In dem hier zur Analyse vorliegenden Sachtext "Die konversationelle Kompetenz von Frauen" von Candace West, überprüft die Autorin die Logik der gegenwärtigen Bewertung weiblicher konversationeller Kompetenz. Der Text ist in 6 Abschnitte eingeteilt. Im ersten wird Jespersen angedeutet, im zweiten die Ziele der Autorin, im dritten wird der Begriff Kompetenz definiert, im vierten wird Lakoff angesprochen, im fünften wird hauptsächlich Tannen angesprochen und im letzten eine kurze Zusammenfassung Wests Gedanken und einige Antworten auf Fragen gegeben. Nach Jespersen haben Frauen ein beschränkteres Vokabular. Sie führen einfache Sätze und haben eine Tendenz zum "erst reden und dann drüber nachdenken", als Folge dessen bilden sie unvollständige Sätze. Candace West behauptet, dass die konversationelle Kompetenz typischerweise als das definiert werde, wie Männer reden und was Männer sagen wollen.
Trotz dessen findet sie positive Aspekte, die eine Frau besitzt, welche sind: die Fähigkeit zuzuhören, glatte Übergänge zwischen Sprecherinnen zu schaffen und ein Zusammenspiel in aufgabenorientierten und informellen Gesprächen herzustellen. Nach "Webster's Third New International Dictionary" ist Kompetenz die Eigenschaft funktional adäquat zu sein oder genügend Wissen, Urteilsvermögen, Geschick, oder Kraft zu haben. Frauen gehen von der Annahme aus, dass Männer die besseren Sprecher sind. Wissenschaftliche Studien fanden keine konsistenten Unterschiede in der Größe des Vokabulars von Männern und Frauen. Frauen und Männer benutzen einfach nur manchmal unterschiedliches Vokabular. Dieses Ergebnis kann nicht als Beleg dafür interpretiert werden, dass Frauen geringere Fähigkeiten als Sprecherin haben.
Nach Lakoff benutzen Frauen so genannte "tag questions" (Fragen mit "nicht wahr" oder "nicht"). Das ist ein Mittel, mit dem der Sprecher, also die Frau damit vermeiden kann, sich zu etwas zu verpflichten und dadurch mit dem Angeredeten in Konflikt zu kommen. Dadurch kann aber der Sprecher den Eindruck geben, dass dieser Bestätigung beim Angeredeten sucht oder sogar keine eigene Meinung hat. Tannen urteilt ganz anders als es z. B. Jespersen oder Lakoff getan haben.
Tannen vermeidet es, beobachtbare Unterschiede im Gesprächsstil von Frauen und Männern zuzuschreiben. Wenn Männer und Frauen identisch reden, werden sie höchstwahrscheinlich unterschiedlich bewertet. Benutzt eine Frau eine linguistische Strategie, wird diese als machtlos angesehen, benutzt ein Mann die gleiche, wird das als mächtig angesehen. Frauen reden ohne eine Schuld zuzuschreiben oder zu beschuldigen, wie z.B. anstatt zu sagen: "Du interessierst dich nicht für mich" sagen Frauen "Du hast eine andere Art zu zeigen, dass du zuhörst.
" Deborah Cameron ist der Auffassung dass Jungen ein Verhalten lernen, dass für die öffentliche Sphäre nützlich sind, wogegen Mädchen eines lernen, das nur für private Sphären nützlich sein kann. Bei verbaler Interaktion kommt in jeder Gesellschaft ein System von Praktiken, Konventionen und Prozeduren zum Tragen, das den Fluss der Botschaften leitet und organisiert. Ziel des Textes ist es Männer und Frauen gleich zu stellen und dieses Klischee, dass Frauen ein minderwertiges Vokabular haben zu wiederlegen. Aufmerksam gemacht werden Männer oder sollen es zumindest, da viele von denen auch weibliche Sprachformen bzw. Vokabular benutzt. Wie ich finde, ist es ein langer weg zu zeigen, wie sich die konversationelle Kompetenz von Frauen entwickelt, dennoch finde ich, dass es der Autorin gut gelungen ist, da ich den Text als überzeugend ansehe, da sich die Autorin nicht nur auf selbsterlebte Fakten bezeiht, sondern auf öffentlich bekante Studien, die wirklich das belegen können, was sie auch behauptet.
|