Der Aal ist ein Räuber, ein Knochenfisch mit kleinen Schuppen und vielen Schleimzellen in der Haut. Der Aal ist grundsätzlich ein Warmwasserfisch und er hat keine Bauchflosse. Das Verhalten wandert zwischen Laich- und Nahrungsgründen. Er ernährt sich von Würmern, Weichtieren, Garnellen, Wasserinsekten, Krebsen, Krabben, kleinen Fischen und Fröschen. Der Aal kann bis zu 88 Jahre alt werden. Zu kaltes Wasser meiden sie, denn es macht sie träge.
Typisch für den Aal ist der lange Körper und die langen Rücken- und Afterflossen, die mit der Schwanzflosse verschmolzen sind und so einen einzigen langen Flossensaum bilden. Ein Aal besitzt gewöhnlich !00 - 200 manchmal auch 500 - 600 Wirbel. Bei der Larve kann man die Muskelsegmente sehr leicht zählen, die Wirbel des ausgewachsenen Aals können nur durch Röntgenbilder gezählt werden. Im Sargassosee, etwa 5000 Kilometer von Europa entfernt, beginnt der Europäische Flussaal sein Leben. Nach Europa kommt er mit dem Golfstrom. Einige Monate vor dem Eintreffen in an der Küste wird die Larve kürzer und entwickelt sich allmählich zu der Gestalt von Erwachsenen Tieren.
Die Larve verwandelt sich im 2. oder 4. Lebensjahr zum durchsichtigem Glasaal. Bei seiner Ankunft an der Küste steuert er auf eine Flussmündung zu, wo er viel Nahrung zu sich nimmt. Wegen seiner gelben Bauchfärbung, die er jetzt bekommen hat, nennt man ihn Gelbaal. Der Aal muss nun oft flussaufwärts, gegen eine starke Strömung schwimmen.
In einem Teich oder einem See sucht er sich jetzt vorerst eine endgültige Bleibe. Einige Jahre wächst er dann heran. Im Alter von 7 und 15 Jahren verwandelt er sich das letzte mal; der Bauch wird Silberfarben, der Kopf bekommt eine spitze Form und die Augen vergrößern sich. So wird er jetzt Silberaal genannt, und beginnt seine Reise flußabwärts zum Sargossosee. Wissenschaftler vermuten, dass der Aal bei der Reise in den Sargossosee täglich eine Strecke von 30 Kilometern zurücklegt. Dabei stellt er die Nahrungsaufnahme ein, damit sich die Geschlechtsorgane langsam entwickeln können.
Bei seiner Wanderung lebt er nun von Fettreserven, die er im Körper gespeichert hat. Zwischen dem 7. und dem 12. Lebensjahr ist die Geschlechtsreife. Vermutlich ist die Laichzeit im Frühling. Die Anzahl der Eier ist nicht bekannt.
Männchen wachsen in 3 bis 8 Jahren auf 40 - 50 cm, Weibchen in 5 bis 20 Jahren auf 100 -150 cm heran. Meistens treten die Larven der Aale nur in Scharen auf. Am Tag werden die Bewegungen des Aals langsamer; er jagt und isst Hauptsächlich nachts. Der Aal braucht die Augen nachts kaum, er benutzt seinen Geruchsinn. Er riecht z.B.
den Unterschied zwischen Meeres- und Süßwasser. Beißen kann er nicht. Wenn der Aal seine Rückenflosse aufstellt, ist das ein Zeichen von Angst. Er mag das ruhige Wasser. Das Aalblut enthält das Nervengift Ichthyotoxin, das durch kochen oder räuchern zerstört werden kann. Dieses Gift kann für den Menschen tödlich sein.
Die Haut muss immer feucht sein, damit er atmen kann. Ein Aal lebt manchmal in ungünstigen Bedingungen und kann durchaus in der Lage sein, in einer dunklen Nacht über Land zu wandern. Ein Aal überlebt 4 Stunden im Trockenem. Aale mögen kein grelles Licht, sie sind Lichtscheu. In Europa ist der Europäische Flußaal sehr beliebt und wird geräuchert gehalten. Besonders wertvoll ist das Fleisch der silberaale.
Gelbaale fängt man in Flüssen oder Seen, wobei die Glasaale häufig in Fischfarmen aufgezogen werden. Mit dem amerekanischen Flussaal umfasst die Familie der echten Aale 16 Arten. Bereits 1777 forschten Wissenschaftler nach dem Aal und seiner Lebensweise. Sie wussten auch nicht, wie der Aal sich fortpflanzt. Ein Zoologe war der Ansicht, das Aal spontan aus den Eingeweide der Erde herauskomme, ein anderer jedoch, war der Meinung, dass er aus einem Hautfetzen entstehe, die ausgewachsener Aal an scharfen Felskannten verliere. Manche meinten sogar, das der Aal aus Schwarzhaaren von Pferden entstehen würde.
Im vorigen Jahrhundert hielt man noch einen Silberkäfer für den Erzeuger des Aales. 1788 beobachtete der Wissenschaftler Spallanzani, wie sicher Altaale aus Reusen entweichen und ihren Weg zum Meer finden. Er glaubte, dass der Aal einem blinden Instinkt gehorche und dass das etwas mit der Fortpflanzung zu tun hat, jedoch hatte man noch keinen Jungaal gefangen, der kleiner als 15 cm war. 1896 fing man 2 blattähnliche Leptocephaluse, die man in einem Aquarium am Leben hielt. Sie ließen sich auf den Grund sinken und entwickelten sich zu kleinen Aalen. Wo der Aal laicht, war zu diesem Zeitpunkt jedoch immer noch nicht geklärt.
Johannes Schmidt entdeckte schließlich die Laichgründe. Er brachte einige gefangene Leptocephalus-Larven zu den Fangorten in Beziehung und zeichnete alles auf eine Karte des Atlantiks ein. Dies alles ergab ein System konzentrischer Kurven, deren gemeinsamer Mittelpunkt der Sargossosee war. In diesem Gebiet fand man die bisher kleinsten Larven. Forschungen haben ergeben, je weiter man nach Westen kam, desto kleiner wurden die Larven. Jetzt war geklärt, dass der Aal im Sargossosee laichte |