Biographie:
- 04.02.1914 als Alfred Hellmuth Andersch in München geboren (Vater Offizier)
- 1924 auf Wittelbacher Gymnasium (Verweisung auf Grund schlechter Noten)
- 1928 Kaufmännische Lehre im WEGA - Verlag München
- 1932 - 1933 Organisationsleiter des Kommunistischen Jugendverbandes (KJV) in Südbayern
- 1933 Internierung in KZ Dachau (wg. Reichstagsbrand)
- 1943 Einzug in Wehrmacht
- 1944 Desertion zu Amerikanern, Kriegsgefangenschaft in den USA
- 1946 Redaktionsassistent Erich Kästerns bei "Neuen Deutschen Zeitung" in München; zusammen mit Hans Werner Richter Herausgeber des "Ruf"
- 1947 Tagungsteilnahme bei der "Gruppe 47"; Entlassung als Herausgeber des "Ruf" durch amerikanische Militärregierung in Bayern (Grund: pol. Divergenzen)
- 1948 Gründer und Leiter des Abendstudios Frankfurt
- 1955 - 1957 Herausgeber der literarischen Zeitschrift " Texte und Zeichen"
- 1957 Übersiedlung in die Schweiz; dt. Kritikerpreis für " Sansibar oder der letzte Grund"
- 1967 "Nelly - Sachs - Preis"
- 1968 "Charles - Veillon - Preis"
- 1975 Reisen nach Spanien, Portugal, in die Sowjetunion; Literaturpreis der Bayrischen Akademie der schönen Künste
- 21.02.1980 stirbt an Nierenversagen in Berzona/ Schweiz
Werke:
"Die Kirchen der Freiheit" (autobiographischer Roman - 1954); "Sansibar oder der letzte Grund" (1956); "die Rote" (1960); "Efraim" (1967); "Winterspelt" (1974); "Artikel 3" (Gedicht - 1976); "Der Vater eines Mörders" (1980)
Inhalt:
Als die Nationalsozialisten im Jahr 1937 mit Hitler an ihrer Spitze auf dem Höhepunkt ihrer Macht angelangt sind, treffen sich 5 Personen: der Junge (Huckleberry Finn - Fan), Gregor (ein KPD - Funktionär); Helander (Pfarrer); Knudsen (einheimischer Fischer) und Judith Levin (ein junges jüdisches Mädchen) in dem ruhigen Ort Rerik, welcher an der Ostseeküste liegt. Der Junge möchte wie sein Vorbild Finn Abenteuer erleben und deshalb aus Rerik raus, am liebsten nach Sansibar. Als Knudsen nach Schweden fährt sieht er seine Chance und möchte nicht wieder zurück nach Hause. Der Pfarrer Reriks - Helander möchte die Plastik "der lesender Klosterschüler", welche sich in seiner Kirche befindet vor den Nationalsozialisten retten. Er bittet daraufhin Knudsen um Hilfe, dass dieser sie nach Skillinge/ Schweden bringt. Dieser geht aber nicht auf die Bitte ein. Zu der gleichen Zeit befindet sich ein junges, jüdisches Mädchen - Judith Levin, welche vor den Nazis flieht in Rerik. Sie musste sich von ihrer Mutter trennen, welche Suizid begangen hat und versucht mit einem Schiff in das Ausland zu gelangen. Gregor, der eigentlich wegen seines letzten Parteiauftrages in den Ort gekommen war, um eine Kerngruppe aufzubauen beschließt Judith zu helfen. Er redete mit Knudsen, den letzten Genossen in Rerik und beschloss "den lesenden Klosterschüler" zu retten, weil er so fasziniert von ihm war. Knudsen war zwar erst nicht einverstanden mit der Aktion, willigt aber schließlich doch ein und vereinbart einen Treffpunkt mit Georg. Als Georg Judith mitbringt, will Knudsen sie nicht mitnehmen. Georg schlägt ihn daraufhin nieder und Knudsen willigt letztendlich doch ein. Er macht sogar Georg das Angebot mitzukommen, dieser lehnt dieses ab, obwohl er in Judith verliebt ist. Georg fährt nach Rerik zurück und gibt Helander ein siegreiches Zeichen. Helander kann sich gegen seine Selbstmordgedanken durchsetzen und schießt einen Nazi nieder, als diese ihn abholen wollen. In seinem Tod sieht Helander das Zeichen Gottes und findet zum Glauben zurück.
Knudsen und Judith gehen zum Propst von Skillinge. In dieser Zeit beschließt der Junge auf Abenteuerreise zu gehen und nicht wieder nach Hause zurückzukehren. Letztendlich kehrt er aber doch zu Knudsen zurück, weil er die Realität erkannt hat.
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