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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Konventionelle - betriebsbeschreibung



6.1. Biologische Bewirtschaftung 6.1.1. Allgemeine Daten zum Betrieb



Eigentümer Hubert Lackner
Bewirtschafterin Ingrid Lackner

Hausname (vulgo) Sipbachhof
Betriebsadresse Sipbach 12

4511 Allhaming

Lage Im OÖ Zentralraum, Bezirk Linz-Land
an der A1 Westautobahn



Betriebsgröße:

Land- und Forstwirtschaftlicher

Einheitswert


Hektarsatz Landwirtschaft


1.485.000 Schilling


18.403 Schilling

Hektarsatz Forstwirtschaft 3.314 Schilling


Klimatische Verhältnisse:



Seehöhe ca. 350 m

Niederschlagsmenge knapp unter 1000 mm pro Jahr


Temperatur Das Mittel der 14.00 Uhr
Temperaturen ist 18.4°C im

Gemeindegebiet


Vegetationsperiode 210 Tage


Grundstücksverzeichnis:


Acker 72,60 ha

Wiesen 3,89 ha
Wald 15,74 ha

Bauareal 0,35 ha
Gesamtfläche 92,58 ha


Die gesamte Fläche erstreckt sich in arrondierter Lage um den Betrieb. Die durchschnittliche Bodenklimazahl, die die Bonität des Bodens ausweist beträgt 54,6.


Das Ackerland teilt sich in 6 Schläge auf:



Linke Hofbreite 22,63 ha
Rechte Hofbreite 14,66 ha

Weidehang 9,88 ha
Schottergrubenfeld 14,95 ha

Mitterbauerspitz 1,94 ha
Zweiradelmühle 8,50 ha
Der Wald und das Bauareal wird bei den Berechnungen nicht berücksichtigt, da es hier keine Unterschiede in der Nutzung (biologisch oder konventionell) gibt.
Die Böden setzen sich zusammen aus:
Gley, Braunerde und Pseudogley. Der größte Teil der Grundstücke ist hochwertiges Ackerland, der Rest mittelwertiges.
Fast alle Grundstücke haben teilweise starke Hangneigungen. Dies erschwert die Bearbeitung und mindert die Erträge durch verstärkte Gefahr der Nährstoffauswaschung und der Bodenerosion.




6.1.2. Betriebsausstattung


Auszug aus dem Anlageverzeichnis zur Beschreibung der Betriebsausstattung:

Kleingeräte, Werkzeuge und Geräte für der Forst werden nicht aufgelistet. Die Anschaffungswerte sind exklusive 20% Umsatzsteuer angegeben.


Bezeichnung Leistung Anschaffungsjahr Anschaffungswert
Gebäude und bauliche Anlagen

Maschinenhalle 600 m2 1982 1.179.000.--
Siloanlage 140 m3 1998 637.000.--

Maschinen und Geräte
Traktor John Deere 6910 145 PS 1998 950.000.--
Traktor John Deere 6300 95 PS 1997 595.000.--
Mähdrescher New Holland 3,65 m 1998 1.310.000.--
Dreiseitkipper Brandner 8 t 1987 107.000.--
Dreiseitkipper Brandner 10 t 1995 140.000.--

Volldrehpflug 4 Schar 1996 158.000.-
Schwergrubber 4,5 m 1992 140.000.--

Faltegge 7 m 1987 60.000.--
Faltegge 4,5 m 1997 28.000.--

Sähkombination Lely 3 m 1998 310.000.--
Feinsamenstreuer 15 m 1996 20.200.--

Hackstriegel 9 m 1996 71.500.--
Schlegelhäcksler 2,75 m 1997 78.000.--
Der Maschinenbestand wurde absichtlich in den letzten Jahren stark verjüngt. Grund dafür ist, dass der Betrieb bis 1999 freiwillig buchführungspflichtig war, es wurde optiert. In dieser Zeit der Buchführung konnten beim Ankauf von Maschinen und Geräten 20 % des Einkaufpreises als Vorsteuer geltend gemacht werden. Danach wechselte der Betrieb in die Teilpauschalierung wo dieser Vorsteuerabzug nicht mehr möglich ist. In den nächsten Jahren sind keinen Investitionen in neue Maschinen geplant.






