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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Zu den videobändern paiks


1. Drama
2. Liebe

Zu Beginn der Arbeit mit Fernsehern war eine Fernsehkamera wegen der hohen Kosten unerreichbar. Paik mußte sich daher auf das Gerät selbst konzentrieren und die Bildinformationen selbst verändern. Erst 1965 kamen die ersten tragbaren Videorekorder in den Handel. Diese arbeiteten mit Halbzollbändern in offenen Spulen. (Die heute gebräuchliche Videokassette im halbprofessionellen Dreiviertelzollformat war erst ab 1972 zu erwerben.)
Paik war einer der ersten Besitzer eines dieser Rekorder, was ihm durch ein Stipendium ermöglicht wurde. Anläßlich der ersten Vorführungen (eine Aufzeichnung des Papstbesuchs in New York) verteilte Paik sein Manifest "Electronic Video Recorder" auf Flugblättern, die die euphorische Aufbruchsstimmung dieser Zeit widerspiegeln. Er beschwört darin die Zukunft von Video: As collage technic replaced oil-paint, the cathode ray will replace the canvas... Someday artisist will work with capacitors, resistors & semi-conductors as they work today with brushes, violins & junk.
Paik sah durch die Möglichkeit, eigene Videobänder zu produzieren, für die Künstler ein neues Zeitalter angebrochen. Zum ersten Mal konnte mit der gleichen Technologie wie die Fernsehsender gearbeitet werden und es schien denkbar, daß so die Einwegstruktur dieses Massenmediums aufzubrechen war.

Die frühen Videobänder Paiks zeigen elektronische Verfremdungen, die teilweise durch Magneten hervorgerufen wurden. In der Regel wurde das Fernsehen als Ausgangsmaterial verwendet, z.B. "McLuhan caged" (1967), eine verzerrte Aufnahme eines Interviews mit Marshall McLuhan, der zu dieser Zeit wegen seiner Theorien über die gesellschaftlichen Auswirkungen der modernen Massenmedien sehr im Gespräch war.

Daß sich Paik schon zuvor mit Film beschäftigt hatte, beweist sein "Zen for Film" (1964), das lediglich aus einem Streifen Klarfilm besteht.

Einen großen Einfluß auf Paiks Videobänder hatte sicherlich Jud Yalkut, einem Mitglied der Künstlergruppe USCO, zu deren Multimediakonzept der "Overkill", das Prinzip, von allem zu viel zu bringen, gehörte.

 
 

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