Diese Anlage, die um 600 v.Chr. erblüht sein soll, lässt sich nur sehr schwer nachweisen bzw. erforschen. Die Hängenden Gärten lagen in der Großstadt Babylon in Mesopotamien, 90km vom heutigen Bagdad im Irak entfernt. Ihr Erbauer war vermutlich Nebukadnezar ., unter dessen Herrschaft Babylon zur prächtigsten, modernsten Stadt der damaligen Zeit wurde. Die Metropole machte außer der Gartenanlage auch der Babylonische Turm und die gewaltigen Festungsmauern, die die gesamte Stadt umschlossen, berühmt...
Der König Nebukadnezar . schenkte seiner Frau, einer persischen Prinzessin, den künstlichen grünen Hang, um von seiner häufigen Abwesenheit während der Kreuzzüge abzulenken, außerdem sollte er in der Einöde der Euphrat-Ebene an ihre Heimat erinnern.
Die hängenden Gärten bestanden aus lauter einzelnen Terrassen über einem Kellergewölbe von ca. 100 x 100m, jede Terrasse 5m über der darunter liegenden. Das Gewölbe war mit 5,5m langen und 1,4m breiten Steinbalken gedeckt, auf denen eine Schicht aus mit Asphalt vermischtem Schilf, eine Doppelschicht gebrannter Ziegel mit Gips, eine isolierende Bleischicht und letztendlich eine 3m hohe Erdschicht ruhte. So konnten sogar große Bäume auf diesem Bau wachsen.
Viele Herrscher im Orient besaßen damals schon großartige Palastgärten, doch die Hängenden Gärten übertrafen alle diese. Da der König aus vielen Feldzügen in fernen Ländern Pflanzen mitbringen ließ, wuchs in Babylon der erste botanische Garten heran.
Jede Stufe bildete ein Paradies für sich, doch rankten sich Tausende von Kletter- und Hängepflanzen von Ebene zu Ebene, sodass die Einzelgärten zu einem einzigen grünen Berg verflossen. Unzählige Sklaven waren bei Temperaturen bis zu 50C unablässig damit beschäftigt, das geniale Bewässerungssystem zu versorgen. Neben dem Gewölbe befand sich eine Brunnenanlage mit drei Schächten, aus denen Wasser in die vielen kleinen Kanäle gepumpt wurde, das von der obersten Terrasse über die ganze Anlage herunterfloss. So entstanden in diesen Gärten mitten in der Wüste sogar kleine Flüsse, Wasserfälle und Teiche. Dieser Kontrast zwischen dem üppigen Grün und dem ausgetrockneten Land ringsum verschaffte den Hängenden Gärten der Semiramis wahrscheinlich den zweiten Platz in der Liste der Sieben Weltwunder.
Warum die Hängenden Gärten nach der assyrischen Königin Semiramis, die mehrere Jahrhunderte vor deren Bau lebte, benannt wurden, bleibt ein Rätsel. Beschreibungen des Paradieses, das damals von ersten "Touristen" aus aller Welt besucht wurde, liegen nur aus antiken griechischen Quellen z.B. von Strabo vor. Nachdem der Archäologe R. Koldewey um 1900 Überreste der versunkenen Stadt Babylon entdeckte, glaubte er auch die Grundeinteilung der Hängenden Gärten gefunden zu haben, doch das konnte bis heute niemand nachweisen...
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