Friedrich setzt sich stark mit frz. Literatur, Philosophie und Geschichte (er schreibt Abhandlungen über den preußischen Werdegang) auseinander und steht im Briefwechsel mit dem Philosophen Voltaire.
Die Korrespondenz umfasst 654 Briefe; unter anderem ermuntert Voltaire ihn in seinem Vorhaben, Machiavellis schädliche Fürstenrezepte Stück für Stück zu widerlegen (von Voltaire als "Anti- Machiavell" mit Vorwort gedruckt).
Friedrich selber ist ein äußerst produktiver Autor in frz. Sprache und begabter Musiker und Komponist.
Er vertritt die Auffassung einer friedlichen, gemäß den Prinzipien der Aufklärung entsprechenden unbeschränkt souveränen Regierung, welche sich um das Wohl des Volkes kümmern soll.
Friedrich II., "der erste Diener seines Staates", bringt die Prinzipien der Aufklärung in sein Land und förderte eine liberale, humanitäre Gesinnung.
Macht und Herrschaft bleiben unter den Fürsten der Aufklärung weiterhin absolut, deren Ausübung aber richtet sich nach dem wohlverstandenen Gesamtinteresse des Staates und seiner Untertanen.
Für den aufgeklärten Monarchen ist der Staat nicht mehr ein Eigentum des Königs, sondern dient dem Wohl aller; so sind auch die umfassenden Rechtsreformen und ein kleiner Schritt zur Meinungsfreiheit (siehe Abschnitt Preußische Liberalität) eine Auswirkung der Aufklärung.
Der Monarch kann mittels der Aufklärung, ohne das alte Herrschaftssystem zu zerbrechen, diese zu einem Mittel machen, um dessen zentralistische Macht zu erhöhen; so z.B. Joseph II.
Friedrich lehnt den Staat als Mittel zur Verherrlichung, Machtsteigerung und persönlicher Triebbefriedigung ab und sieht seine Macht nicht von Gott gegeben wie z.B. Ludwig XIV., König von Gottes Gnaden etc.
[ Friedrich II. in seinem Testament: "Der Fürst ist der erste Diener seines Staates. Er wird gut besoldet, damit er die Würde seines Standes wahren kann; aber man verlangt von ihm, dass er nach Kräften für das Wohl des Staates arbeitet und zumindest mit Aufmerksamkeit die hauptsächlichsten Geschäfte regelt." ]
[ Friedrich II in seinem Testament: "Allein die Gesetze sollen Herrscher sein. Die Pflicht des Herrschers beschränkt sich darauf, sie zu schützen." ]
1732 legt er den Streit mit seinem Vater bei und heiratet die ungeliebte Elisabeth Christine von Braunschweig- Wolfenbüttel; Voltaire kommentiert Friedrichs Jugend damit, dass er schöne Männer geliebt, Pagen oder Kadetten, und mit ihnen "Schuljungenvergnügen" getrieben hat.
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