6.1.3. Fruchtfolge:


Der Betrieb wird seit 1997 biologisch geführt. Die folgende Abbildung zeigt die Fruchtfolge am Betrieb Lackner ab 1997.

Schläge 1997 1998 1999 2000 2001
Linke Hofbreite Erbse WW+ZF Hafer Erbse WW+ZF
Rechte Hofbreite Hafer Erbse WW+ZF Hafer+ZF Erbse
Weidehang WW+ZF Triticale Brache Brache Hafer+ZF
Schottergrube WG Brache Hafer+ZF WW Erbse
Mitterbauerspitz WG Brache Erbse WW Hafer
Zweiradelmühle WW+ZF Hafer Erbse WW+ZF Brache
Leguninosenanteil (ohne ZF) 31,2 % 20,2 % 14,4 % 31,2 % 40,1 %



WW- Winter Weizen, ZF- Zwischenfrucht
Die Fruchtfolgegestaltung ist neben der Bodenbearbeitung und der Sortenwahl das wichtigste Instrument im biologischen Landbau, um gute Erfolge zu erzielen. Mit einer guten, vielseitigen Fruchtfolge kann sehr viel erreicht werden:


- Aufbau von Humus (Lebendverbauung).

- Unterdrückung gewisser Unkräuter und Ungräser durch verschiedene Vegetationsperioden der Kulturpflanzen.

- Unterdrückung von Krankheiten und Schädlingen durch lange Anbaupausen.

- Keine einseitige Ausbeutung des Bodens.

- Weniger Erosion durch lange Bodenbedeckung und Lebendverbauung.
- Weniger Düngemitteleinsatz.

Die oben angeführte Fruchtfolge ist für einen Biobetrieb pflanzenbaulich noch nicht ausgereift (zu viele Halmfrüchte, sprich Getreide). In den folgenden Jahren soll die Fruchtfolge zu optimiert werden.


Eine anzustrebende Fruchtfolge für einen biologisch wirtschaftenden, viehlosen Ackerbaubetrieb sollte folgendermaßen ausschauen:

o Ideal ist ein Leguminosenanteil von mind. 25%, besser noch 33%. Gemeint sind Leguminosen als Hauptfrüchte (Körnererbse, Klee, Luzerne, Sojabohne...). Um Fruchtfolgekrankheiten vorzubeugen, sollte eine Anbaupause von mind. 4 Jahren eingehalten werden und zwischen den einzelnen Leguminosenarten gewechselt werden. Eine Fruchtfolge alleine auf Körnerleguminosen aufzubauen, ist langfristig problematisch. Darum sollte mindestens ein Jahr Futterleguminosen oder Grünbrache angebaut werden.


o Als Folgefrucht einer Leguminosenhauptfrucht ist Winterweizen ideal. Mit Hilfe des von den Leguminosen gesammelten Stickstoffes sollte der Weizen einen Proteingehalt von mindestens 12% erreichen und somit als Speiseweizen eingestuft werden.

o Nach dem Anbau einer Zwischenfrucht (wenn möglich mit Leguminosenanteil) kann im Jahr darauf eine weitere Getreideart folgen. Es sollten grundsätzlich so oft wie möglich Zwischenfrüchte und Untersaaten in die Fruchtfolge eingebaut werden, da es um jede Zeit schade ist, in der der Acker ohne Pflanzenbewuchs ist. Die Zwischenfrüchte schützen den Boden vor allen Arten der Erosion und sammeln bzw. speichern wichtige Nährstoffe.
o Nach zwei Jahren Halmfrüchten sollt nun wieder eine Blattfrucht folgen. Am besten wäre ein einjähriges Feldfutter oder eine Brache. Hier ergibt sich ein Problem auf viehlosen Ackerbaubetrieben. Diese haben keine Verwendung für Feldfutter. Eine Brache ist meist nur im Ausmaß der verpflichteten 10% Stilllegungsfläche an der Ackerfläche vorgesehen.

o Nachdem sich der Boden bedingt durch das brach liegen wieder regeneriert und Stickstoff gesammelt hat, wäre es sinnvoll Winterweizen oder andere ertragsreichen Getreidearten folgen zu lassen. Über denn Winter ist der Anbau von Zwischenfrüchten sinnvoll und im Frühjahr kann wiederum eine Getreideart folgen. Jetzt beginnt das Fruchtfolgeschema beginnt von vorne.







