Seit dem August im Jahr 1813, als Napoleon kurz vor Dresden nach einer blutigen Schlacht einen seiner letzten Siege feiern konnte, blieb Dresden größtenteils von Zerstörungen durch Schlachten und Kriegen verschont. Da Deutschland aber den Alliierten den Krieg erklärt hatte, war die Bedrohung für diese so stark von kulturellen Einflüssen geprägte Stadt, die unter anderem ein Vorzeige- Objekt für die Perfektion und Eleganz der Baukunst geworden war, außerordentlich groß. Die Bewohner der Stadt hofften aber auf eine Verschonung.
Diese Hoffnungen wurden aber am 13. Februar 1945 in einem riesigen Ausmaß enttäuscht. Die 1944 entwickelte Taktik der Alliierten besiegelte das Schicksal der Stadt. Unter dem Namen "Aktion Donnerschlag" hatten die westlichen Streitmächte eine brillante Vorgehensweise gegen die deutsche Streitmacht konzipiert. Durch einen Angriff auf eine bis dato unversehrte Stadt wollten sie die Kampfmoral, die Hitler durch sehr starke Überzeugungsarbeit bei seinen Soldaten errungen hatte und somit den Verlust des Glaubens an den Führer entscheidend schwächen. Als Hauptinitiator ist Winston Churchill anzusehen, der für den Zeitraum der Konferenz von Jalta (4.-11.Februar), bei der die Alliierten u.a. die weiteren militärischen und politischen Maßnahmen und Vorgehensweisen für den Kriegsverlauf besprachen, den Angriff auf die Landeshauptstadt Sachsens anordnete.
1.Angriffstag - 13. Februar 1945
Erst am Morgen des 13.Februar 1945 gaben die Stabschefs der amerikanischen und englischen Luftwaffe den Befehl für die Startvorbereitungen, da das Wetter ein Durchführen der Aktion zuerst unmöglich gemacht hatte. Die Nacht zu Aschermittwoch wurde somit als Angriffsnacht auserkoren.
Am Abend diese Tages stiegen 244 Lancaster - Maschinen und neun Mosquito - Kampfflugzeuge der 5.Bomberflotte der Royal Air Force von einem Stützpunkt im südlichen Teil Englands in Richtung Deutschland auf. Diese Mission lief unter dem Codenamen "Chevin".
Um 21.39 Uhr wird vor Ankunft der Kampfflugzeuge in Dresden der Fliegeralarm ausgelöst, so dass die Leute ca. 21 Minuten Zeit haben um sich in die (Luftschutz-) Keller zu begeben.
Um 21.45 Uhr werden die ankommenden und mächtigen alliierten Fliegerstaffeln das erste mal im Radio gemeldet.
Gegen 22.00 Uhr sorgt die erste Markierungsbombe, die über dem Stadion im Ostragehege abgeworfen wurde, für eine Explosion. Die 9 Mosquito - Maschinen fliegen tief über der Stadt, um die Zielgebiete zu markieren.
Ca. 22.11 Uhr gibt der alliierte Masterbomber das Signal zum Starten der "Aktion Donnerschlag".
Um 22.13 Uhr beginnt der Bombenabwurf auf die Stadt, der im weiteren Verlauf ungeheure Folgen für die Stadt hat und das Kulturgut fast gänzlich zerstört.
Um 22.37 Uhr endet die Bombardierung für diesen Tag. Sie setzt die gesamte Innenstadt in Brand, so dass eingeschlossene Leute kommen eine Chance haben zu entkommen.
An diesem Tag werden 3.000 Sprengbomben und etwa 400.000 Brandbomben auf die Stadt geworfen
2. Angriffstag - 14. Februar 1945
Von 1.23 Uhr bis 1.54 Uhr treffen Dresden zum zweiten mal die Bomben der alliierten Kampfflugzeuge. Bei diesem zweiten Angriff wird Dresden von 529 Bombern attackiert. Ihre abgeworfene Fracht setzt sich aus 200.000 Stabbrandbomben, 529 Luftminen und 5.000 Sprengbomben zusammen.
Durch diesen "Bombenregen" brennt Dresden auf einer Gesamtfläche von 15 Quadratkilometern.
12.17 Uhr - 12.27 Uhr fliegen 311 Liberator - Bomber der amerikanischen Luftwaffe einen weiteren Angriff auf die bereits schon stark beschädigte Stadt.
Bei diesem Einsatz lautet der Befehl: Primärziel ist die Zerstörung von wichtigen Verkehrseinrich-tungen.
Die abgeworfene Zahl der Sprengkörper beträgt wieder 2.000 Sprengbomben und "nur noch" 50.800 Stabbrandbomben. Als Ablenkungsmanöver Scheinangriffe auf andere Städte wie zum Beispiel Prag zu fliegen erweist sich als sehr effektiv: die Alliierten verlieren nur 6 von 1.400 eingesetzten Kampfflugzeugen.
3. Angriffstag - 15. Februar 1945
Im Zeitraum von 11.51 Uhr und 12.01 Uhr startet die 8. US Luftflotte einen erneuten Angriff auf die schon zerstörte Stadt.
Die Zahl der gefallenen Bomben wird mit 3.700 Sprengbomben beziffert, mehr als irgend einem Tag vorher. Durch diese (vorerst einmal) letzte Attacke brennt Dresden für ungefähr 100 Stunden lichterloh.
Die letzten Angriffe folgen später, am 2. März und am 17. April greifen die Alliierten noch zweimal an.
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