Das "Grosse Werk" zur Herstellung von Gold aus unedlen Metallen mit Hilfe des "Lapis philosophorum" wurde bereits in großen Zügen erläutert. Es soll an dieser Stelle nochmals betont werden, dass die Anweisungen zu den praktischen Verfahren ein riesiges gemisch bilden, da die theoretischen Spekulationen immer breiteren Raum beanspruchten.
Wir wissen, dass die Transmutation besonders häufig in sieben Stufen durchgeführt wurde, dass aber auch zwölf und achtzehn stufige Verfahren bekannt waren
Wichtigste Arbeitsschritte waren das Auffinden des geeigneten Ausgangsmaterials und dessen Reinigung und Präparation im "vas hermeticum". Übliche und nötige Operationen in variabler abfolge waren die "Calcination", die "Solution", die "Putrifaction" und die "Koagulation" , also die Festigung einer Lösung oder Flüssigkeit.
Während des Opus magnum sollte die sog. Konjunktion , also die Wiedervereinigung der gegensätzlichen Prinzipien erfolgen. Mittels der "Multiplikation" ließ sich der Stein vervielfachen. Die Projektion bedeutete das Ende der Transmutierung. Die Anweisungen wurden in Symbolen und rätselhafter Sprache gegeben, so dass dem Beobachter jegliche Interpretationen offen stand.
Das Ausgangsmaterial war bevorzugt Quecksilber , konnte aber jeder beliebige Stoff sein, da dieser auf die Materia prima zurückgeführt werden musste, um anschließend neu kombiniert zu werden.
Der Zeitaufwand für ein Opus magnum wurde sehr unterschiedlich angegeben: wurde die Dauer des Prozesses mit der Erschaffung der Welt verglichen so dauerte sie 7 Tage. Bezog man sich aber auf den Kreislauf der Natur, musste man mit einem Jahr rechnen. Einer anderen Ansicht nach dauerte die Durchführung neun Monate, zu vergleichen mit der Zeit zwischen Befruchtung und Geburt eines Kindes.
Wichtig für das Gelingen war natürlich auch die Beschaffenheit des jeweiligen Gefäßes, das sich symbolisch mit einem ei vergleichen ließ. Gläserne Wände erlaubten die Beobachtung des Farbenspieles aufgrund der jeweiligen Feuertemperatur.
Zuletzt hing der Erfolg auch an der persönlichen Integrität und der göttlichen Zulassung.
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