In Indonesien ist keine so ausgedehnte Landwirtschaft,- wie in
Europa oder Nordamerika1\"\'möglich. Denn die geographischen
Gegebenheiten und die Landesnatur machen es beinahe
unmöglich, da einerseits zum Feldbau möglichst große und
zusammenhängende Felder benötigt werden, die nicht
vorhanden sind und andererseits wegen des geringen
Nährstoffgehaltes durch den Brandrodungsfeldbau oft
gewechselt werden müssen. Daher hat sich auch noch keine
Anstalt von landwirtschaftlichen Großkonzernen gezeigt. Die
Bergvölker betreiben vor allem Brandrodungsfeldbau, was zur
Folge hat, dass der Holzbestand weiter zurückgeht und die
Berge ganz \"kahl\" wirken. In den flacheren Gebieten werden
auf Plantagen vor allem Exportgüter angebaut. Die Nachteile
Indonesiens sind besonders die tropischen Böden und die
Gefahr von Trockenperioden im Bergland. Die Vorteile sind die
große Verfügbarkeit an Wasser in den flacheren Gegenden
sowie die von Arbeitern. Vor allem Reis, Getreide, Sojabohnen,
Gewürzpflanzen und Erdnüsse sind die landwirtschaftlichen
Erzeugnisse Indonesiens...Auf den Plantagen wird Großteils
Kautschuk, Kaffee, Tee, Olpalmprodukte und Chinarinde
angebaut. Durch den relativ schnellen Abbau der Nährstoffe,
wegen des Brandrodungsfeldbaus hat die junge indonesische
Wirtschaft schon eine eigene Kunstdüngerindustrie. Denn
gedüngte Pflanzen bringen höhere Erträge und die Herstellung
von Kunstdünger schafft Arbeitsplätze in der Industrie.
Indonesien war noch in den aDer Jahren stark von der eigenen
Landwirtschaft abhängig, denn damals beschränkte sich der
Export fast nur auf unverarbeitete Ressourcen ( Holz,
Kautschuk, Kaffee, Kakao und Tee sowie Zinn, Erdöl und
Erdgas) . Doch das hat sich geändert, denn durch ein breit
gefächertes Angebot industrieller Güter für den Weltmarkt ist
der Exportanteil für unverarbeitete Ressourcen deutlich
zurückgegangen.
REISANBAU AUF BALl
Reis ist eine der wichtigsten Nutzpflanzen, da sie für die
Hälfte der Menschheit das \"tägliche Brot\" ist.
Der Reis wächst besonders gut auf den fruchtbaren
Vulkanböden der Tropeninsel BaU. Zur richtigen Zeit muss
dem Reis das Wasser zugeleitet werden. Nassreis kann
durch die Anlage von Terrassen nicht nur auf ebenen
Talböden sondern auch an Hügeln und Bergen wachsen.
Für den Anbau von Wasserreis werden die Felder im
überschwemmten Zustand vorbereitet. Bei dem Anbau
dieses Reises werden die Schösslinge erst in Saatbeeten
vorgezogen und dann nach 30 bis 40 Tagen in eingeebnete
und gepflügte Felder verpflanzt. Auf den Feldern steht das
Wasser nicht, sondern fließt langsam, wodurch die
Entwicklung der tropischen Malariamücke verhindert wird.
Zur Reifung des Kornes wird der Wasserzufluss
unterbrochen, woraufhin der Boden austrocknet. Der Reis
wird fünf Monate nach der Aussaat geerntet und auf dem
Dorfplatz getrocknet. Daraufhin wird in der Reismühle der
Reis von der Spreu getrennt. Das leere Stroh wird zum
Mulchen auf die Felder gestreut. .Jetzt werden Enten auf
die Felder getrieben um die zahlreichen Reisschädlinge zu
vernichten.
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