Denn die durch die französische Revolution und den gemeinsamen Krieg gegen
Napoleon in Deutschland entfachte Nationalliberale Bewegung, die als Ziel
einen deutschen Nationalstaat mit einer einheitlichen Verfassung hatte
wurde durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses Anfang des 19.Jh. bitter
enttäuscht.
Das Ziel des Wiener Kongresses bestand in der Neuordnung Europas, wobei
diese Neuordnung unter folgenden Gesichtspunkten ablief:- Zum einen diente
er der Wiederherstellung der vorrevolutionären politischen Ordnung
zum andern als territoriale Neugliederung Europas, wobei besonders auf das
Gleichgewicht der Kräfte geachtet wurde. Für Deutschland bedeutete dies,
daß es anstatt eines einheitlichen deutschen Staates mit einheitlicher
Verfassung zwar den \"Deutschen Bund\" gab, in dem aber unzählige
Fürstentümer bzw. Staaten mit verschiedenen Ansichten repräsentiert waren,
so daß es beinahe unmöglich war, diese unter einen Hut zu bringen. Die
Tatsache, daß keines der Ziele der Liberalen verwirklicht worden war, und
daß es in Deutschland noch immer ein feudales System mit Privilegien für
den Adel gab, führte zum einen zu einer Art \"Resignation\" des Bürgertums,
das sich in der Zeit des Vormärz (1815-1848) selbstzufrieden aus dem
öffentlichen Leben zurückzog (Biedermeierzeit)
Im Gegensatz dazu aber taten sich die Studenten, die besonders enttäuscht
waren vom Ausgang des Wiener Kongresses, zusammen, um weiter für ihre
liberalen Ziele zu kämpfen. Somit schließen sich ausgehend von der
Universität Jena aus die Studenten an fast allen Hochschulen zu
Burschenschaften zusammen.
1817 \"Wartburgfest\" :- Erinnerungsfest an die deutsche Reformation und an
die Völkerschlacht bei Leipzig
- Forderung nach Fortsetzung der Reformation (Erneuerung) in politischer
Hinsicht
2 Jahre später Reaktion der deutschen Staaten mit Karlsbader Beschlüssen
auf die Ermordung des Dichters Kotzebue durch einen Studenten:
Überwachung der Universitäten
Entlassung nicht-linientreuer Professoren
Verbot der Burschenschaften und Turnvereine (ebenfalls als
Versammlungsmöglichkeit genutzt worden)
- Pressezensur
Trotz Karlsbader Beschlüssen nimmt der Druck von außen immer mehr zu, denn
zum einen müssen Könige nach Aufständen in den benachbarten Ländern ihre
Macht durch Verfassungen einschränken lassen. Auch innerhalb Deutschland
ist die Freiheitsbewegung zwar gedämpft worden, aber keineswegs tot. Zu den
Studenten gesellten sich nämlich auch Schriftsteller und Künstler, die vor
allem Kritik üben an der Pressezensur und der Reaktionspolitik dieser Zeit,
denn trotz dem von Verfassungen in einigen deutschen Staaten Deutschlands,
erhielten das Kleinbürgertum und die Bauern keinen politischen Einfluß.
1832 Hambacher Fest: Massenkundgebung von Liberalen und Demokraten, deren
Forderungen waren Volkssouveränität, nationale Einheit und eine deutsche
Republik.
In dieser schwierigen politischen/gesellschaftlichen Zeit nun entstand auch
Georg Büchners politische Kampfschrift \"Hessischer Landbote\" die
folgendermaßen entstand
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