In der Novelle ,Bozena' geht es um eine Tschechin, Bozena Koska, die in der Zeit der deutschen Besetzung in der Tschechoslowakei für einen deutschen Rechtsanwalt, Peter Härtlings Vater, arbeitet. Als die Tschechoslowakei dann von den Nationalsozialisten befreit wird und die Kommunisten an die Macht kommen, gilt Bozenas Vorgesetzter, den sie "Herr Doktor" nennt, als Faschist, obwohl er gegen den Willen der Nazis allen half, also Deutschen, Tschechen und Juden. Bozena wird als Kollaborateurin bezeichnet und vom "Herrn Doktor" ferngehalten. Da sie ihn nicht sehen kann, schreibt sie ihm Briefe, in denen sie ihm ihre Liebe gesteht. Aber er erfährt nie von ihrer Liebe zu ihm. Denn als sie ihm die Briefe schreibt, ist er bereits, ohne ihr Wissen, tot.
In diesem Buch versucht Peter Härtling, wie auch in "Nachgetragene Liebe", sich seinem Vater zu nähern. Er starb bereits 1945 in einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager, als Peter Härtling noch ein Kind war. Die Novelle basiert auf wahrer Begebenheit, ist aber mit der Phantasie von Peter Härtling verziert.
Das Buch ist eng verbunden mit "Nachgetragene Liebe" und ich empfehle, gleich beide Bücher zu lesen, denn beide Bücher sind in sich verschieden, aber beschreiben das gleiche Schicksal, Härtlings Vater, jeweils aus einer anderen Perspektive.
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