Inhaltsangabe:
Rilke erzählt die Geschichte der einzigen Tochter eines Königs, dessen Land und Menschen von einem Drachen bedroht werden. Dieser ist immer näher gerückt, während die Tochter aufwächst, nun hat er sich in dem Wald in der Nähe der schönsten Stadt des Landes niedergelassen. Er nimmt alles in seinen Besitz, was ihm zu nahe kommt. Als der König die Bedrohung bemerkt sendet er zahllose junge Männer in den Kampf gegen den Drachen, die aber alle getötet werden. Der König verbietet daraufhin , weiter gegen den Drachen zu kämpfen. Allerdings läßt er über fremde Kaufleute, die aus seinem Land fliehen folgendes verbreiten: Wer auch immer den Drachen besiegt, der bekommt die schöne Königstochter.
Mit der neuen Situation geht bei der Königstochter eine Veränderung vor: statt wie bisher auf den Tod des Drachen zu hoffen, beginnt sie diesen jetzt in ihren Träumen gegen den starken Unbekannten in Schutz zu nehmen. Eines Tages hört sie, dass ein fremder junger Mann bei dem Versuch den Drachen zu töten schwer verletzt wurde und in ein Haus gerettet werden konnte. Tagelang kann sie sich nicht überwinden ihn zu suchen, obwohl sie glaubt, dass nur sie ihn vor dem Tod retten kann, wenn sie nicht zu feige ist, zu ihm zu gehen. Als sie dann das Haus mit dem Todkranken sucht, findet sie es zwar, geht aber tief versunken in ihre eigenen Traurigkeit daran vorbei. Auf ihrem weiteren Weg, glaubt sie einen einsamen Reiter am Rand des Waldes zu sehen. Die Königstochter ist sicher, dass es ihm gelungen ist den Drachen zu töten und fühlt sich von ihrer Traurigkeit und Einsamkeit befreit.
Als sie sich zuhause mit dem Hofstaat auf das Eintreffen und die Feier des Befreiers vorbereitet, fühlt sie plötzlich deutlich, dass er nicht kommen wird um das Versprechen einzufordern. Der König und sein Hofstaat warten, aber der fremde Drachentöter ist weiter geritten und hat den Lohn für seine Tat vergessen.
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