Konfuzius, der große chinesische Philosoph, der 551 - 479 v. Chr. Lebte, war kein Religionsstifter, doch in einem Edikt von 1906 stellte der Kaiser ihn allen Gottheiten des Himmels gleich. Auf seinen Lehren basiert das ethisch-soziale Gebäude des Konfuzianismus, der die großen Religionen des Landes - Buddhismus, Daoismus sowie den islamischen und christlichen als Universalreligion und der Daoismus blicken auf eine lange Geschichte zurück. Sie übten einen großen Einfluß auf die Kultur Chinas aus, der heute noch spürbar ist. Während diese beiden Religionsrichtungen über das ganze Land verteilt sind, leben die meisten chinesischen Christen in den Küstenprovinzen. Der Islam hat seine Anhänger unter den zehn nationalen Minderheiten wie den Hui, den Uiguren und den Kasachen. Die chinesischen Buddhisten, Moslems und Christen stehen mit den Religionsgemeinschaften vieler Länder in Verbindung, sind also nicht isoliert.
In der Verfassung der Volksrepublik China ist die Glaubensfreiheit der Bürger verankert. Die Bürger haben das Recht, sich zu einer oder auch zu keiner Religion zu bekennen.
Beim Staatsrat wurde das Verwaltungsbüro für religiöse Angelegenheiten gegründet, das für die religiösen Aktivitäten im Lande zuständig ist. Die Regierung mischt sich nach der Verfassung nicht in den Gottesdienst der Gläubigen ein. Alle Tempel, Moscheen und Kirchen sowie andere Stätten, die religiösen Tätigkeiten dienen, sind seit Wiedereinführung der Religionsfreiheit staatlich geschützt.
Zur Förderung der religionswissenschaftlichen Forschung wurden bei der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften in Beijing und bei deren Zweigstelle in Shanghai Institute für Weltreligionen mit Sonderabteilungen für Buddhismus, Islam und christliche Glaubensrichtungen eingerichtet.
Während der chaotischen Jahre der "Kulturrevolution" war die Religionsfreiheit abgeschafft, wurden Klöster, Kirchen und Tempel zerstört, Gläubige verfolgt. Inzwischen sind die meisten Gebäude renoviert und wieder geöffnet.
Die größte Verbreitung besitzt die Religionsgemeinschaft der Buddhisten mit den Formen des Mahayanas (Großes Fahrzeug). Die von Buddha im 6. Jahrhundert v. Chr. in Vorderindien gegründete Religion breitete sich auf friedlichem Wege schnell über ganz Asien aus.
Der Überlieferung nach entstand der Mahayana oder nördliche Buddhismus in China etwa im 1. Jahrhundert n. Chr. Kaiser Ming Di ließ in Luoyang den Schimmel-Tempel, das erste buddhistische Bauwerk Chinas, errichten. In der Zeit der Wei- und der Jin-Dynastie (220 - 420 n. Chr.) erlebte der Buddhismus durch friedliche Mission seine größte Verbreitung. Unterstützt von der herrschenden Klasse wurden während der Südlichen und der Nördlichen Dynastien (420 - 589 n. Chr.) Tempel, Klöster und Grotten gebaut und buddhistische Sutras ins Chinesische übersetzt, so daß sich die neue Religion über ganz China verbreitete. In der Zeit der Sui- und der Tang-Dynastie (581 - 907 n. Chr.) erlebte der Buddhismus in China seine Blütezeit. Im Lauf der Jahrhunderte nahm der Buddhismus auch konfuzianische und daoistische Elemente in sich auf.
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