Geschichtliche Entwicklung
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Rom ist die Hauptstadt Italiens, der Region Latium und der gleichnamigen Provinz.
Die Stadt liegt am Tiber im Zentrum des Landes, unweit des Tyrrhenischen Meeres.
Die Vatikanstadt, deren größter Teil eine Enklave (Gebietseinschluss) innerhalb Roms bildet, ist Sitz des Papstes, des Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche, und wird seit 1929 von der italienischen Regierung als unabhängiger Staat anerkannt. Die majestätische Peterskirche, die Hauptkirche des Papstes, prägt die Silhouette der Stadt, die seit 1871 Hauptstadt des vereinigten Italiens ist.
Die Einwohnerzahl lag 1870 bei 230.000, 1930 bei 900.000 und beträgt heute etwa 2,6 Millionen.
Tabelle der geschichtlichen Entwicklung
Zeitraum
Geschichtliche Entwicklung
10. - 9. Jh. v. Chr.
Besiedlung der Hügel Palatin, Quirinal, Viminal und Esquilin auf dem Gebiet des späteren Rom von Latinern und Sabinern, später von Etruskern
21. April 753 v. Chr.
sagenhafte Gründung Roms durch die Zwillingssöhne Romulus und Remus
8. - 6- Jh. v. Chr.
Beherrschung des römischen Gebietes durch etruskische Könige
510 v. Chr.
Errichtung einer Republik nach Sturz des letzten Königs Tarquinius Superbus
410 und 455 n. Chr.
Plünderung Roms durch germanische Stämme
6. Jh. n. Chr.
Einfall der Ostgoten
8. bis 11. Jh. n. Chr.
Plünderungen durch Langobarden, Sarazenen und Normannen
798
die von französischen Truppen besetzte Stadt wurde vorüber-gehend Republik
15. Jh.
Entwicklung zu einem der großen Kulturzentren der italienischen Renaissance
1809
Rom wird französisch
1814
der Kirchenstaat wird auf dem Wiener Kongress wieder hergestellt
1849
Rom war kurzeitig Republik
20.09.1870
Truppen des Königreichs Italien eroberten Rom und machten es zur Hauptstadt des vereinigten Italiens
28.10.1922
mit dem "Marsch auf Rom" der Faschisten begann Mussolinis Diktatur in Italien
1929
In Lateran wurden 3 Verträge (Lateranverträge) zwischen Italien und dem Papst geschlossen, welche die Souveränität des Heiligen Stuhls über die Vatikanstadt (Kirchenstaat) staatsrechtlich anerkennen, dafür gewährte der Papst dem Königreich Italien die seit 1870 verweigerte Anerkennung.
2. Sehenswürdigkeiten
Als eine der großen Kulturstädte Europas beherbergt Rom zahllose Denkmäler aus der Zeit der Etrusker bis hin zur Gegenwart.
Sie reichen vom beinahe vollständig erhaltenen Pantheon (gegründet 27 v. Chr., wiederaufgebaut 118-128 n. Chr.), dem einzigen erhaltenen Kuppelbau der Antike, bis zum eindrucksvollen Kolosseum (eröffnet 80 n. Chr.), dem größten Amphitheater der Antike, das Schauplatz von Gladiatorenkämpfen und anderen Schauspielen war.
In Rom findet man neben den antiken Stadtmauern Triumphbögen, große öffentliche Versammlungsplätze, einzigartige Kirchen und Paläste, unter denen besonders das Forum Romanum und die Kaiserforen herausragen, ebenso wie die Caracalla-Thermen (erbaut um 217 n. Chr.), die Katakomben (weitverzweigte unterirdische Anlagen, in denen Christen ihre Gottesdienste feierten und bestattet wurden) und die Engelsburg, die als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian erbaut und im Mittelalter in eine Festung umgewandelt wurde.
