1.) Intelligenz - Vorzug, Gefährdung, Verpflichtung?
Nehmen Sie dazu Stellung.
Zuerst sollte man einmal den Begriff Intelligenz definieren. Die Encarta definiert Intelligenz folgendermaßen:
Intelligenz, von lateinisch intelligenzia: "Einsicht, Verstand, Vorstellung". Als allgemeiner Begriff die Fähigkeit, zu lernen und zu verstehen sowie sich in konkreten Situationen erfolgreich zu verhalten. Als hypothetisches Konstrukt aus verschiedenen ineinandergreifenden Fähigkeiten ist der Begriff indes nur schwer von verwandten Eigenschaften wie z. B. der Phantasie oder Gedächtnisleistung abgrenzbar. Hierin liegt auch die grundsätzliche Problematik von Intelligenztests.
Mit diesem Vorwort möchte ich die Erörterung aufbauen.
Ein intelligenter Mensch hat es im Leben sicher leichter, als ein dummer Mensch. Die Intelligenz ist aber angeboren und somit kann keiner etwas dafür, dass er dumm oder intelligent ist. Er kann nur versuchen, durch zahlreiche Übungen, seine Fähigkeiten zu verbessern, so wie z.B. die Vorstellung eines drehenden Würfels im Kopf. Diese einfache Übung bewältigt ein intelligenter Mensch leichter, als ein Dummer. Somit wird er von seinen Arbeitgeber sicher eher eingestellt, als ein nicht so intelligenter Mensch. Wobei dem Arbeitgeber wahrscheinlich nicht interessiert, ob der Arbeitnehmer einen Würfel im Kopf rotieren lassen kann, sondern wie es um seine generelle Vorstellungskraft im Kopf bestellt ist.
Bei dem Punkt Intelligenz als Gefährdung muss man grundsätzlich 2 Situationen unterscheiden. Einerseits aus der Sicht des weniger Intelligenten. Dieser sieht den Intelligenten als Gefahr seines Arbeitsplatzes aus den oben genannten Gründen.
Andererseits kann man die Intelligenz aber auch missbrauchen. So möchte ich sogar behaupten, dass bis jetzt alle noch so grausamen Diktatoren intelligenter als deren Volk waren. Dies stellt natürlich eine Gefahr für die gesamte Menschheit dar, die schon öfters auf die Probe gestellt wurde. Man muss aber schon bedenken, dass viele intelligente Ideen Missbraucht werden. So hat Einstein sicher nie vorgehabt, die Atomkraft für Kriege zu verwenden.
Hier möchte ich überleiten zum letzten Punkt: Zur Verpflichtung. Ich finde, dass jeder intelligente Mensch den weniger intelligenten Menschen sein wissen mitteilen sollte. Bei intelligenten Menschen, die ihre Intelligenz nicht ausnützen wollen, ist das kein Thema. Denn sie haben sowieso nie etwas anderes vorgehabt, als für die gesamte Menschheit Forschungsversuche zu unternehmen. Bei solchen die ihre Intelligenz als Mittel zur Macht benutzen wollen ist das schon nicht mehr selbstverständlich. Im Gegenteil, solche werden sich sogar davor hüten, zuviel Wissen an die Menschheit weiter zu geben. Denn jedes Mal, wenn diese ihr Wissen teilen, verlieren sie an Macht und Einfluss.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass intelligente Menschen durchaus einen Vorzug in der Gesellschaft und Arbeitswelt haben, dass dieser Vorzug aber nicht unbedingt als Gefährdung des anderen gesehen werden muss und das jeder, der keine bösen Gedanken hat seine Verpflichtung erkennt sein Wissen mit den anderen zu teilen.
12. Aufsatzdurchgang, am 2. April 2000
2.) Mitgehen - allein gehen - vorangehen
Drei verschiedene Einstellungen zur menschlichen Gesellschaft.
Nehmen Sie dazu Stellung.
Ich persönlich bin eher ein Mitläufer, also ich gehe mit der Gruppe mit. Das heißt aber keineswegs, dass ich mir über einzelne Sachen keine eigene Meinung bilde, sondern im Gegenteil ich diskutiere sehr gerne mit meinen Kollegen verschiedene Situationen durch. Wo ich aber sehr wohl mitlaufe, das ist bei der Auswahl von den einzelnen Gaststätten. So habe ich noch so gut wie nie vorgeschlagen, in welches Gasthaus wir heute gehen sollen, sondern ich schließe mich immer der Mehrheit an. Mit dieser Einstellung bin ich bis jetzt gut durchgekommen. Ich sehe mich aber nicht als leicht beeinflussbaren Menschen, da ich mir immer meine eigene Meinung bilde und nicht auf die Mehrheit höre.
So gehe ich sozusagen in diesem Punkt allein. Aber das mache ich wiederum nie so extrem, dass ich auf meiner Meinung stur beharre, wenn ich erkennen muss, dass die Mehrheit recht hat und ich im unrecht bin. Andererseits kann es aber auch vorkommen, dass ich andere von meiner Einstellung zu einer bestimmten Problematik überzeugen kann und ich sozusagen vorangehe.
Dieser Zustand dauert aber nicht lange an, da ich mich nicht als Mensch fühle der anderen zeigt, wo es lang geht, sondern nur ein paar Tipps gibt, wo es meiner Meinung nach leichter oder besser geht. Die Führungsrolle übernimmt dann wieder wer anderer, der dafür kein so guter Mitläufer ist.
Hier wollte ich aufzeigen, dass es sich durchaus nicht um ein entweder oder handelt, sondern dass es überall den goldenen Mittelweg gibt, den ich - wie ich glaube - gefunden habe.
Jetzt möchte ich aber noch die drei Extremfälle durchspielen.
So stelle ich mir einen reinen Mitläufer als Mensch vor, der keine eigene Meinung hat. Wenn die Clique zu einer bestimmten Problematik eine Meinung hat, so hat der typische Mitläufer sofort die gleiche Meinung, ohne die Problematik aufzuarbeiten.
Diese Mitläufer kommen aber nicht ohne Führer und der Führer kommt wiederum ohne seine Mitläufer nicht zu recht. Der Führer, bzw. der vorangeht ist eine sehr selbstbewusste Persönlichkeit, denn immerhin glaubt er - was ihm auch seine Mitläufer bestätigen werden-, dass ohne ihn nichts geht. Alles was er anordnet oder behauptet, das haben seine Mitläufer ohne wenn und aber auszuführen oder zu glauben.
Ganz anders schaut es bei dem aus, der allein geht. Er muss zwar auch ein großes Selbstbewusstsein haben, aber er muss auch noch zusätzlich egoistisch sein, denn sonst würde er sich entweder einer Gruppe unterordnen oder eine Gruppe anführen. Aber er mag lieber allein gehen und ihm sind die anderen eigentlich egal und er ist nicht auf sie angewiesen. Das extremste Beispiel ist wohl der Einsiedler.
Mit dieser Gegenüberstellung von meiner Art und dem Extremen, wollte ich aufzeigen, dass man entweder alle drei Eigenschaften versucht zu verwirklichen, oder nur eine Möglichkeit auszuwählen und die dafür extrem. Was gescheiter und moralisch vertretbar ist, das hat jeder selbst zu entscheiden, aber ich glaube es gibt nicht umsonst den Ausdruck "goldener Mittelweg".
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