Baal ist als eine Art Gegenentwurf zu Hans Johsts Stück \"Der Einsame\" zu sehen. \"Der Einsame\" ist eine expressionistische Deutung des Dichters Grabbe, die Brecht beeindruckt und seinen Widerspruch erweckt hatte. Zugleich aber stellt Baal eine Personifizierung der Blick- und Verhaltensweisen, die seine Lyrik damals kennzeichneten, dar. Er bediente sich dabei zwar einiger poetischer Mittel des Expressionismus, widersprach jedoch dessen Erlösungsidee. Brecht soll zu dieser Zeit als Student seine Gedichte in Vorstadtgasthäusern unter Fuhrleuten vorgetragen haben. Dieses Bild vermittelt am besten den Ton der in den 1927 veröffentlichten \"Hauspostillen angeschlagen wird.
Diese Lyriksammlung enthält Gedichte vor Baal und aus Baal bis hin zur Mahagonny-Oper. 1954 hat Brecht sein Stück in anderer Hinsicht, nämlich historisch enger, erklärt, und zwar damit, daß der Dichter Baal sich mit seiner Lebenskunst gegen die \"Verwurstung\" seiner Talente wehrt. Dieses Moment war sicher von Anfang an mitgesetzt - schon in der Art, wie der junge Brecht sich selbst auffaßte und wie er sich mit den großen \"asozialen\" Vorbildern VILLON, BÜCHNER, RIMBAUD identifizierte.
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