgleichung. Konkurrenz durch vers. Leistungen
Bevölkerungsexplosion
im 18.Jahrhundert sinkt der Anteil der Kleriker an der Gesamtbevölkerung => Steigerung Geburtenrate in katholischen Gebieten
1803 Säkularisation => Auflösung der Orden
Bauernbefreiung => Wegfall der grundherrlichen Beschränkungen; jeder Knecht, jede Magd konnte heiraten=> mehr Geburten
Gewerbefreiheit => Wegfall der Zunftbestimmungen => Gesellen können sich selbständig machen => ohne patriarchalische Genehmigung des Meister heiraten => mehr Geburten
Ab 1500 - frühe Neuzeit
Ab 1815 Bruch durch den Napoleonischen Krieg
Da Napoleon das Volk unterdrückt hat haben sich Preußen und Russland zusammengeschlossen um Frankreich zu befreien. Ursache dafür war zum einen das zunehmende Nationalbewusstsein in den von Napoleon beherrschten Staaten Europas.
Napoleon wollte die Aufrechterhaltung seiner hegemonialen Position in Europa.
è Napoleonische Krieg
è Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress
è Ständegesellschaft vollständig aufgelöst
è Ende Mittelalter
Epochen : Antike - Mittelalter - Neuzeit.
Neuzeit:1789 französische Revolution
1600 Reformation
1618-1640 30-jähriger Krieg (Prager Fenstersturz - Glauben)
1806 Untergang des deutschen Kaiserreiches
Merkmale zwischen Mittelalter und Neuzeit:
Klassische Abgrenzungsmerkmale der Frühen Neuzeit vom Mittelalter sind Renaissance und Humanismus, die Reformation und das Zeitalter der Entdeckungen.
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