4.1.Tropische Wirbelstürme
Hurrikans über dem Atlantischen Ozean, treffen die nordöstlichen Landstriche Südafrikas episodisch. Sie ziehen mit einer außerordentlichen Windgeschwindigkeit von 35 m/s bis über 50 m/s (Windstärke 12 = Orkan) über die Landstriche und über fünf bis sechs Tage verursachen sie Regenfälle von 250 mm bis zu 500 mm. Sie führen zu schweren Verwüstungen wie Überschwemmungen. Die Zyklonen nehmen ihren Ausgang über den äquatorialen Breiten des Indischen Ozeans mit Wassertemperaturen von über 27 °C. Sie treten insbesondere in den Monaten Januar und Februar auf, wenn diese saisonale Lage der äquatorialen Tiefdruckrinne zu einem außerordentlich starken Druckgefälle zur randtropisch-subtropischen Hochdruckzone führt.
Über dem Indischen Ozean werden die Zyklonen westwärts bewegt; mit der Annäherung an den afrikanischen Kontinent schwenken sie im Verlauf der Strömungen um die Hochdruckzelle über dem südlichen Indischen Ozean südwärts und erreichen dabei über die Straße von Mosambik das südliche Afrika. Von den sechs bis zwölf Zyklonen pro Jahr gelangen einer bis fünf in diese extreme Südlage.
4.2.Desertifikation
In Südafrika herrscht ein 18jähriger Zyklus mit jeweils neun Feucht- und neun Dürreperioden.
Diese Dürren führen wegen anhaltenden Wassermangels zu großflächigen Vegetationsschäden, die durch die Weidewirtschaft katastrophal verstärkt werden. Sie erreichen in der Kalahari-Dornsavanne sowie in den Trockensavannen Bushveldes besonderes Ausmaß. Seit der großen Dürre der 1930er Jahre ist die Desertifikation ein großes Problem für Südafrika geworden, den größten Anteil daran hat der Mensch. Durch Verbiss, Zertrampeln und selektive Beweidung wird die Grasflur gemindert, sämtliche essbaren Gräser und Sträucher abgeweidet. Es bleiben nur ungenießbare, zum Teil auch giftige Pflanzen übrig. Niederschlagsreiche Jahre täuschen über derartige Überweidungsschäden hinweg. Sie verleiten Farmer zur spekulativen Erhöhung der Viehzahl. Erst nach mehreren Dürrejahren setzt sich die Erkenntnis durch, das wertlose einjährige Gräser und Dornpflanzen sich so stark vermehrt haben dass die Futterbasis an Wert verloren hat und wirtschaftliche Einbußen auftreten. Durch diese Überweidung dehnen sich die Wüsten in Südafrika ständig aus. Bereits 1991 waren schon 2,5 Millionen ha Land von der Desertifikation zerstört worden und über 55 % der gesamten Landesfläche bedroht.
4..3.Bodenerosion
Ein aktuelles Problem stellt die beschleunigte Abtragung der Bodenkrume in Form der Bodenerosion durch Wasser und Wind dar. Sie ist Ergebnis ökonomisch und sozial bedingter, ökologisch nicht vertretbarer Übernutzung von Acker- und Weideland sowie der Vegetationsvernichtung für die Energiegewinnung; auch unsachgemäßes Abrennen der Pflanzendecke trägt zur Bodenerosion bei. Der Übergang von der Selbstversorgungs- zur marktorientierten Landwirtschaft mit dem Ziel einer schnellen Profitmaximierung führte seit Beginn des 20.Jahrhunderts auf Farmland in Südafrika zu ersten sichtbaren Formen der Bodenerosion, wie Rillen, Gullies/Furchen, Dongas/Schluchten oder flächenhafter Abtragung des Oberbodens. Die Verbreitung der Bodenerosion wurde verschärft durch den starken Wachstum der Bevölkerung in den ehemaligen Homelands/Autonomstaaten bei zunehmenden Mangel an Land. Der Gesamtverlust an fruchtbaren Oberboden durch Bodenerosion seit den 1930er Jahren werden auf 25 % der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen Südafrikas beziffert. Gegenmaßnahmen gegenüber der Bodenerosion sind zum Beispiel Anlage von Konturstreifen, Konturpflügen, Windschutzhecken, Bachverbauungen; auf Farmen und Ranchen wurden Weiderotationen eingeführt, die Viehzahl pro Hektar reduziert, bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung des Bestandes.
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