An diesem Tag schrieben ca. 500 Studenten Geschichte, als sie zum ersten Mal öffentlich und gemeinsam, was ja bis dahin noch im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach legal war, auf der Wartburg in Eisenach, für einen Nationalstaat und eine freiheitliche Verfassung demonstrierten. Ausschlaggebend für die die Ansetzung des Wartburgfestes am 18. Oktober war der Thesenanschlag Martin Luthers vor 300 Jahren, sowie die Völkerschlacht bei Leipzig welche 4 Jahre zurück lag.
Unter besonders großer Euphorie fand dann die Bücherverbrennung statt, bei welcher nicht bloß bis dahin bedeutende Bücher wie der \"Code Napoléon \"(dem Bürgerlichen Gesetzbuch der Franzosen) oder die \"Geschichte des Deutschen Reiches\" von dem russischen Schriftsteller August von Kotzebue, sondern auch charakteristische Symbole wie der hessische Zopf, ein preußisches Schnürleib und ein österreichischer Korporalstock.
Bis dahin verlief alles ziemlich friedlich und gewaltfrei, bis zum 23. März 1819, als Karl Ludwig Sand den als russischen Spion verdächtigten Schriftsteller August von Kotzebue in seiner Wohnung in Mannheim aufsuchte und mit einem Dolch umbrachte. Kurz darauf versuchte er sich selbst zu erdolchen. Jedoch konnte er wieder belebt werden, wurde eingesperrt und dann am 5. Mai 1820 vom Hofgericht Mannheim zum Tode verurteilt. Seine Tat schrieb er bereits am 5. Mai 1818 in seinem Tagebuch nieder.
Durch diesen Mord sah sich insbesondere Klemens Wenzel Nepomuk Lothar Graf von Metternich, österreichischer Außenminister, gezwungen, gegen die liberalen nationalen Tendenzen vorzugehen und so zu verhindern, dass die Prinzipien des Wiener Kongresses; Restauration, Solidarität und Legimitation, bei der Öffentlichkeit in Kritik geraten. Dies tat er auch indem er dafür sorgte dass vom 6. bis 31. August 1819 auf der Karlsbader Konferenz die Karlsbader Beschlüsse ausarbeiten lies, welche nun durch den Mord gerechtfertigt werden konnten.
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