Die sich abzeichnende Kriegsniederlage des Deutschen Reiches im Osten war begleitet von dem Verlust der Vorherrschaft in Nordafrika. Und ähnlich wie im Russlandfeldzug führte die Überschätzung der eigenen Kräfte und die ideologische Verblendung zum Zusammenbruch der Front. Bis zur Jahresmitte 1942 konnte das deutsche und italienische Afrikakorps strategisch wichtige Erfolge verbuchen. Ende Juni gelang den Truppen der Achsenmächte die Überschreitung der ägyptischen Grenze. Die Eroberung Kairos war das ehrgeizige Ziel. Doch im Gegensatz zu Großbritannien verfügte Deutschland nicht oder nur unzureichend über Nachschubkräfte.
Die Angriffe der Achsenmächte konnten sich in den Wüstenschlachten gegen die immer stärker werdende britische Armee nicht durchsetzen. Am 23. Oktober begann bei El Alamein die groß angelegte Offensive der Briten. Die anhaltenden Luftangriffe auf die deutschen Basen schwächten zusätzlich die deutsche Offensive, so dass die Westmächte Stück für Stück in Nordafrika Land zurückgewinnen konnten. Ganz im Gegensatz zu den militärischen Notwendigkeiten stand der Befehl Hitlers an Rommel, "keinen Schritt zu weichen" und seiner Truppe "keinen anderen Weg zu zeigen als den zum Siege oder Tode". Doch die verzweifelten Durchhalteparolen waren nicht mehr als verbale Realitätsflucht.
Auch Rommel erkannte die Ausweglosigkeit und die Überlegenheit der amerikanisch-britischen Streitmächte, die seit der für Hitler überraschenden Landung in Marokko und Algerien (7. und 8. November 1942) ihren Druck weiter verstärkten. Auf eigenen Befehl hin ordnete Rommel den Rückzug an. Den Untergang des italienisch-deutschen Afrikakorps konnte er freilich nicht mehr verhindern. Durch seine Entscheidung, die Stellungen bis zum letzten Mann zu halten, hatte Hitler daran maßgeblichen Anteil.
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