Husten:
Husten ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, also der Ausdruck einer Erkrankung der Atemwege. Das scheint ohne Bedeutung zu sein, bedenkt man jedoch, dass die verschiedenen Krankheiten, die Husten hervorrufen, unterschiedlich behandelt werden müssen, so wird man die Bedeutung einer exakten Diagnose richtig einschätzen Die Erkrankungen der Atemwege werden ihrer Bedeutung nach beschrieben: Infektiöse Bronchitis, Broncho-Pneumonie, Chronische Brochitis, Dämpfigkeit, Kehlkopfentzündung, Druse.
Infektiöse Bronchitis:
Ist die Entzündung der Bronchien, meist ohne fieberhafte Körpertemperatur, jedoch mit Begleiterscheinungen von Husten und geringem Nasenausfluss. Die Krankheit verheilt von selbst in zwei bis drei Wochen.
Broncho-Pneumonie:
Während Pferde mit Bronchitis lediglich husten und nur im Anfangsstadium Fieber haben, gilt anhaltendes Fieber, welches sich zum Husten hinzugesellt, als Anzeichen einer Lungenentzündung. Bei der Lungenentzündung erkranken neben den Bronchien auch die Lungenbläschen(Aviolen). Das Pferd zeigt Störungen des Allgemeinbefindens, wie Freßunlust und Mattigkeit. Ohne Behandlung kann sie zum Tod führen.
Chronische Bronchitis:
Das einzig sichtbare Zeichen ist anfangs der anhaltende Husten. Die Pferde husten bei Staub, Temperaturwechsel oder Veränderung der Luftfeuchtigkeit. Erst später kommt dem Husten Atemnot hinzu.
Dämpfigkeit:
Ist einer der Hauptmängel. Ausgang ist eine chronische Bronchitis. Häufig ist jedoch ein Lungenemphysem die Ursache der Atemnot. Beim Lungenemphysem kommt es zum Platzen der Lungenbläschen und zur Erweiterung der Lunge, wobei die Atemfläche kleiner wird. Da die eingeatmete Luft durch Verlust der Lungenelastizität nicht mehr ausgestoßen werden kann, muß die Muskulatur der Bauchwand zum Ausatmen zu Hilfe genommen werden. Dies wird sichtbar durch die Dampfrinne an der seitlichen Bauchwand. Die Pferde haben einen trockenen und, wie es scheint, qualvollen Husten. Die Krankheit gilt als unheilbar.
Kehlkopfentzündung:
Für den Laien ist die Erkrankung nicht von der Bronchitis zu unterscheiden, da sich beide durch Husten bemerkbar machen. Da sich die Kehlkopfentzündung oder ein Katarrh der oberen Luftwege zur Bronchitis ausweiten kann, sollten diese Pferde bis zur Heilung geschont werden.
Druse:
Die Druse ist die häufigste Infektionskrankheit des Pferdes. Obwohl sie als Jugenkrankheit der Pferde anzusehen ist, erkranken auch ältere Tiere daran. Bakterien verursachen einen Katarrh der oberen Luftwege und eine charakteristische Entzündung der entsprechenden Lymphknoten. Unter hohem Fieber kommt es zu einem eitrig-schleimigen Nasenausfluss mit starker Schwellung der Kehlganglymophknoten. Im weiteren Verlauf, der mit Fieberschüben gekennzeichnet ist, bilden sich in den betroffenen Lymphknoten Abszesse, die schließlich durchbrechen. Nach einer Krankheitsdauer von zwei bis drei Wochen stellt sich bei gutartigem Verlauf die Heilung ein. Nicht selten erkranken jedoch auch die Lymphknoten in der Ganaschengegend, deren Abszess sich dann nach innen in den Luftsack entleeren kann. Typisch für die Luftsackerweiterung ist der eitrige, oft nur einseitige, Nasenausfluss beim Senken des Kopfes. Die Lymphknotenentzündungen der oberen Halsgegend können für das Pferd sehr unangenehme Folgen haben, wie etwa Schluckbeschwerden und Atemnot. Eine gefährliche Entwicklung nimmt die Druse, wenn die Lymphknoten der Brust- und Bauchhöhle von der Seuche befallen werden(metastisierende Druse), da sich diese Lymphknoten durch ihre versteckte Lage, einer direkten Behandlung entziehen. Der Durchbruch der Eitererreger in die Blutbahn führt stets zu einer Blutvergiftung(Septikamie), die für das Pferd tödlich ausgeht.
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