Weitere herausragende Bauwerke sind die Piazza del Campidoglio (Kapitolsplatz mit einer Bronzestatue des Kaisers Marc Aurel, die im 2. Jahrhundert n. Chr. fertiggestellt wurde), die Piazza Navona mit drei Brunnen (darunter die Fontana dei Fiumi, ein Hauptwerk des italienischen Bildhauers Gian Lorenzo Bernini), die Fontana di Trevi (ein Barock-Brunnen aus dem 18. Jahrhundert, in den Touristen traditionell Münzen hineinwerfen und sich etwas wünschen) und die Piazza di Spagna mit der berühmten, aus dem 18. Jahrhundert stammenden Spanischen Treppe, die zu der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Kirche Trinità dei Monti hinaufführt. Viele der für die Olympischen Spiele von 1960 errichteten Bauten wurden von Pier Luigi Nervi, einem der führenden italienischen Architekten des 20. Jahrhunderts, entworfen.
Ausgewählte Sehenswürdigkeiten:
Kolosseum von Rom
Vespasian ließ ab 70 n. Chr. das Kolosseum errichten, das nach der daneben aufgestellten Statue des Kaisers Nero benannt wurde. Es war das größte Amphitheater der Antike und bot Platz für rund 50.000 Menschen.
Forum
Das Forum diente den Römern als Versammlungsplatz und Regierungszentrum zugleich.
Spanische Treppe
Die spanische Treppe aus dem 18. Jahrhundert mit ägyptischen Obelisken und der Kirche Trinità di Monti (1495-1585)
Petersdom
Des Petersdoms, Grabeskirche das Apostel Petrus, dessen Neubau 1506 unter Papst Julius II. begann, wurde zum Wahrzeichen der Stadt.
Fontana di Trevi
Der Trevibrunnen (Fontana di Trevi) wurde im 18. Jahrhundert nach einem Entwurf von Nicola Salvi im Barockstil gebaut.
Ehrenbogen für Konstantin
Zur Erinnerung an seinen Sieg über Maxentius in der Schlacht an der Milvischen Brücke, die ihm die Alleinherrschaft über das Römische Reich sicherte, ließ Konstantin der Große zwischen 312 und 315 den Konstantinbogen errichten.
Tiber
Der Tiber fließt durch Rom.
Im Hintergrund ist der Sankt-Peters-Dom zu sehen.
3. Nationale und internationale Bedeutung
a) Nationale Bedeutung
Nach dem 2. Weltkrieg wurde Rom der wichtigste Wirtschaftsstandort Italiens, nachdem es Städte wie Mailand und Neapel überholt hatte. Roms Wirtschaft basiert im Wesentlichen auf den Bereichen staatliche Verwaltung und Tourismus. In diesen Sektoren sind die meisten Beschäftigten tätig.
Neben den traditionellen Industrieerzeugnissen wie Textilien und Souvenirs für Touristen gehören auch Druckerzeugnisse, Bekleidung, Nahrungsmittel, pharmazeutische Produkte, Maschinen, Papier- und Metallwaren dazu.
Von Bedeutung für die Wirtschaftsstruktur der Stadt ist auch die Filmindustrie.
Rom ist zentraler Knotenpunkt im italienischen Eisenbahnsystem und durch Hauptverkehrsstraßen mit vielen Teilen des Landes verbunden. Einer der geschäftigsten Flughäfen der Welt ist der nahe der Küste gelegene internationale Flughafen Leonardo da Vinci.
b) Internationale Bedeutung
Rom ist Sitz der Hauptverwaltungen zahlreicher internationaler Unternehmen und Organisationen, darunter der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO, des Internationalen Fonds für Agrarentwicklung, des Welternährungsrates und des Welternährungsprogramms.
Wegen seines außerordentlichen Reichtums an Kunstschätzen ist Rom ein internationales Zentrum für die Ausbildung auf allen Gebieten der Kunst. Zu den bedeutendsten Ausbildungsstätten gehören die Akademie der Schönen Künste, die Nationale Akademie für Tanz, die Nationale Akademie für dramatische Kunst, das Musikkonservatorium und das Zentralinstitut für die Restaurierung von Kunstwerken.
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