Es ergibt sich eine sechsjährige Fruchtfolge mit abwechselnd einer Blattfrucht mit zwei Halmfrüchten, wobei zwischen den Halmfrüchten eine Zwischenfrucht eingeschoben wird:


- Körnerleguminose -
- Winterweizen + Zwischenfrucht -
- Sommergetreide -
- Brache/Feldfutter -

- Wintergetreide + Zwischenfrucht -
- Sommergetreide -


Weiters sollten folgende Punkte bei der Erstellung einer Fruchtfolge beachtet werden:

. Abwechslung von Blattfrüchten und Halmfrüchten.
. Abwechslung von Flach- und Tiefwurzlern.
. Abwechslung von Stickstoffmehrern und Stickstoffzehrern.
. Abwechslung von Sommer- und Winterungen.
. So lange wie möglich den Boden durch Anlegung von Untersaaten und den Anbau von Zwischenfrüchten bedecken.

. Schonende Bodenbearbeitung.
. Einsatz von Leguminosen als Stickstofflieferanten.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Je vielfältiger und artenreicher die Fruchtfolge gestaltet wird, umso besser ist es für den Boden und die Pflanzen. Aber jeder Landwirt muss einen Kompromiss zwischen pflanzenbaulichen und betriebswirtschaftlichen Aspekten finden. Dies ist nicht immer leicht, da es kurzfristig oft den Anschein hat, dass diese beiden Aspekte negativ korrelieren. Doch langfristig gesehen sollten die Fruchtfolgeentscheidungen auf pflanzenbaulichen Aspekten basieren, denn der Boden wird es mit den Jahren sicher danken, auch finanziell.



Stickstoff


Stickstoff ist der wichtigste Pflanzennährstoff und wird auch in großen Mengen bei fast allen Kulturen eingesetzt. Da der biologische Landwirt keinen mineralischen Stickstoffdünger einsetzen darf und darüberhinaus ein viehloser Ackerbaubetrieb auch keine organischen Dünger (Mist, Gülle, Kompost...) zur Verfügung hat, ist für den biologisch wirtschaftenden Ackerbauer der Anbau von Leguminosen der einzige Weg, Stickstoff in den Boden zu bekommen. Leguminosen sind Pflanzen, die mit Hilfe von Knöllchenbakterien, die an den Wurzeln sitzen, den Luftstickstoff binden können.


Bewertung der Ernterückstände und Vorfruchtwirkung:


Kulturart Reinstickstoff in kg

Getreidestroh: 0

Maisstroh 0 - 20
Rübenblatt: 20 - 60

Sojabohne: 0 - 30
Ackerbohne: 20 - 50

Erbse: 20 - 60

Zwischenfrüchte (Leguminosen) : 0 - 20
Zwischenfrucht (ohne Leguminosen) 0

Futterleguminosen einjährig: 20 - 60

Futterleguminosen mehrjährig: 40 -100

Grünbrache einjährig: 50 -100
(Quelle: Richtlinien für die sachgerechte Düngung, 5. Auflage)
Diese Daten belegen, dass der Anbau von Leguminosen einen sehr hohen Stellenwert für den biologisch wirtschaftenden Landwirt hat.

Eine weitere Möglichkeit, den Pflanzen Stickstoff zur Verfügung zu stellen, wäre organische Dünger (Mist, Jauche oder Kompost) zuzukaufen. i Der Zukauf ist aber zur Zeit sicher unrentabel, da organische Dünger selten Angeboten werden und wenn dann sehr teuer sind.





