Die CDU/CSU erreichten bei der Bundestagswahl zwar 48,6 %, SPD (42,6) und FDP (7,9) bildeten aber mit schwacher Mehrheit erneut die Regierung. Gerade die schmale Mehrheit zwang innerparteiliche Randgruppen zur Mäßigung. Rechts- und linksextreme Parteien erhiel¬ten keinen Zulauf.
Innerhalb der CDU führte die erneute Opposition verstärkt zu Anstrengungen zur Herauslö¬sung der FDP aus der Koalition, in der CSU wurde auf der berühmten Klausurtagung in Wildbad Kreuth diskutiert, die seit 1949 bestehende Fraktionsgemeinschaft mit der CDU aufzukündigen und eine eigenständige Fraktion zur besseren Profilierung zu gründen. Der Konflikt konnte jedoch wieder beigelegt werden.
Der Stabilitätskurs der Regierung Schmidt-Genscher führte gesamtwirtschaftlich zu respek¬tablen Ergebnissen. Allerdings war der Linksterrorismus mehr und mehr zu einer Herausfor¬derung für die innere Sicherheit geworden (Entführung Schleyers, Flugzeugentführung). Nicht zuletzt die Ereignisse jener Tage begründeten weiter das Ansehen der Bundesregierung in der breiten Öffentlichkeit. Darüber hinaus konnte der Kanzlerkandidat der Union, Franz Josef Strauß auch Teile der eigenen Anhängerschaft nicht voll überzeugen.
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