Die erste Krise des Ruhrgebiets war der erste Weltkrieg. Auch wenn das Ruhrgebiet im ersten Weltkrieg nicht direkt zerstört wurde, litt es an den Folgen des Krieges.
1919 und 1921 war das Ruhrgebiet Zentrum kommunistischer Unruhen.
Wegen Auseinandersetzungen um die Zahlung deutscher Reparationen kam es von 1923 bis 1925 zur Ruhrbesetzung, bei der französische und belgische Truppen das Ruhrgebiet besetzten. Es kam zu passiven Widerstand, dem Ruhrkampf, der zu den größten Aufständen seit den Bauernkriegen im 16. Jahrhundert gezählt wurde, allerdings wegen der Inflation wieder aufgegeben werden mußte.
Der 2. Weltkrieg zerstörte das Ruhrgebiet mehr. Es war Hauptangriffsziel alliierter Bombenangriffe und so war die Wirtschaft nach dem Krieg natürlich viel kleiner. Ab Kriegsende bis 1955 war das Ruhrgebiet britische Besatzungszone, obwohl, nach der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalens, das Ruhrgebiet kein eigener Regierungsbezirk wurde.
Aber trotz der Besatzung des Ruhrgebietes hatte es in dieser Zeit, ab 1950, die größte Steinkohleförderung. Dieser Aufschwung blieb allerdings nicht sehr lange bestehen. Denn schon Ende der 50.ger Jahre kam die größte Krise. Die Kohle wurde von dem billigeren Erdgas und Erdöl als Energieträger von dem Markt verdrängt. Außerdem kam billige Importkohle aus den USA, den Ostblockstaaten und Australien auf den Markt. Deswegen wurde schon 1958 die Kurzarbeit eingeführt, um weniger Kohle zu produzieren. Die darauf folgende Krise, die Stahlkrise, war ebenfalls sehr bedeutend. Die Stahlkrise begann in den 70ger Jahren, als Japan und andere Länder günstigeren Stahl auf den Markt brachten, und der Stahl aus dem Ruhrgebiet sich nicht mehr so gut verkaufen ließ. Gleichzeitig war auch die Zulieferindustrie von der Krise betroffen und Arbeitskräfte gingen verloren.
Noch 1956 wurden 125 Mio. Tonnen Kohle gefördert. Nach dem Krieg waren es nur 33 Mio. Tonnen. Dann, von 1957 bis 1980 wurden 55 Schachtanlagen in 27 Großbetriebe umgebaut und 1964 wurden 53 Zechen stillgelegt und 35.000 Arbeiter entlassen. 1993 Bildeten die beiden Stahlgroßkonzerne Hoesch und Krupp eine Fusion, um Geld zu sparen.
80% Der Arbeitsplätze gingen im Kohleabbau verloren, die Förderung sank auf 51 Mio. Tonnen. Insgesamt wurden eine halbe Million Menschen arbeitslos. 1987 lag die Arbeitslosenquote in Dortmund bei 17,3 %; 1994 dagegen bei 14,8 %. Etwa 5 % höher als im NRW- Durchschnitt .
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