Kalk

Eine Kalkdüngung ist auf alle Fälle zu empfehlen. Der Kalk hilft den pH-Wert aufrecht zu erhalten bzw. zu regulieren. Ein optimaler pH-Wert regt die Bodenaktivität stark an. Es kann mehr Humus aufgebaut werden. Pflanzenreste werden schneller ab- und umgebaut und mehr Stickstoff wird mobilisiert. Der optimale pH-Wert auf mittleren bis schweren Böden liegt im neutralen Bereich zwischen 6,5 und 7.
Ein zu niedriger pH-Wert:
- hemmt das Bodenleben.

- blockiert die Stickstoffbildung der Knöllchenbakterien.
- zerstört die Bodenstruktur.

- verschlechtert die Stickstoffverfügbarkeit.

Es gibt eine Reihe von Unkräutern, die sich auf sauren bzw. kalkarmen Böden besonders wohl fühlen. Beispiele dafür sind der Windenknöterich, das Acker Hellerkraut, der Hederich, die Ehrenpreise, manche Hirsen und die bekannteste Zeigepflanze für saure Böden, die Acker- Hundskamille. Diese Unkräuter können bei konstantem neutralem pH-Wert unterdrückt werden.

Kalk ist auch einer der wichtigsten Bausteine für eine gute, krümelige Bodenstruktur. Er verkittet die einzelnen Bodenteilchen zu den so wichtigen Ton-Humus-Komplexen.
Der Kalkbedarf der Kulturpflanzen sollte auch immer gedeckt sein. Empfehlenswert ist alle 3-4 Jahre eine Vorratsdüngung mit ca. 1500 kg bis 2500 kg kohlensaurem Kalk, je nach Standort. Die Kalkung sollte vor der Stoppelbearbeitung erfolgen, da er dann ideal eingearbeitet werden kann.



6.2. Konventionelle Bewirtschaftung


Die Berechnungen für den konventionellen Betrieb basieren auch auf dem in Punkt 6 vorgestellten Betrieb. Kleine Unterscheide gibt es nur in der Betriebsausstattung:

Am konventionellen Betrieb wären der Hackstriegel und die Siloanlage nicht vorhanden. Der Hackstriegel ist für die mechanische Unkrautbekämpfung im Biologischen Landbau angekauft worden und die Siloanlage ist für die Einlagerung von Biogetreide errichtet worden, da der Abnehmer ca. 30 km entfernt ist und die Ware daher zwischengelagert werden muss. Die Siloanlage wird auch für die Aufbewahrung des Nachbausaatgutes verwendet. Die Siloanlage besteht aus einer Guß, 5 Kammern die alle mit den eingebauten Förderschnecken befüllbar und entleerbar sind, sowie einer Reinigungseinrichtung mittels Gebläse und einem Kaltluftgebläse zur Trocknung bzw. Kühlung der Ernte.

Siloanlage 140 m3 1998 637.000.--

-

Hackstriegel 9 m 1996 71.500.--

An zusätzlicher Ausstattung würde eine Feldspritze und einen Handelsdüngerstreuer benötigt werden. Diese beiden Geräte wurden im Zuge der Umstellung von konventioneller Landwirtschaft auf Biolandbau verkauft. Wenn der Betrieb nicht auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt worden wäre, wäre aber der Ankauf von einem neuen Handelsdüngerstreuer und einer neuen Feldspritze nötig gewesen, da diese schon etwas veraltet waren.

Feldspritze 12 m 1997 95.000,--
Handelsdüngerstreuer 12 m 1997 34.000,--

Dies sind die einzigen Unterschiede in der Betriebsausstattung der zwei unterschiedlichen Betriebsorganisationen. Die Abschreibung und die kalkulatorischen Zinsen der Maschinen und der Siloanlage zählen zu sind zu den Fixkosten.




Fruchtfolge:

Die Fruchtfolge des biologisch geführten Betriebes ist derzeit noch sehr stark auf Getreide ausgelegt. Weiters war am Betrieb Lackner ein hoher Körnerleguminosenanteil auch vor der Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise üblich. Darum wird bei der Gegenüberstellung unterstellt, dass der konventionell wirtschaftende Betrieb das selbe Anbauverhältnis wie der Biobetrieb hat. Nur die Zwischenfrüchte würden anders gewählt werden. Anstatt Leguminosen würde aus Kostengründen hauptsächlich Senf angebaut werden.

 
 

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