"Sibirien" behandelt das Schicksal eines alten Mannes, der von seiner Familien auf Grund eines Autounfalls ins Altersheim abgeschoben wurde, in Form eines Selbstgespräches. Da er keine Pflegefall ist, akzeptiert er diese Entscheidung nicht, doch auch seine Versprechen kein Querulant mehr zu sein, hilft nichts.
Solange er ein Sparbuch hat, wird er im Altersheim verhältnismäßig gut behandelt, doch als er es seiner Familie überlässt, in der Hoffnung sie würde ihn wieder aufnehmen, wird er systematisch seiner Selbstständigkeit beraubt.
Statt Krücken bekommt er einen Rollstuhl, später darf er nicht mehr selbst auf die Toilette gehen, wird ans Bett gefesselt und bekommt Windeln.
Er vergleicht seine Abschiebung ins Heim mit seiner Gefangenschaft in Sibirien. Doch in Sibirien war er glücklicher: dort lernte er Russisch und Schach, und die Kälte dort war leichter zu ertragen als die Gefühlskälte der Pfleger im Heim.
Er will nach Hause und sich bemühen, keinem zur Last zu fallen. Obwohl er die Ansichten seiner Familien nicht versteht, will er sich nicht einmischen. Doch er muss im Heim bleiben.
In seiner Verzweiflung schreibt er einen Brief an den Bundespräsidenten und schildert ihm seine aussichtslose Lage, und glaubt dann auch, dass er ihn im Heim besucht.
Seine Hoffnung schwindet mehr und mehr, und schließlich wartet er nur noch auf den Tod. Er fürchtet sich nicht davor, doch er wäre gerne in Würde gestorben.
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