Renaissance (Ende des 14. Jahrhunderts - Anfang des 16. Jahrhunderts)- Renaissance, Epoche der europäischen Geschichte, die sich durch ein wieder erwachendes Interesse an der Kunst und Kultur der Antike auszeichnete. Die Renaissance hatte ihren Ursprung in Italien des 14. Jahrhunderts und erfasste im 16. Jahrhundert ganz Europa.
Diese Zeit war durch tief greifende soziale, politische, wirtschaftliche, kulturelle Veränderungen gekennzeichnet. Während der Renaissance genoss Bildung einen hohen Stellenwert. Die Werke griechischer und römischer Autoren wurden wiederentdeckt und für die Gegenwart fruchtbar gemacht. Der Humanismus der Renaissance stellte einen weiteren Bruch mit mittelalterlichen Traditionen dar. Man studierte klassische Texte um ihrer selbst willen und benutzte sie nicht länger zur Ausschmückung und Rechtfertigung der christlichen Kultur. Obwohl es manchmal zur bloßen Imitation der Klassik verkam, sollte das Studium antiker Literatur, Geschichte und Philosophie die Menschen freier und gebildeter machen, ihnen Stil und Urteilsvermögen vermitteln.
Die Vervollkommnung des Körpers durch Training, ein Ideal, das im Mittelalter kaum Anerkennung fand, wurde in der Renaissance zu einem wichtigen Erziehungsziel. Die italienische Renaissance war vor allem ein städtisches Phänomen; die blühenden Städte Mittel- und Norditaliens, Florenz, Ferrara, Mailand und Venedig spielten hier eine herausragende Rolle. Mit dem Reichtum dieser weltlich orientierten Städte und ihres aufstrebenden Bürgertums wurden die kulturellen Errungenschaften der Renaissance finanziert. In Folge der Wiederentdeckung und des Studiums der Antike entstanden mit der klassischen Philologie und der Archäologie neue Wissenschaften. In der Kunst vollzog sich der entscheidende Bruch mit der Tradition des Mittelalters um 1420 in Florenz, als die lineare Perspektive entwickelt wurde und somit dreidimensionaler Raum auf flachem Untergrund überzeugend wiedergegeben werden konnte. Die Umsetzung der Ideale von Harmonie und Proportion fand ihren Höhepunkt im 16.
Jahrhundert in den Werken Raffaels, Leonardo da Vincis und Michelangelos. Die Historiker der Renaissance lehnten die christliche Einteilung der Geschichte, wie sie im Mittelalter üblich war (Schöpfung, Menschwerdung Christi, Warten auf das Jüngste Gericht), ab. Wissenschaftlicher Fortschritt Während der Renaissance ließ sich der Forschergeist nicht mehr von christlicher Dogmatik disziplinieren.
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