Interpretation Die Kurzgeschichte von Sabrina Eisele "Momente" handelt von einem Mädchen, welches dem Erfolgsdruck ihrer Eltern nicht gewachsen ist und deshalb angst hat, nicht von ihnen geliebt zu werden. In den Zeilen 1-12 spielt die Geschichte im Zimmer des Mädchens, welches angst wegen einer schlechten Englisch Note hat. Beim Abendessen (Z. 13-64) muss sie es dann aber doch erzählen. Bevor sie anfängt vor ihren Eltern zu weinen, geh sie wieder in ihr Zimmer und denkt nach (Z. 65-74).
Da kommt die Mutter in das Zimmer des Mädchens und sagt ihr, dass sie sie liebt (Z. 75-88). Die Hauptperson -welche gleichzeitig die Ich-Erzählerin ist- ist eindeutig das Mädchen, von der man nichts weiter weiß, außer das sie ein nicht so gepflegtes Äußeres hat (Z. 28-30) und wohl auch etwas mit ihrem Gewicht kämpft (Z. 42-44). Zudem scheint sie sehr traurig, deprimiert und einsam zu sein (Z.
9-10). Aus frußt über den hohen Erfolgsdruck der auf ihr Lastet und der fehlenden Zuneigung der Eltern, isst sie viel, um sich von ihren Sorgen abzulenken (Z. 14-15 bzw. Z. 42). Zu ihrem Bruder, der nur kurz erwähnt wird (Z.
24-27), scheint sie eine gut, jedoch sehr oberflächliche Beziehung zu haben (Z. 25-26). Der Vater des Mädchens ist ein Geschäftsmann, der sehr wenig Zeit für seine Familie hat ("Bestimmt geht er nach dem Essen noch einmal ins Büro"). Er hat keine Beziehung zu seiner Tochter, was sie jedoch nicht zu stören scheint. Ihr ist die Mutter viel wichtiger, obwohl sie von ihr immer drangsaliert wird (Z. 32-34 u.
Z. 40-44). Das Mädchen blickt zu ihr auf und verehrt sie regelrecht, sie, die so perfekt ist und nicht den geringsten Fehler hat (Z. 35-37). Dies bemerkt die Mutter jedoch gar nicht, da sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, was man daran erkennt, dass sie nicht versucht sich mit den Problemen ihrer Tochter zu beschäftigen, sonder einfach vorgibt wie sie zu sein hat: gepflegt, intelligent und erfolgreich. So ist das Mädchen jedoch nicht.
Trotz alle dem sucht sie die Zuneigung ihrer Mutter, denn sie vermisst ihre Liebe (Z. 37-40). Als die Mutter am Ende der Geschichte in das Zimmer des Mädchens kommt, ist jene völlig überrascht ("Es war meine Mutter!") und erkennt sie fast nicht wieder (Z. 78-79), da sie nicht damit gerechnet hat, sie so zu sehen: Ungeschminkt, natürlich, eben nicht perfekt. In diesem Moment scheint die Mutter eine ganz andere Person zu sein. Nicht die perfekte Ehefrau, welche keinen Fehler hat, sondern die liebevolle, fürsorgliche Mutter.
So wie sich die Tochter sich es immer gewünscht hat. Als die Mutter der Tochter sagt, dass sie sie liebe, scheint das Eis zwischen ihnen gebrochen zu sein. Die Geschichte spielt Abends, im Zimmer des Mädchens bzw. im Wohnzimmer ihres Elternhauses. Der Text beginnt plötzlich, man ist gleich mitten im Geschehen. Das Ende hingegen ist abzusehen.
Die Ausdrucksweise ist eher umgangssprachlich (Z. 15), der Text ist einfach geschrieben, die Handlung ist unkompliziert, sodass sich jeder in die Situation hinein versetzen kann. Ich finde die Geschichte sehr gut, da sie nicht aus dr Luft gegriffen ist, sondern ein alltägliches Problem in so manchen Familien darstellt.
|