Er wurde zu einer Ausschußsitzung eingeladen und wurde Mitglied dieser Partei. 1920 war Hitler schon Propagandaleiter und hatte bei 46 Massenversammlungen gesprochen. Das Volk war führerlos und durch die Revolution hoffnungslos und verzweifelt. Er wußte wie ihnen zumute war, weil er selbst ja schon einmal in dieser Lage war, und er wußte auch genau, was das Volk hören wollte. Hitler konnte die Massen manipulieren und seine Meinung und sein Wollen zu ihrer Überzeugung machen.
Man kann sagen, daß damals der "Führer" geboren wurde. Er fing an, die Leute für sich zu begeistern. Seine Plakate klebten überall - die roten Plakate mit dem schwarzen Hakenkreuz auf weißem Untergrund, seine Zettel lagen in den Briefkästen, seine Stimme war im Radio zu hören, Lastwagen fuhren mit Sprechchören besetzt umher. Hitler hatte auch eine Vorliebe für Uniformen. Wenn die Männer alle mit Uniformen durch die Straßen marschierten, verband sie das und gab ihnen das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Stärke. Der zackige Marschtritt sollte imponieren und das Gefühl geben, daß die Partei in Zeiten allgemeiner Ratlosigkeit ein Ziel habe und daß sie entschlossen an die Arbeit ging. Hitler versetzte das Volk wie in einen Rausch.
Im Rausch denken die Leute nicht nach, sondern handeln. Aber es gab selbstverständlich auch noch Menschen, die dachten. Sie waren seine Gegner, weil er sie nicht berauschen konnte, und deswegen versetzte er sie in Angst.
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