Kants philosophische Überlegungen zum ewigen Frieden waren eine philosophische Glanzleistung. Er sah schon damals die Probleme der Zukunft und bezog sie in sein Werk ein .Ich finde es genial, wie er vor rund 200 Jahren sah, dass man die stehenden Heere abschaffen sollte, sowie auch mit den Staatsschulden nicht übertreiben sollte. Die Aktualität seines Buches hat in den letzten Jahren wohl eher zugenommen .Leider ist dieses literarische Werk nicht so bekannt, obwohl es eigentlich zur Pflichtlektüre aller Regierungsmänner und Frauen gehören sollte.
Zweifel dass seine Gedanken falsch waren, brauchen wir ja heute nicht zu haben, denn ich glaube man hat genug Beispiele, die seine genialen Überlegungen belegen. Die stehenden Heere, die heute die Atommächte sind, müssen heute nach und nach abgebaut werden, wie Kant es schon vor Jahren sagte. Der Unterschied ist nur, dass Kant rein aus den Gedanken zu diesem Schluss kommen konnte und wir nur knapp am kalten Krieg vorbeikamen.
Dass sich Kant zu seiner Zeit Überlegungen zum ewigen Frieden machte, war wohl kein bloßer Zufall. Immerhin wurden viele Völker oft in Kriege verwickelt, kaum war der eine durch einen Friedensvertrag beseitigt, fingen schon wieder neue an. So kam es, dass die Menschen immer mehr den Staat anzweifelten und somit auch die Friedensverträge die er aushandelte. So verloren die Menschen den Glauben an eine ehrliche Politik, sowie auch den an den ewigen Frieden. Dem versuchte Kant entgegenzuwirken indem er die Leute zu überzeugen versuchte, dass es einen ewigen Frieden geben kann. So suchte er in seinem Werk nicht nur nach dem ewigen Frieden, sondern auch nach der Regierungsformen sowie der Politik, die dahin führt.
Was für mich auch sehr interessant war, ist der Artikel über das einmischen in andere Regierungen. Die USA hat auch nur einmal geglaubt, dass der Kommunismus Vietnams zu ihrer Bedrohung werden könnte und es ist ihr seither eine Lehre, sich nicht mehr so rasch Militärisch in die Regierungen einzumischen, sondern eher zu verhandeln.
Der ewige Friede wird wohl nie zustande kommen, denn obwohl das Buch theoretisch funktionieren würde, sieht es in der Praxis etwas anders aus. Für mich liegt genau da der springende Punkt, warum das Buch wohl nicht so den Durchbruch schaffte. Ich zweifle keinesfalls Kants Leistung an, den wie gesagt, der Weg ist in Gedanken realisierbar, aber ihn auf unserer Erde umzusetzen wäre wohl nicht machbar. Schon der erste Artikel hat in jener Hinsicht einen Haken, denn jeder Friedensschluss ist doch nur ein Waffenstillstand, denn der sogenannte Friede wurde ja dann von der stärkeren Partei den Schwächeren aufgezwungen. Der Verlierer zieht immer den Kürzeren und ist er einmal wieder stark genug, so versucht er das Verlorene zurückzugewinnen.
Betrachtet man dieses Werk von der realistischen Seite, so kommt man doch zum Schluss, dass es unmöglich wäre, den ewigen Frieden zu erreichen.
Überblickt man Immanuels geschriebene Werke, so erkennt man, dass es wie auch seine drei Kritiken in seiner philosophisch besten Zeit geschrieben wurden, denn schaut man seine Werke, die später geschrieben wurden, an so sieht man, dass seine geistige Leistung mit dem Alter rapide abnahm. Auch sah man langsam das Zuende gehen der glanzvollen Epoche der Aufklärung, mit immer zunehmender Kritik aus den eigenen Reihen. Auf jeden Fall war Kant einer der größten deutschen Aufklärer und einer der wohl bedeutensten Philosophen der Vergangenheit.
Abschliessend gesagt ist das Buch jedem zu empfehlen, denn jeder sollte einmal etwas vom großen Aufklärer der Vergangenheit gelesen haben, denn es ist sehr Lehrreich.
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