Die politischen Verhältnisse, bedingt durch den Ruf nach mehr Wandel, Öffnung nach Osten und gesellschaftliche Reformen, beginnen sich zu verändern. In der Kinder- und Jugendliteratur breitet sich Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen im eigenen Lande aus, dieser Protest richtet sich auch gegen die Verdrängung der jüngsten Vergangenheit.
Wobei ein anderer Gesichtspunkt der Neubewertung des Themas sich aus dem Generationswechsel zu ergeben scheint. Gesellschaftlich und literarisch beherrschen nun diejenigen die Szene, die im Dritten Reich aufgewachsen sind oder die den Zusammenbruch schon mit wachem Bewußtsein erlebten. Diesen Autoren stellt sich das Thema Nationalsozialismus als lebensgeschichtliche Aufgabe der Erforschung von eigener Kindheit und Jugend dar.
Wichtige deutschsprachige Veröffentlichungen waren H. Burgers "Warum warst Du in der Hitler-Jugend?" und "Stern ohne Himmel" von Leonie Ossowski. Wichtigste Übersetzungen waren die Bücher von Judith Kerr und Johanna Reiss.
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