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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Treibhauseffekt

Landwirtschaft in der ddr seit 1945



In der DDR wurde das Prinzip des Marxismus - Leninismus auch in der Agrarwirtschaft eingeführt. In der Landwirtschaft war man überzeugt, daß ein wirtschaftlicher - technischer Fortschritt und eine Überlegenheit der Großbetriebe die Klein- und Mittelbetriebe verdrängen wird (Theorie von Karl Marx). Da die wirtschaftliche Macht in den Händen der SED lag, war die Agrarwirtschaft eine Planwirtschaft.



3.1. Bodenreform (1945-1949):

Der Inhalt der Bodenreform war folgender: Sämtliche Betriebe mit mehr als 100 ha Betriebsfläche, einschließlich des gesamten Inventars entschädigungslos zu enteignen. Die Durchführung der Bodenreform erfolgte unter Anleitung der Länderverwaltungen (Kreis- und Gemeindeverwaltung). Das Grundeigentum der Kirchen wurde von der Bodenreform nicht betroffen. Die enteigneten Flächen wurden überwiegend ehemaligen Landarbeitern, landarmen Bauern, Umsiedlern und Flüchtlingen zur Bewirtschaftung übergeben. Auf ca. 5% der Flächen wurden Volkseigene Güter (VEG) als staatliche Musterbetriebe eingerichtet. Die enteigneten Landmaschinen wurden in den Maschinen-Ausleih-Stationen von vielen Landarbeitern genutzt. Zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung wurde eine Ablieferungspflicht eingeführt.



Enteignung von Großgrundbesitz (Betriebe über 100 ha) in % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche
Mecklenburg 46

Brandenburg 35
Sachsen-Anhalt 29

Sachsen 20
Thüringen 14








3.2. Klassenkampf auf dem Lande (1949-1952/53)

Das Ziel des Klassenkampfes war es, die Kleinbauern als Bündnispartner für die Agrarpolitik der SED zu gewinnen. Deshalb wurden die Kleinbauern auch gefördert. Gleichzeitig versuchte die SED die verbliebenen Groß- und Mittelbauern (mehr als 50 ha, später auch mit mehr als 20 ha Land) wirtschaftlich in Bedrängnis zu bringen.

z.B.: - durch höhere Gebühren für die Ausleihe von Landmaschinen
- durch Einschränkung der Ersatzteilversorgung
- wer viel produzierte, mußte zu niedrigeren Erfassungspreisen abliefern
- Nichterfüllung der Abgabepflicht war ein Wirtschaftsverbrechen
 die Landwirte wurden inhaftiert
- Selbsthilfeorganisationen der Bauern wurden unter staatliche Kontrolle gestellt



3.3. Kollektivierung (1952-1960)

Die Kollektivierungsphase ist der Übergang von der privaten Landwirtschaft zur kollektiven Landwirtschaft. Um den Bauern den Zugang zur kollektiven Betriebsweise zu erleichtern, entstanden 3 Typen von LPGs (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft).
Typ I: genossenschaftliche Nutzung des eingebrachten Ackerlandes der Mitglieder
Typ II: die Mitglieder brachten nicht nur Land, sondern auch Tiere, Maschinen und Geräte
zur genossenschaftlicher Nutzung ein
Typ III: der gesamte Besitz floß in die kollektive Bewirtschaftung ein. Jedes LPG-Mitglied
konnte aber 0,5 ha privates Hofland bewirtschaften und eine begrenzte Anzahl von

Nutztieren halten
Die SED übte ständig massiven Druck aus, um die Bevölkerung vom Sinn der neuen Agrar- und Gesellschaftsordnung zu überzeugen. Viele Landwirte haben sich gegen den Eintritt in die LPG gewehrt.

3.4. Kooperation (1960-1968)

Das Ziel der Kooperationsphase war es die Produktionseinbrüche der vergangenen Jahre wettzumachen. Außerdem war man bestrebt eine Vergrößerung der bestehenden Betriebe zu erreichen (z.B. durch Zusammenlegung einzelner LPGs). Eine Zusammenarbeit der LPGs mit der Industrie und den Dienstleistungssektor wurde von der SED erzwungen. In den nun entstehenden Kooperationsverbänden repräsentierte sich die "ökonomische Einheit von Erzeugern, Lagerung, Verarbeitung und Absatz der Agrarprodukte". Die Parteiführung schuf für die LPGs günstige Rahmenbedingungen bei der Produktionsmittelversorgung, der Subventions-, Preis-, und Steuerpolitik. Wobei die LPGs des Typen I und II in der Preisgestaltung und in den Finanzierungsmöglichkeiten gegenüber den LPG des Typs III benachteiligt wurden. Ab 1968/69 spezialisierte sich die Landwirtschaft. Es entstanden 2 neue Arten von LPGs. Die einen waren auf die Pflanzenproduktion und die anderen auf die Tierproduktion spezialisiert. Außerdem entstanden 32 Kombinate für industrielle Mast.

3.5. Industrialisierung in der Landwirtschaft (1968-1983)

Die industriemäßige Agrarproduktion sollte der letzte Schritt, des von den Klassikern des Marxismus - Leninismus vorgezeichneten gesetzmäßigen Entwicklungsweges, der Landwirtschaft sein. Durch die Einbeziehung neuester Gesellschafts- Wirtschafts- und Naturwissenschaften und einer zunehmenden Mechanisierung und Düngung versuchte man unabhängig von der Bodenqualität und negativen Witterungseinflüssen zu werden. Durch Monokulturen wollte man zusätzlich die Vorteile der Massenproduktion nutzen. Außerdem war man ständig bestrebt die Stallkapazitäten zu erhöhen, um möglichst viel Fleischprodukte und Milchprodukte zu erhalten. Die landwirtschaftliche Produktion wurde in hochspezialisierte Arbeitsabläufe untergliedert. Diese Entwicklung führte aber zu einer Preisexplosion. Die Erzeugerpreise stiegen, vor allem wegen des erhöhten Düngemittel- und Pestizidenverbrauchs, stetig an. Dies erforderte eine stärkere Subvention der Landwirtschaft durch den Staat. Zusätzlich wurden viele Felder vor allem durch Winderosion verwüstet. Dies führte zu einer Richtungsänderung ab dem Jahre 1983.



3.6. Richtungsänderungen (1983-1989)

Auf dem "Deutschen Bauernkongreß" in Berlin 1982 wurde die "Wiederherstellung der organischen Einheit von Pflanzen- und Tierproduktion" gefordert. In den nun folgenden Jahren wurde die Spezialisierung und Industrialisierung der Agrarwirtschaft wieder eingeschränkt. In den LPGs wurden Neubauten eingestellt, auch die Stallkapazität der Betriebe wurde vermindert und die Pflanzen mußten wieder auf Standortbedingungen abgestimmt werden (weniger Dünger, Pestizide). Diese Richtungsänderungen haben die agrarökologische Situation verbessert. Seit die Agrarreform von 1984 mußten die Agrarbetriebe höhere Bezugspreise für Produktionsmittel bezahlen. Sie war eine Aufforderung zur Sparsamkeit, Kostensenkung und Steigerung der Produktivität.

 
 

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